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Erweiterung der Interdisziplinären Schmerz- und Palliativstation am Campus Kiel des UKSH wurde mit Tag der offenen Tür feierlich eingeweiht

Freitag, 03. Juni 2016

Mit einem Tag der offenen Tür hat das Interdisziplinäre Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, am heutigen Freitag, 3. Juni 2016, seine erweiterte Schmerz- und Palliativstation (ISPS) eingeweiht. Die Spezialstation, die im vergangenen Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern konnte, wurde um sechs Zimmer und ein Angehörigenzimmer erweitert, sodass der Klinik nun 24 Betten für die optimale Versorgung schwerstkranker Patienten zur Verfügung stehen.

„Kiel ist eine Stadt, in der die zahlreichen Akteure im Palliativ-Bereich sehr gut miteinander vernetzt sind. Der Ausbau der Station am UKSH hilft, diese Strukturen weiter zu festigen. Hier und an anderen Stellen wird sehr wichtige Arbeit für Menschen in sehr schweren Lebenssituationen geleistet“, sagte der Kieler Bürgermeister Peter Todeskino in seinem Grußwort.

„Mit der Erweiterung der ISPS auf 24 Betten verfügt der Campus Kiel über die größte Palliativstation deutschlandweit. Dass sich so viele mit großem Engagement für diesen Erfolg eingesetzt haben, verdient großes Lob und zeigt die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für eine wichtige Aufgabe“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH.

„Der Bedarf an palliativmedizinischen Versorgungsmöglichkeiten ist sehr hoch. Daher sind wir besonders dankbar und glücklich, nun unter den Bedingungen der Maximailversorgung am UKSH unseren neuen Stationsteil einweihen zu können“, sagte Prof. Dr. Dieter Siebrecht, Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Schmerz- und Palliativmedizin, „Damit steht für diesen sensiblen Bereich mit seinen speziellen Herausforderungen ein umfassendes Angebot zur Verfügung.“

Das Interdisziplinäre Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin ist Teil der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Campus Kiel (komm. Direktor: Prof. Dr. Markus Steinfath). Jährlich werden hier ca. 3.500 Patienten schmerz- und palliativmedizinisch versorgt. Die Mitarbeiter sind spezialisiert auf Patienten, bei denen nicht die Heilung, sondern Schmerzfreiheit und Lebensqualität im Vordergrund steht. Neben der erweiterten Station finden aus Kliniken oder von niedergelassenen Ärzten überwiesene Patienten in der angrenzenden Schmerz- und Palliativmedizinischen Ambulanz (ISPA) einen kompetenten Anlaufpunkt. Darüber hinaus können die Kliniken auf dem Campus Kiel zur Beratung und Unterstützung in der Behandlung eigener Patienten die sogenannten Konsildienste im Bereich der Schmerz- und Palliativmedizin in Anspruch nehmen.

In der Schmerz- und Palliativmedizin geht es um eine ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht. Höchste Priorität besitzt die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen. Um dies zu gewährleisten, steht ein interdisziplinäres, multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten, spezialisierten Pflegekräften sowie Mitarbeitern des Sozialdienstes zur Verfügung. Über den Konsildienst hinaus gibt es gemeinsame Visiten von Palliativmedizinern und Onkologen sowie eine enge Einbindung in die Tumorkonferenzen des Onkologischen Zentrums des UKSH. Nach einer stationären Symptombehandlung wird gemeinsam mit allen Beteiligten geschaut, wie und wo eine anschließende angemessene Betreuung des Patienten gewährleistet werden kann. Hierzu gibt es eine enge Zusammenarbeit der Palliativmedizin am UKSH mit anderen regionalen Organisationen wie dem SAPV-Team Kiel und dem Hospiz Kieler Förde sowie niedergelassenen Ärzten und Pflegeheimen.

Durch die Erweiterung verfügt die Interdisziplinäre Schmerz- und Palliativstation nun über 24 Betten. Auf einer Fläche von 420 Quadratmetern wurde die Station neben sechs neuen Patientenzimmern um ein Angehörigenzimmer jeweils mit eigenem Duschbad, Büro- und Verwaltungsräume, zwei Therapeutenzimmer sowie einen Begegnungsraum erweitert. „Um den schwerstkranken Patienten ein Stück Lebensqualität zurückzugeben, haben wir hier einen sehr hohen Krankenhausstandard eingebaut. Ziel war es, eine Umgebung mit Wohlfühlcharakter zu schaffen“, sagte Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH), die für die Durchführung der Baumaßnahme zuständig war.

Die Gesamtbaukosten der Erweiterung der ISPS betragen rund eine Million Euro und werden vom UKSH finanziert. Für die besondere Ausstattung stellt der gemeinnützige Förderverein für Palliativmedizin Kiel e. V. umfangreiche Mittel zur Verfügung und weitere nach Inbetriebnahme der Station. Hierzu zählen insbesondere die Gestaltung des Eingangsbereiches, die Ausstattung des Angehörigenzimmers und der Raum der Begegnung. Besonderer Wert wurde auf die Auswahl der Betten und Matratzen gelegt. In Planung ist eine Überarbeitung des Farbkonzeptes der Gesamtstation, das entsprechend den Patienten-Bedürfnissen entwickelt werden soll. Unterstützt wurde der Förderverein durch zahlreiche Spenden, darunter großzügige Zuwendungen der Damp-Stiftung und der Schleswig-Holsteinischen Genossenschaft der Johanniter.

Neben dem Ausbau der Interdisziplinären Schmerz- und Palliativstation hat das UKSH eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen am Klinikum zu verbessern. Dazu zählt, dass jeder Patient mit einer onkologischen Diagnose eine sozial-rechtliche Beratung bekommt. Sichtbares Zeichen ist zudem die Unterzeichnung der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“, die im Mai 2016 vom Vorstand des UKSH unterzeichnet wurde.

Wichtige Entwicklungen der Schmerz- und Palliativmedizin am UKSH, Campus Kiel, im Überblick:

  • 1985 eröffnete die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin eine der ersten Schmerzambulanzen in Deutschland. Das hier entwickelte Qualitätssicherungssystem haben mittlerweile alle größeren Schmerztherapeutischen Einrichtungen übernommen.

  • Von 1985 bis 2012 gab es eine Palliativstation in der Radiologie, ebenso lange besteht das Interdisziplinäre Schmerzzentrum.

  • 2005 wurde die Interdisziplinären Schmerz- und Palliativstation in Betrieb genommen. Im gleichen Jahr erfolgte die Neueröffnung der Interdisziplinären Schmerz- und Palliativambulanz.

  • 2016 nun die Erweiterung der ISPS auf 24 Betten – damit verfügt der Campus Kiel über die größte Palliativstation deutschlandweit.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Interdisziplinäres Schmerz- und Palliativzentrum, Prof. Dr. Dieter Siebrecht (Leitung)
Tel.: 0431 597-3001, E-Mail: dieter.siebrecht@uksh.de

UKSH Vorstandsvorsitzender Prof. Scholz (l.) und ISPS-Leiter Prof. Siebrecht (r.) nahmen den symbolischen Schlüssel von Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer der GMSH, entgegen.

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Die Freude über die Einweihung war bei den vielen Beteiligten groß.

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Sechs zusätzliche moderne Patientenzimmer sowie ein Angehörigenzimmer mit eigenem Duschbad, Büro- und Verwaltungsräume, zwei Therapeutenzimmer sowie ein Begegnungsraum wurden neu geschaffen.

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Verantwortlich für diese Presseinformation

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de

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