Die Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, hat eine neue Operationsmethode bei Bandscheibenvorfällen und Spinalkanalstenosen etabliert. Der neuartige Eingriff, den Klinikdirektor Prof. Dr. Michael Synowitz und Dr. Senol Jadik, Leitender Oberarzt und Leiter des Schwerpunktes Wirbelsäule, erfolgreich vorgenommen haben, ist besonders schonend für Patienten.
Notwendige Operationen an der Wirbelsäule werden heute bereits standardmäßig mikrochirurgisch durch Neurochirurgen unter Einsatz eines Mikroskops durchgeführt. Eine operationstechnische Weiterentwicklung der vergangenen Jahre ist die endoskopische Operation. „Hierbei kann über eine nur millimetergroße Stichinzision in der Haut das Endoskop eingeführt werden, ein Skalpell ist nicht mehr notwendig“, erläutert Dr. Jadik. Der Zugangsweg erfolgt über das Zwischenwirbelloch, an dem der Rückenmarksnerv austritt, und nutzt somit einen natürlichen Einstieg. Unter endoskopischer Kontrolle wird nun das betroffene Bandscheibengewebe direkt durch das Zwischenwirbelloch unter optimaler Visualisierung des Operationsgebietes in HD-Qualität entfernt.
Das neuartige Verfahren, das auch als transforaminales endoskopisches Operationsverfahren (TESSYS-Methode) bezeichnet wird, ist damit das einzige endoskopische Operationsverfahren ohne Skalpell – und daher besonders schonend. „Wir sind sehr froh, dieses innovative Verfahren jetzt unseren Patienten am UKSH anbieten zu können“, sagt Prof. Synowitz, „wir gehen damit den folgerichtigen Schritt in Richtung einer weiteren Erhöhung der Patientensicherheit. Die Komplikationsrate der endoskopischen Operation ist deutlich geringer, die Patienten können schneller mobilisiert werden und der Krankhausaufenthalt ist wesentlich kürzer.“
Ein weiterer Vorteil: Durch das neue Verfahren können alle stabilisierenden Strukturen der Wirbelsäule erhalten werden. Im Gegensatz zu anderen minimal-invasiven Verfahren können prinzipiell alle Bandscheiben-Etagen über einen einzigen minimalen Zugang, eine sogenannte Stichinzision, erreicht werden. Auch sogenannte sequestrierte Bandscheibenvorfälle, bei denen sich ein oder mehrere Teile des Gallertkerns ablösen und in den Wirbelkanal rutschen, können damit entfernt werden. „Durch die minimale Traumatisierung des Gewebes verlaufen Wundheilung und postoperative Rehabilitation sehr schnell. Die Schonung der Rückenmuskulatur bei diesem Eingriff ermöglicht eine schnelle Mobilisation und eine rasche Rückkehr an den Arbeitsplatz“, erläutert Dr. Jadik. Das Verfahren ist nicht nur auf Bandscheibenvorfälle beschränkt, Spinalkanalstenose, Wirbelgelenksschmerzen können ebenfalls behandelt werden.
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Prof. Dr. Michael Synowitz, Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Campus Kiel
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