Campus Lübeck bekommt das weltweit modernste „da Vinci“-System zur interdisziplinären Nutzung
Das weltweit modernste da Vinci System für roboterassistiertes Operieren wurde am Dienstag am UKSH, Campus Lübeck installiert. Rund fünf Stunden hat es gedauert bis die Installation des modernen OP-Roboters abgeschlossen war. Für die Operateure beginnt jetzt die Vorbereitung und Testphase des neuen Systems. Denn anders als bei den klassischen OP-Techniken, steuert der Operateur beim "da Vinci"-System über zwei Bedienelemente für Daumen und Mittelfinger der rechten und linken Hand die computerunterstützten Instrumente, welche sich an speziellen Roboterarmen befinden und zuvor über kleine Schnitte in den Körper eingebracht wurden. Die Möglichkeit des dreidimensionalen Sehens über ein HD-Videobild versetzt den Operateur in die Lage, sein OP-Feld auch in der Tiefe zu erkennen, in einer bis zu 15-fachen Vergrößerung, so als würde er selbst in dem Patienten stehen und operieren. Zudem ermöglicht die Elektronik des OP-Systems eine individuelle Einstellung bei der Übersetzung der Handbewegungen des Operateurs. Die Bewegungen erfolgen dadurch völlig zitterfrei auf kleinstem Raum und außerordentlich präzise. Der Roboter führt die Befehle bzw. Bewegungen des Operateurs millimetergenau aus. Der neue OP-Roboter wird gleichermaßen von der Klinik für Chirurgie, der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie der Klinik für Urologie genutzt.
„Mit dem neuen System am Campus Lübeck baut das UKSH seine Expertise auf dem Gebiet der minimal-invasiven Operationen aus. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partnern unser Klinikum und die Region als Anwendungs- und Forschungsstandort für innovative Zukunftstechnologien im Gesundheitswesen zu etablieren“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Das „da Vinci“ System ist eines der modernsten OP-Systeme weltweit. Wir freuen uns, dass wir unseren Patienten die robotergestützte „Operation der kleinen Schnitte“ anbieten und so zu einer noch schonenderen Behandlung und schnelleren Genesung beitragen können.“
„Die „da Vinci“ Roboter unterstützte Chirurgie erlaubt uns im Exzellenzzentrum für minimal invasive Chirurgie in Lübeck schonendes Operieren in die letzten Gebiete weiterzutragen, die bisher einem minimal invasiven Zugang vorenthalten waren. Insbesondere für Patienten mit komplexen Operationen am Dickdarm, Bauchspeicheldrüse, Magen oder Speiseröhre sehe ich hierbei ein hervorragendes Potential. An der Universität zu Lübeck mit dem Schwerpunktforschungsbereich Medizintechnik ergeben sich zudem noch hoch interessante Kooperationsmöglichkeiten, um das Thema wissenschaftlich weiter zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Tobias Keck, Direktor der Klinik für Chirurgie und Leiter des Onkologischen Zentrums Lübeck. Prof. Dr. Achim Rody, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus Lübeck, ergänzt: „Die robotische Chirurgie wird mittelfristig die klassische laparoskopische „Schlüssellochchirurgie“ ablösen, eine Methode mit der heute schon fast 90 % aller Eingriffe in der Gynäkologie am Campus Lübeck durchgeführt werden. Der Bauchschnitt ist eine absolute Rarität geworden und wir werden mit Hilfe der robotischen Chirurgie in der Lage sein, auch komplexe Eingriffe minimal-invasiv durchzuführen. In der Konsequenz profitieren unsere Patientinnen in hohem Masse davon, da die postoperativen Schmerzen deutlich geringer ausgeprägt sind, die Mobilisation rascher erfolgen kann und die Komplikationsraten signifikant niedriger sind“. „Eines meiner Vorhaben für die Klinik für Urologie ist es, die Anwendung der minimal-invasiven Operationsverfahren weiter zu optimieren und auszubauen. Damit wird die rasch zunehmende Nachfrage nach minimal-invasiven Operationsverfahren, mit denen inzwischen anspruchsvolle Tumorchirurgie auf vergleichbarem onkologischem und funktionellem Niveau erfolgt, zufriedenstellend bedient. Die wissenschaftlichen Ergebnisse in Verbindung mit den steigenden Zahlen der minimal- invasiven Operationen belegen nicht einen kurzfristigen Trend, sondern eine sinnvolle Alternative mit geringerer Morbidität und Liegedauer“, sagt Prof. Dr. Axel Merseburger, Direktor der Klinik für Urologie am Campus Lübeck. „Die Einführung eines roboterassistierten Operationssystems mit exzellenten interdisziplinären Kooperationsmöglichkeiten halte ich daher für eine wesentliche Weiterentwicklung am Campus Lübeck. Somit ergibt sich zudem die seltene Möglichkeit den Kollegen der Chirurgie und Gynäkologie im Rahmen der Systemintegration „über die Schulter“ zu schauen und die eigene OP-Technik weiter zu verfeinern und das eigene Team schrittweise aus- und weiterzubilden“.
Das „da Vinci“-System ist seit 2013 am UKSH im Einsatz und erlaubt ausgesprochen präzise Eingriffe mit einem Höchstmaß an Gewebeschonung für den Patienten. Am Campus Kiel sind aktuell zwei "da Vinci"- Operationssysteme im Einsatz. Im Oktober 2016 hat das UKSH gemeinsam mit der CAU das erste interdisziplinäre Zentrum für laparoskopische und roboterassistierte Chirurgie in Betrieb genommen.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:

v.l.: OP-Manager Christian Voss, Prof. Dr. Axel Merseburger, Direktor der Klinik für Urologie am Campus Lübeck, Prof. Dr. Tobias Keck, Direktor der Klinik für Chirurgie am Campus Lübeck, und Prof. Dr. Achim Rody, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, mit dem neuen "da Vinci"-OP-Roboter.
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