Neue Ultraschallsonde verbessert Tumorentfernung bei Nierenkrebs mittels „da Vinci“-Chirurgiesystem
Die Klinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, hat eine Spende über 20.000 Euro seitens der Familie Dr. Peter und Ellen Kersig erhalten. Dank der Zuwendung konnte eine hochmoderne 3-D-Ultraschallsonde angeschafft werden. Diese ermöglicht eine unmittelbare intraoperative Tumor-Visualisierung der Bauch- und Brustkorborgane, was die Tumorentfernung noch präziser macht. Die Sonde wird insbesondere bei komplexen Operationen in der roboterassistierten „da Vinci“-Chirurgie zum Einsatz kommen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir die Klinik von Prof. Jünemann unterstützen können und dazu beitragen, die Medizin am UKSH weiterzuentwickeln und hochmoderne Behandlungsmethoden in Kiel zu etablieren“, sagten Ellen Kersig, Ehefrau des gesundheitlich verhinderten Dr. Peter Kersig, und deren Sohn Jan Christoph Kersig anlässlich der Spendenübergabe. „Unser Engagement ist gleichzeitig ein Dank unserer Familie für die im wahrsten Sinne lebensrettenden, überobligatorischen Leistungen, die das UKSH für Dr. Peter Kersig erbracht hat. Ohne die vielen Leistungen verschiedenster Spitzenmediziner des UKSH in den vergangenen über 20 Jahren würde er heute nicht mehr leben.“
„Mit dieser großzügigen und zielgerichteten finanziellen Unterstützung ist es uns möglich, das nächste Kapitel in der roboter-assistierten Chirurgie aufzuschlagen, indem wir nicht nur das Organ rein äußerlich betrachten, sondern gleichermaßen in dieses mittels der Ultraschallsonde hineinschauen können. Dies ermöglicht eine präzise Festlegung der Schnittränder zwischen gut- und bösartig und kommt direkt unseren Patienten zugute. Unser Dank gilt der gesamten Familie Kersig“, sagte Prof. Dr. Klaus-Peter Jünemann, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie
„Die Stärkung der Universitätsmedizin liegt der Familie Kersig dankeswerte Weise sehr am Herzen. So engagiert sich die Familie auch in der starken Kuratoren-Gemeinschaft der Förderstiftung des UKSH. Seit Gründung im Mai 2013 wurden dank der 40 Kuratoren bereits 35 Medizinprojekte zur Stärkung der Universitätsmedizin am UKSH mit einer Gesamtsumme von mehr als 860.000 Euro gefördert“, ergänzte Pit Horst, Geschäftsführer des UKSH Freunde- und Fördervereins und der Förderstiftung des UKSH.
Noch vor rund zehn Jahren war bei Patienten mit einem Nierentumor eine Nierenentfernung (Nephrektomie) die Operationsmethode der Wahl. Mit Entwicklung der minimalinvasiven Chirurgie bzw. der roboterassistierten Chirurgie können heutzutage hingegen über 80 Prozent der tumortragenden Nieren erhalten werden. Die moderne Technik erlaubt es, nur den Tumor mit einem sicheren Abstand zum gesunden Gewebe zu entfernen, ohne dass die Niere entfernt werden muss.
Die neue Ultraschallsonde, d.h. die intraoperative Sonographie benutzt der Chirurg, um die Grenzen eines Tumors zum gesunden Nierengewebe exakt darzustellen. Die Sonde, die über einen 12-mm-Zugang im Körper des Patienten platziert wird, ist so konzipiert, dass der Chirurg sie mit den „da Vinci“-Instrumenten wie mit den eigenen Fingern bedienen kann. Das Ultraschallbild wird direkt in die chirurgische Konsole des „da Vinci“-Systems übertragen, sodass der Chirurg sowohl das „live“-Videosignal als auch das Ultraschallbild auf dem Display sehen kann und so millimetergenau die Tumorgrenze visualisieren kann.
Zusätzlich hat die Sonde eine Doppler-, bzw. Duplex-Funktion, die auf einem Doppler-Effekt basiert. Dieser Effekt ermöglicht eine Darstellung der Blutgefäße. Da Tumorgewebe anders durchblutet ist als gesundes Nierengewebe, können diese Unterschiede mit dem Doppler zweifelsfrei dargestellt werden.
Weitere Informationen über die innovativen Operationsmethoden am Kurt-Semm-Zentrum des UKSH gibt es unter www.uksh.de/kurtsemmzentrum
Für Rückfragen steht zur Verfügung:

Eine großzügige Spende für innovative Medizintechnik (v.l.): Jesse Kersig, Prof. Dr. Klaus-Peter Jünemann, Jan Christoph Kersig und Ellen Kersig.
Bild in Originalgröße
Am Simulations-Roboter demonstrierte Prof. Jünemann der Familie Kersig das hochmoderne Chirurgie-System.
Bild in OriginalgrößeVerantwortlich für diese Presseinformation
Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de
Campus Kiel
Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel,
Tel.: 0431 500-10700, Fax: 0431 500-10704
Campus Lübeck
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,
Tel.: 0451 500-10700, Fax: 0451 500-10708