UKSH testet auf sieben Stationen neuartiges Management-System für Händehygiene
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen die hohe Bedeutung der Händehygiene zur Prävention von Infektionen im Krankenhaus. Um neben den regelmäßigen Schulungen auch die Motivation zur Händehygiene bei den Mitarbeitern weiter zu stärken, geht das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) einen neuen, innovativen Weg. An beiden Standorten wird der „HyHelper“ testweise auf einigen Stationen eingeführt. Das Hygienemanagement-System unterstützt alle auf den Stationen tätigen Mitarbeiter bei der individuellen Optimierung der Händehygiene.
„Unser Ziel ist es, mit zahlreichen Maßnahmen die Patientensicherheit stetig zu verbessern“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Der HyHelper als ein Baustein kann dabei ein Unterstützungsinstrument mit hoher Motivationswirkung sein. Denn das System fördert die Aufmerksamkeit für Händehygiene, gibt Anstoß für Kommunikation im Team und stärkt den Teamgeist für noch bessere Händehygiene.“
„Wir haben festgestellt, dass die Einhaltung der Händedesinfektionsmaßnahmen am UKSH grundsätzlich bereits sehr hoch ist“, sagt Dr. Bärbel Christiansen, Leiterin der Zentralen Einrichtung Krankenhaushygiene. „Aber kein Mensch ist perfekt und im hektischen Alltag wird manchmal nicht an alle Indikationen zur Händedesinfektion gedacht“, ergänzt Dr. Carsten Hilbert, Themenverantwortlicher für die UKSH Strategie 2015 „Qualität leben. Mit Sicherheit!“. Hier setzt der HyHelper an: Das kleine Mobilgerät wird an der Brusttasche getragen, und von hier aus erkennt das Gerät über einen Gassensor automatisch, wann eine Händedesinfektion durchgeführt wird. Ein Lämpchen gibt dem Träger „grünes Licht“ für eine hygienische Tätigkeit nach der erkannten Händedesinfektion. Jede Händedesinfektion zählt – und wird gezählt.
Zusätzlich kann sich der Träger des HyHelpers seine persönlichen Gesamt- und Durchschnittswerte pro Arbeitstag am Display des Geräts anzeigen lassen und bekommt so ein persönliches Feedback zu seinem Händehygieneverhalten. „Ganz wichtig dabei: Der HyHelper ist nicht personalisiert und 100 Prozent anonym, niemand außer dem Träger selbst erhält die Desinfektionsdaten“, erklärt Dr. Herzog, Vorstand von HyHelp. Schließlich gehe es nicht um Überwachung, sondern um eine Unterstützung bei der eigenverantwortlichen Durchführung der Händehygiene. Mit diesem Ziel werden die Gesamt- und Durchschnittswerte auch für die gesamte Station berufsgruppenübergreifend zusammengefasst und auf einem Stationsmonitor angezeigt. So können sich die Stationsteams gemeinsame Ziele setzen und die Teamerfolge permanent überprüfen.
Auf sieben Stationen am UKSH in Kiel und Lübeck wurde das neue System bereits testweise eingerichtet. Auf der Intensivstation 1, die von der Klinik für Innere Medizin I und III betrieben wird, haben die Mitarbeiter seit Anfang Oktober 2015 Erfahrungen mit dem HyHelper gesammelt. „Der HyHelper wurde von allen ärztlichen und pflegerischen Kolleginnen und Kollegen sehr schnell und unproblematisch angenommen. Und in der Tat bemerken wir durch die Präsenz des Systems eine gesteigerte Aufmerksamkeit bei der täglichen Händehygiene“, sagt Steffen Ochs, Pflegeteamleitung der Station. Durch die Auswertung von Tages- und Durchschnittswerten ist zukünftig eine weitere Optimierung des Hygienemanagements auf den einzelnen Stationen möglich.
Fachkrankenschwester Kerstin Perlitz und ihre Stationskollegen verwenden den HyHelper seit Anfang Oktober.
Bild in OriginalgrößeDie kleinen Geräte, die an der Brusttasche getragen werden, zeigen dem Träger die Gesamt- und Durchschnittswerte pro Arbeitstag an.
Bild in OriginalgrößeAuf dem Stationsmonitor können die Teamerfolge permanent überprüft werden.
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