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Sektion für Kinderpathologie des UKSH, Campus Kiel, in neuem Gewand

Freitag, 17. Juli 2015

Deutsche Krebshilfe unterstützt Modernisierung und personelle Ausstattung mit 2,36 Mio. Euro – Kinder-Tumorregister weltweit einzigartige Einrichtung

Für die Modernisierung der Sektion für Kinderpathologie des Instituts für Pathologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) wurde heute, 17. Juli 2015, offiziell der Schlüssel übergeben. Die Baumaßnahme war Teil einer umfangreichen Förderungszusage der Deutsche Krebshilfe in Höhe von 2,36 Millionen Euro zugunsten des Zentralen Kinder-Tumorregisters an der Sektion für Kinderpathologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Ivo Leuschner. Mit der finanziellen Zuwendung würdigt die Deutsche Krebshilfe die große bundesweite Bedeutung dieser Institution für die Erforschung und Behandlung von Kinderkrebserkrankungen in Deutschland.

„Heute können vier von fünf an Krebs erkrankte Kinder geheilt werden – dank des rasanten medizinischen Fortschritts der vergangenen Jahre“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Dennoch es gibt es immer noch einige Krebsarten mit schlechter Prognose für die Betroffenen. Somit ist es auch zukünftig sehr wichtig, die Kinderkrebsforschung voranzutreiben. Die Kieler Kinderpathologie wurde nun modernisiert und es wurden neue Stellen geschaffen, was es den hier ansässigen Ärzten und Wissenschaftlern ermöglicht, ihre Anstrengungen weiter zu intensivieren. Der Deutschen Krebshilfe ist es daher ein wichtiges Anliegen, diese Maßnahmen finanziell zu unterstützen.“

Die Deutsche Krebshilfe fördert das an der Sektion für Kinderpathologie seit 1977 bestehende Kinder-Tumorregister mit insgesamt 2,36 Mio. Euro. Rund eine Million Euro wurden davon in die Renovierung und Neugestaltung der Räumlichkeiten investiert, für die jetzt der Schlüssel übergeben wurde. Die weitere Fördersumme steht für die Ausrüstung der Räume mit Geräten sowie die Finanzierung einer Wissenschaftler- und einer MTA-Stelle für jeweils fünf Jahre zur Verfügung. An der Baumaßnahme hatten sich auch das UKSH und die Medizinische Fakultät der CAU mit jeweils 100.000 Euro beteiligt. Auf einer Gesamtfläche von rund 570 Quadratmetern wurden der Laborbereich sowie Büro- und verschiedene Funktionsräume modernisiert.

„Mit der Modernisierung der Sektion machen wir den Stellenwert der Kinderpathologie deutlich“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, „deutschlandweit gibt es nur noch 100 Kinderpathologen, die mit ihrem hochspezialisierten Wissen bei krankhaften Veränderungen des kindlichen Gewebes die Morphologie und physiologischen Entwicklung berücksichtigen können – unser Dank gilt der Deutschen Krebshilfe.“

„Durch die Förderung der Deutschen Krebshilfe wird die Kontinuität der Tätigkeit des Kinder-Tumorregisters für die Zukunft gewährleistet“, zeigt sich Prof. Dr. Ivo Leuschner, seit März 2007 Leiter des Kinder-Tumorregisters, überzeugt. Insbesondere die Forschungsaktivität werde gesichert und bereichere den Onkologie-Schwerpunkt des UKSH sowie der Medizinischen Fakultät der CAU. „Unser Dank gilt der Deutschen Krebshilfe, aber auch allen anderen Unterstützern und Spendern, die unsere wichtige Arbeit möglich machen“, sagt Prof. Leuschner. „Denn auch in Zukunft wird es notwendig sein, die finanzielle Situation des Kinder-Tumorregisters, beispielsweise durch Spenden, zu verbessern.“

„Die Modernisierung der Sektion für Kinderpathologie, die die Deutsche Krebshilfe ermöglicht hat, ist ein wichtiger Schritt, um in der Krankenversorgung und Forschung in diesem Bereich bestmöglich aufgestellt zu sein“, sagt auch Prof. Dr. Christoph Röcken, Prodekan Medizinischen Fakultät der CAU und Direktor des Instituts für Pathologie.

Für die Umsetzung der Baumaßnahme war die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH). zuständig. Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer der GMSH, sagte: „In dem denkmalgeschützten Gebäude sind moderne medizinische Labore entstanden, die den Kinderpathologen beste Voraussetzungen für ihre wichtige Arbeit bieten. Ich freue mich, dem UKSH heute die modernisierte Sektion übergeben zu können.“

1.800 Kinder erkranken jährlich in Deutschland an einem Krebsleiden. Das Kinder-Tumorregister ist die einzige Einrichtung, in der deutschlandweit zentral histopathologische Untersuchungen bei Kindern mit soliden Krebserkrankungen durchgeführt, d.h. krankhafte Veränderung in Geweben von Kindern untersucht und registriert werden. Das Kinder-Tumorregister ist zudem als Referenzzentrum für die Diagnosen von kindlichen Krebserkrankungen an den meisten Behandlungsstudien in Deutschland beteiligt und genießt weltweit einen exzellenten Ruf.

Das Kinder-Tumorregister wurde 1977 auf Initiative der deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) und der deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) gegründet. Seit den 70er-Jahren wurden mehr als 50.000 Gewebsproben von Kindern beurteilt und für wissenschaftliche Zwecke archiviert. Zusammen mit verschiedenen Behandlungsstudien für Krebserkrankungen im Kindesalter werden die Daten ausgewertet und für neue Forschungsprogramme zur Verfügung gestellt. Die Erfahrung des Kinder-Tumorregisters kommt den in den Kinderkliniken des UKSH behandelten Kindern mit einer Krebserkrankung direkt zugute.

Freude über die Schlüsselübergabe (v.l.): Prof. Dr. Christoph Röcken (Prodekan CAU), Hans-Adolf Bilzhause (Geschäftsführer GMSH), Prof. Dr. Ivo Leuschner (Leiter Kinderpathologie) und Prof. Dr. Jens Scholz (Vorstandsvorsitzender UKSH).

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