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Erster „elternorientierter Kaiserschnitt“ in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am UKSH, Campus Lübeck

Donnerstag, 02. Juli 2015

Zum ersten Mal ist jetzt in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, ein Baby durch einen sogenannten ‚elternorientierten Kaiserschnitt’ zur Welt gekommen. Der Kaiserschnitt war aufgrund einer medizinischen Indikation notwendig. Die neue OP-Methode wurde auf Wunsch der Mutter angewendet.

„Mit dem Begriff ‚elternorientierter Kaiserschnitt’ bezeichnen wir einen Kaiserschnitt, bei dem in Regionalanästhesie, also im schmerzbetäubten Wachzustand der Mutter, der OP-Beginn (Hautschnitt, Präparation der Gewebeschichten, Eröffnung der Gebärmutter) herkömmlich verläuft. Dann aber wird das Trenntuch zwischen operierendem Team und Kopfende, wo neben der Anästhesie auch der werdende Vater sitzt, heruntergelassen, so dass die Eltern dabei zusehen können, wie ihr Kind aus dem Bauch der Mutter herausgehoben wird. Die Eltern haben also ein direkteres Geburtserlebnis. Nach der Entwicklung des Kindes wird das Trenntuch wieder hochgespannt und das Ende der OP (Vernähen der einzelnen Gewebeschichten) erfolgt wieder in gewohnter OP-Weise“, erläutert Dr. Maike Manz, Oberärztin und Leiterin der Geburtshilfe in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Auch beim ‚elternorientierten Kaiserschnitt“ handelt es sich um eine große Bauch-OP mit allen jeweiligen Risiken für Mutter und Kind, die nur nach strenger Indikationsstellung erfolgt. „Deswegen halten wir den Begriff ‚Kaisergeburt’, der in anderen Kliniken für diese OP-Methode verwendet wird, für irreführend“, so Dr. Manz. Eltern sollten nicht den Eindruck bekommen, die Geburt per Sectio caesarea sei hochwertiger als die natürlicher vaginale Geburt. „Das geburtshilfliche Team der Frauenklinik möchte sich andererseits dem Wunsch der Eltern nach aktiverer Beteiligung am Geborenwerden ihres Kindes auch bei einem Kaiserschnitt nicht verschließen. Voraussetzung ist neben der medizinischen Indikation der ausdrückliche Wunsch der Eltern“, sagt Prof. Dr. Achim Rody, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Der Hauptvorteil der neuen OP-Methode liegt beim psychischen Erleben der Geburt für die Eltern. Sie sind sind am Geborenwerden ihres Kindes intensiver beteiligt als bei der herkömmlichen OP-Methode, die komplett hinter einem Sichtschutztuch stattfindet. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine natürliche Geburt eigentlich gewünscht war, medizinische Gründe jedoch dagegen sprechen oder sich erst aus dem Geburtsverlauf heraus ergeben.

In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus Lübeck kommen jedes Jahr rund 1.500 Kinder zur Welt.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Maike Manz, Oberärztin, Leitung der Geburtshilfe, Tel.: 0451 500-2134

Mit dem "elternorientierten Kaiserschnitt" möchte das geburtshilfliche Team der Frauenklinik dem Wunsch von Eltern nach aktiverer Beteiligung am Geborenwerden ihres Kindes gerecht werden.

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