Mit einem traditionellen Richtspruch, der Dank an Architekten und Bauherr ist, feierte das Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP gGmbH) am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) heute, 20. Dezember 2018, das Richtfest des neuen Bettenhauses 2. Hier entstehen unter anderem Räumlichkeiten für die geschützte psychiatrische Station und die Notaufnahme des ZIP. Ein gläserner Verbindungsbau ermöglicht künftig den direkten Zugang zum denkmalgeschützten Bestandsgebäude Haus 5.
„Das Bettenhaus 2 der ZIP trägt zur baulichen Gesamterneuerung des UKSH bei. Die exzellente und vielfach ausgezeichnete Patientenversorgung unserer Ärzte, Therapeuten und Pflegenden erhält endlich zeitgemäße Räumlichkeiten, die den Heilungsprozess unterstützen werden“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Mit dem Bettenhaus 2 können wir uns mit den besten Projekten in Deutschland messen, was die architektonische Umsetzung der besonderen baulichen Anforderungen an eine geschützte psychiatrische Station betrifft“, sagte Frank Eisoldt, Geschäftsführer der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH), unter deren Leitung der Neubau entsteht.
Das ZIP am Campus Lübeck befindet sich in einer parkähnlich gestalteten Anlage historischer Gebäude der ehemaligen Heilanstalt Strecknitz, die 1912 als psychiatrische Klinik der Hansestadt Lübeck eröffnet wurde. „Die ehemalige Heilanstalt Strecknitz ist auch Keimzelle unserer heutigen Universität“, erklärte Prof. Dr. Carla Nau, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des UKSH, Campus Lübeck, und Vorsitzende des Akademischen Senats der Universität zu Lübeck. „Im Namen der Universität freue ich mich, dass für die Patientinnen und Patienten der geschützten psychiatrischen Station universitäre Krankenversorgung auf höchstem Niveau nun auch in einem modernen Gebäude möglich ist, das den historischen Gebäudebestand sensibel einbezieht.“
Im Erdgeschoss des Neubaus können insgesamt 24 Patientinnen und Patienten auf der geschützten Station in Ein- und Zweibettzimmern behandelt werden. Neben Therapieräumen im Obergeschoss steht ihnen auch ein eigener Außenbereich zur Verfügung. Auf der geschützten Station werden Patienten in akuten psychischen Krisensituationen behandelt. Um beste Voraussetzungen für ihre Therapie zu schaffen, wurde vorab eine intensive Analyse anderer geschützter Stationen in Deutschland durchgeführt. Ziel ist es, den Patienten möglichst viel Freiraum zu lassen und gleichzeitig eine Eigen- und Fremdgefährdung zu vermeiden.
„Bei dem Neubau der geschützten Station ist es in idealer Form gelungen, die therapeutischen Konzepte in Architektur umzusetzen“, sagte Prof. Dr. Fritz Hohagen, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Medizinischer Geschäftsführer des ZIP. „So können schwer kranke Patienten in einem Intensivbereich behandelt werden, wohingegen Patienten, denen es bereits besser geht, im ruhigeren Bereich behandelt werden können, ohne dass man die Türe abschließen muss. So können wir die Therapie den Bedürfnissen der entsprechenden Patientengruppen anpassen.“ Architekt Christian Schmieder ergänzte: „In eine Studie aus dem Jahr 2017 zu baulichen Modernisierungen psychiatrischer Kliniken konnte nachgewiesen werden, dass gut gestaltete Architektur nicht nur zur Reduzierung von Zwangsmaßnahmen sondern auch zu einem positiven Behandlungsverlauf beiträgt.“
Im Obergeschoss des Neubaus werden zwölf Gruppen- und Einzeltherapieräume sowie Büros (Arzt- und Aufenthaltsräume) eingerichtet. Im Untergeschoss befinden sich Technik-, Lager- und Arbeitsräume. Insgesamt umfasst der Neubau 1.785 Quadratmeter Nutzfläche. Die Fassade und die Fensterelemente des Bettenhauses 2 werden auf das Bestandsgebäude Haus 5 sowie auf den Neubau Bettenhaus 1 angepasst. Startschuss für den Bau des neuen Bettenhauses war im März 2018. Die voraussichtliche Fertigstellung ist für November 2019 geplant. Nach dem Umzug in den Neubau wird das Bestandsgebäude Haus 5 saniert. Die Kosten der Gesamtbaumaßnahme belaufen sich auf 16,1 Millionen Euro, davon 12,3 Millionen Euro für das Bettenhaus 2. Das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich mit einer Förderung von 5,4 Millionen Euro. 10,7 Millionen Euro finanziert das ZIP als Tochtergesellschaft des UKSH.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Prof. Dr. med. Fritz Hohagen
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Direktor der Klinik, Ärztliche Zentrumsleitung
Telefon Lübeck: 98800 | Fax: 98804
Mit einem traditionellen Richtspruch und dem Werfen des Glases feierte das ZIP des UKSH am Campus Lübeck das Richtfest des Bettenhauses 2.
Bild in OriginalgrößeV.l.:Christian Schmieder, Frank Eisoldt, Prof. Dr. Fritz Hohagen, Prof. Dr. Carla Nau und Prof. Dr. Jens Scholz sprachen Grußworte beim Richtfest des Bettenhauses 2.
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