Multiprofessionelles Forschungsteam des UKSH gewinnt Forschungsförderpreis

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und das Unternehmen Philips GmbH haben Pflegewissenschaftler und Krankenpfleger Peter Nydahl und Facharzt Dr. Matthias Kott gemeinsam mit ihrem Forschungsteam der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, mit dem diesjährigen Forschungspreis ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis honoriert Forschungsarbeiten, die das nicht-pharmakologische therapeutische Management, die Früherkennung (Screening) oder die Prävention des Delirs betreffen und die damit zum verbesserten Management des Symptomkomplexes „Delir im Krankenhaus“ beitragen.

Ein Delir (oder Delirium) ist eine akutes, ernst zu nehmendes Syndrom mit organischer Ursache. Es äußert sich in Störungen des Bewusstseins, Denkens und der Aufmerksamkeit sowie einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Von zehn Patienten haben im Intensivbereich fünf bis acht ein Delir, im Intermediate-Care-Bereich vier bis sechs und auf allgemeinen Stationen sind zwei bis vier Patienten betroffen. Delirante Patienten bleiben länger im Krankenhaus, haben mehr Komplikationen, eine erhöhte Mortalität und werden eher in Pflegeheime verlegt.

Die Wissenschaftler planen in Kooperation mit anderen Kliniken eine internationale, multizentrische randomisierte Studie zur Wirkung einer pflegerischen Intervention auf die Prävention und Therapie des Delirs bei Intensivpatienten. Eine gezielte pflegerische Frührehabilitation könnte helfen, diese Komplikation zu vermeiden und zu lindern, wissenschaftlich überzeugende Beweise stehen dazu aber immer noch aus. „Die Ergebnisse unserer Studie könnten dazu beitragen, die qualitativ hochwertige Intensivmedizin und -pflege am UKSH noch weiter zu verbessern“, sagt Peter Nydahl. „Das Preisgeld, über das wir uns sehr freuen, werden wir dazu nutzen, um die Studie koordinieren und umsetzen zu können.“

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