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Internistische Intensivstation des UKSH, Campus Kiel: Erweiterungsbau wurde eingeweiht

Mittwoch, 11. Mai 2016

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat am heutigen Mittwoch, 11. Mai 2016, am Campus Kiel den Erweiterungsbau seiner internistischen Intensivstation eingeweiht. Anfang 2015 hat die Landesregierung als Konsequenz einer Übertragung des Acinetobacter baumannii 4-MRGN von einem Notfallpatienten auf 30 weitere Patienten ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung von multiresistenten Keimen beschlossen. Dieses beinhaltete die Erweiterung der Intensivstation der Kliniken für Innere Medizin I und III.

„Die Sicherstellung bestmöglicher Hygienestandards ist besonders wichtig. Mit dem Interimsbau schaffen wir die baulichen Voraussetzungen dafür, dass Hygienemaßnahmen auch tatsächlich im gebotenen Maße umgesetzt und eingehalten werden können“, sagt Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung. „Das ist das Kernelement unseres Maßnahmenpakets nach dem MRGN-Ausbruch im vergangenen Jahr.“

Der zweistöckige Anbau ist eine Übergangslösung für die kommenden fünf Jahre. Dann wird die Intensivstation der Kliniken für Innere Medizin I und III in das neue Zentralklinikum auf dem Campus Kiel ziehen, das zurzeit im Rahmen des Baulichen Masterplans entsteht.

„Wir sind dem Ministerium dankbar, dass so kurzfristig mehr Raum für die Sicherheit unserer Patienten geschaffen wurde“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, „dies ist eine wichtige Voraussetzung, damit unsere eigenen Anstrengungen des Hygiene-Managements greifen können.“

„Wir sind froh, dass hier eine zeitgemäße, d.h. den Anforderungen an das aufgrund des veränderten Keimspektrums strengeren Hygienemanagements Rechnung tragende Lösung für die Intensivstation gefunden wurde“, sagte Prof. Dr. Ulrich Stephani, Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

„Die Erweiterung der Intensivstation mit den nun optimalen Räumlichkeiten für die Versorgung unserer Patienten werden wir mit dem Einsatz neuer molekularer Labormethoden begleiten“, erklärte Prof. Dr. Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, „in der Klinik werden nunmehr Risiko-Patienten bei Aufnahme und Entlassung in kurzer Zeit durch Keim-Sequenzierung untersucht werden, so dass kein Patient diese Abteilung mit Keimen verlässt, die er nicht bereits mitgebracht hat.“ Prof. Dr. Norbert Frey, Direktor der Klinik für Innere Medizin III, ergänzte: „Mit der heutigen Einweihung können wir zukünftig Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Infektionserkrankung besteht, besser isolieren und so das Risiko von Keimübertragungen minimieren. Die moderne Infrastruktur des Neubaus verkürzt zudem die Wege der Krankenversorgung und optimiert unsere Therapiemöglichkeiten.“

Im Erweiterungsbau stehen auf rund 950 Quadratmetern Grundfläche zwölf Intensiv-Einzelbett-Zimmer sowie die erforderlichen Nebenräume (Pflegestützpunkt, Umkleide- und Lagerflächen, Arztzimmer etc.) zur Verfügung. Der Interimsbau und die bestehende Intensivstation sind im Erdgeschoss miteinander verbunden, um eine effiziente medizinische Versorgung zu ermöglichen. Die Geräteausstattung der Station befindet sich auf neuestem technischen Stand und erlaubt es, die Funktion einzelner Organe zu unterstützen oder zu ersetzen (Herz-Lungen-Ersatzverfahren, Leberersatzverfahren, Dialyse). So können alle Arten von schweren internistischen Erkrankungen optimal intensivmedizinisch behandelt werden. In einer engen strategischen Kooperation mit Medizintechnik-Herstellern wurden innovative Lösungen für die Vernetzung der Medizintechnik entwickelt, die es den Mitarbeitern ermöglichen, wichtige Vitalparameter der Patienten jederzeit im Blick zu behalten.

Besonderen Wert wurde bei der Planung auch auf ein hochmodernes Hygiene-Konzept gelegt, das in enger Abstimmung mit den Hygieneexperten des UKSH entwickelt wurde. „Um das hohe Niveau des Hygienemanagements zu verstetigen, haben wir im Team eine Hygienegruppe etabliert, deren Mitglieder zusätzlich zu Hygienebeauftragten weitergebildet werden“, sagt Steffen Ochs, Pflegerischer Leiter der Intensivstation. Auch das Hygienemanagement-System HyHelp wird auf der neuen Station eingesetzt.

„Aufgrund der Dringlichkeit der Baumaßnahme wurde eine Modulbauweise gewählt. So konnten wir den Neubau in weniger als sechs Monaten baulich realisieren“, erläuterte Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH), die für die Baumaßnahme zuständig war. Inklusive Planung hat die GMSH die Erweiterung der Intensivstation in weniger als 14 Monaten umgesetzt. Die Gesamtkosten (Gesamtbaukosten und Ersteinrichtung) für die Erweiterung der Intensivstation von rund 7,9 Millionen Euro trägt das Land.

Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Klinik für Innere Medizin I, Prof. Dr. Stefan Schreiber,
Tel.: 0451 597-1270/-1271, E-Mail: stefan.schreiber@uksh.de,

Klinik für Inneren Medizin III, Prof. Dr. Norbert Frey,
Tel.: 0451 597-1440, E-Mail: norbert.frey@uksh.de

Freude zur Schlüsselübergabe (v.l.): Prof. Dr. Stefan Schreiber (Direktor Innere Medizin I), Prof. Dr. Norbert Frey (Direktor Innere Medizin III), Hans-Adolf Bilzhause (Geschäftsführer GMSH), Prof. Dr. Jens Scholz (Vorstandsvorsitzender UKSH), PD Dr. Dr. Christian Brandt (Uniklinikum Frankfurt/M.), Ministerin Kristin Alheit, Prof. Dr. Ulrich Stephani (Dekan Med. Fak. CAU), Christian Schmieder (Architekt) und Dr. Bärbel Christiansen (Leitung Krankenhaushygiene UKSH).

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Innerhalb von 14 Monaten entstand am Campus Kiel der Erweiterungsbau in Modulbauweise.

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Der Modulbau schafft Platz für zwölf Einzelbett-Zimmer mit modernster Medizintechnik.

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Verantwortlich für diese Presseinformation

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de

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