Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin und das Institut für Neuroradiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, haben einen neuen Hochleistungs-Magnetresonanztomographen (MRT) in Betrieb genommen, dessen Gerätearchitektur erstmalig auf digitaler anstatt auf analoger Technik basiert. Das Gerät bietet dadurch höchste Bildqualität und steigert so die Verlässlichkeit der Diagnose, es erweitert die klinischen Einsatzmöglichkeiten und ermöglicht kürzere Untersuchungszeiten.
„Wir haben uns für dieses innovative MRT-System entschieden, da es ein zuverlässiges Werkzeug ist, um bei einer Vielzahl klinischer Fragestellungen bei immer mehr Körperpartien eine exakte und sichere Diagnose zu stellen. Durch die bessere Bildqualität und kürzere Untersuchungszeiten werden die Diagnosen noch zuverlässiger und das Verfahren wird für Patienten und Kliniker insgesamt vereinfacht“, begründet Prof. Dr. Jörg Barkhausen, Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, die Anschaffung.
Bei dem neuen Gerät handelt es sich nach Herstellerangaben um das weltweit erste volldigitale MRT-System. Um detaillierte Strukturen innerhalb des menschlichen Körpers sichtbar zu machen, kommen bei der Magnetresonanztomografie (MRT) Magnetfelder und Hochfrequenzsignale gemeinsam zum Einsatz. Dabei lassen sich unterschiedliche Weichteile des menschlichen Körpers ohne den Einsatz von Röntgenstrahlen sehr differenziert darstellen. Bislang haben alle MRT-Systeme analoge Komponenten für die Signalerfassung und -verarbeitung verwendet, um Bilder vom Patienten zu erzeugen. Allerdings begrenzt der Einsatz analoger Komponenten die Leistung in Bezug auf Bildschärfe und -qualität. Das volldigitale MRT-System, welches nun in der Radiologie des Campus Lübeck in Betrieb genommen wurde, überwindet diese Grenze. Das Resultat: wesentlich verkürzte Messzeiten für die Patienten und erhöhte Detailgenauigkeit der Bilder. Zudem wird der Patientenkomfort durch die 70 Zentimeter weite Öffnung des Magneten und durch die in der Patientenauflage integrierten Spulen wesentlich verbessert. Die größere Durchmesser der ‚Röhre‘ ermöglicht auch die Untersuchung von adipösen Patienten oder Patienten, die unter Klaustrophobie leiden, und erleichtert den problemlosen Zugang bei MRT-gesteuerten Eingriffen.
Neben der klinischen Patientenversorgung zur Diagnostik von Weichteilen, inneren Organe, Knorpel- oder Hirngewebe wird das digitale MRT am Campus Lübeck auch für die Forschung eingesetzt. In der Radiologie liegen die Schwerpunkte im Bereich der kardiovaskulären Bildgebung, Brust-MRT und Brust-Interventionen. Auch in der neuroradiologischen Forschung bringt das hochdifferenzierte Aufnahmeverfahren viele Vorteile mit sich. Prof. Dr. Peter Schramm, neuer Direktor des Instituts für Neuroradiologie, beschreibt die Ansätze: „Bei der so genannten Spektroskopie erwarten wir im Laufe unserer Forschungsarbeit, wichtige Zusatzinformationen über den molekularen Zustand von Gewebe gewinnen zu können. Dadurch könnten wir zukünftig in der Lage sein, Tumorgewebe früher zu erkennen, aber auch Behandlungsabläufe präziser zu definieren. Bei der funktionellen MRT-Forschung zielen wir darauf ab, physiologische Gewebeeigenschaften darzustellen, beispielsweise Durchblutungsänderungen aufgrund von Stoffwechselaktivitäten. Sie können Aufschluss darüber geben, wie funktionelle Abläufe im Gehirngewebe stattfinden.“
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Klinik für Radiologie, Prof. Dr. Jörg Barkhausen
Tel.: 0451 500-2129, E-Mail: Joerg.Barkhausen@uksh.de
Institut für Neuroradiologie, Prof. Dr. Peter Schramm
Telefon: 0451 500-6550, E-Mail: peter.schramm@uksh.de
Der neue MRT am Campus Lübeck bietet höchste Bildqualität, erweitert die klinischen Einsatzmöglichkeiten und ermöglicht kürzere Untersuchungszeiten.
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