Heute, 20. März 2023, haben Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender (CEO) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), der UKSH-Aufsichtsrat Vorsitzende, Staatssekretär Guido Wendt, und Dominik Völk, Abteilungsleiter Gesundheitsversorgung im Ministerium für Justiz und Gesundheit, gemeinsam den Startschuss für die umfangreichen Baumaßnahmen des Zentrums für Integrative Psychiatrie (ZIP) des UKSH am Niemannsweg gegeben. Mit einem Bagger lösten Prof. Dr. Scholz und Staatssekretär Wendt erste Steine aus dem Westflügel von Haus 1. „Mit dem Umbau schaffen wir Raum für noch modernere psychiatrische und psychotherapeutische Behandlungskonzepte, die aufgrund der alten Bausubstanz bisher so nicht möglich waren,“ sagt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz. Das ZIP sichert mit seinen rund 1.000 Mitarbeitenden in Kiel und Lübeck eine ganzheitliche Versorgung von psychisch kranken Menschen auf höchstem fachlichem Niveau. Eine bedürfnis- und entwicklungsorientierte Patientenbetreuung ist dabei höchstes Ziel. „Ich freue mich gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten sowie den Mitarbeitenden des ZIP auf den Neubau“, sagt der Vorsitzende des UKSH-Aufsichtsrates, Staatssekretär Guido Wendt, „hier entsteht ein modernes Gebäude, das dem Anspruch der Expertenteams gerecht wird, wegweisende Therapien in einer gesundheitsfördernden Atmosphäre umzusetzen.“
In den Neubau werden die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters einziehen. Derzeit bestehen die beiden Kliniken aus fünf Häusern, die künftig in einem Gebäudekomplex vereint werden. „Der Neubau stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Implementierung von zukunftsweisenden, integrierten Behandlungskonzepten, welche aus Tracks, d.h. störungsspezifisch orientierten, flexibel ambulant, teilstationär oder stationär arbeitenden Einheiten bestehen, dar. In den implementierten Tracks werden künftig sowohl (teil)-stationär als auch bereits ambulant behandelte Patienten störungsspezifisch gemeinsam behandelt. Dadurch werden die Betroffenen in die Lage versetzt, die Behandlung mit vertrauten Mitpatienten und Therapeuten über alle Behandlungsstufen fortzuführen und die spezifischen Behandlungselemente unabhängig von der aktuellen Behandlungsform zu nutzen“, sagt Prof. Dr. Kamila Jauch-Chara, Direktorin der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Psychosomatik und Psychotherapie und Ärztliche Direktorin des ZIP am Campus Kiel. Mit der Zentralisierung der beiden Kliniken werden auch die Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende weiter verbessert und Prozesse optimiert. Dr. Manuel Tobias Munz, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters des ZIP am Campus Kiel, ergänzt: „Durch die flexibel nutzbare modulare Bauweise und kurzen Wege können individuell auf unsere jungen Patientinnen und Patienten und ihre engsten Bezugspersonen zugeschnittene Behandlungen realisiert werden“.
Ziel ist es, ein auf die Belange der Patientinnen und Patienten abgestimmtes Umfeld zu schaffen, das die Therapiemaßnahmen unterstützt und die Gesundung fördert. Die neuen Stationskonzepte sehen vor, dass sich entsprechend der jeweiligen Stationsausrichtung die erforderlichen Therapieräume direkt auf den Stationen befinden bzw. für alle Patienten barrierefrei zentral erreichbar sind. Insbesondere auf den geschützten Stationen, welche Patienten mit einer akuten Eigen- und Fremdgefährdung vorbehalten sind, ist es notwendig, dass alle Therapieräume barrierefrei und schnell erreichbar sind. Innerhalb der geschützten Station ist eine genderspezifische Behandlungszone für schwer traumatisierte Frauen vorgesehen. Die zukünftige Zimmerbelegung mit maximal zwei Patientinnen oder Patienten entspricht dem Rückzugsbedürfnis psychisch belasteter Patienten.
Mit dem Bezug es Neubaus wird das Behandlungsangebot des ZIP Kiel um eine deutschlandweit seltene und interdisziplinär geführte Adoleszentenstation mit 20 Betten ergänzt. Der Fokus liegt auf der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Störungen der Emotionsregulation während ihrer gesamten Adoleszenz, also über das 18. Lebensjahr hinaus, mit dem Ziel, die sonst üblichen Behandlungsbrüche zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Erwachsenenpsychiatrie zu vermeiden.
Im ersten Bauabschnitt wird der Westflügel von Haus 1 abgerissen und neu gebaut, zeitgleich wird der unter Denkmalschutz stehende mittlere Gebäudeteil, ein Bauwerk mit 120-jähriger Geschichte, von Haus 1 saniert. Der Neubau für 82 Betten wird eine gesamt Bruttogeschossfläche von rund 8.400 m2 haben, verteilt auf ein Untergeschoss sowie vier Vollgeschosse. Der denkmalgeschützte mittlere Gebäudeteil hat eine Bruttogeschossfläche von 1.700 m2. Diese verteilen sich auf ein Untergeschoss, zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Voraussichtlich Ende 2025 soll dieser Bauabschnitt fertiggestellt sein. Im Anschluss wird der Ostflügel von Haus 1 neu gebaut. Auf 9.100 m2 Bruttogeschossfläche entstehen, verteilt auf ein Untergeschoss und fünf Vollgeschosse, fünf Stationen mit 106 Betten. Parallel dazu entsteht eine Halle für Bewegungstherapie. Dieser Bauabschnitt ist voraussichtlich Anfang 2029 abgeschlossen. „Wir stehen hier am Niemannsweg vor der Herausforderung, Denkmalschutz und moderne Architektur zu verbinden, um für die Patientinnen und Patienten des ZIP wie auch für die Mitarbeitenden des ZIP eine optimale Atmosphäre zu schaffen“, sagt Bernd Richling, Leitung des Baumanagements am UKSH. Der gesamte Gebäudekomplex wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Das Bauvorhaben des ZIP wird anteilig gefördert vom Ministerium für Justiz und Gesundheit. Die voraussichtlichen Kosten für die baulichen Maßnahmen von Haus 1 und der Halle für Bewegungstherapie sowie der Instandsetzung der Infrastruktur und der Außenanlagen werden sich auf insgesamt rund 90 Millionen Euro belaufen.
Verfolgen Sie den Baufortschritt in unserer Webcam Webcams (uksh.de).
Das ZIP ist eine Tochter des UKSH. Die ZIP gGmbH vereint ein teil- und vollstationäres Angebot der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, für Psychosomatik und Psychotherapie sowie ein klinikübergreifendes ambulantes Behandlungsangebot der Institutsambulanz und dem Institut für Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie und Psychotherapie.
Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten stehen zur Verfügung
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Zentrum für Integrative Psychiatrie, ZIP gGmbH
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Prof. Dr. Kamila Jauch-Chara, Tel.: 0431 500-98100, kamila.jauch-chara@uksh.de
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters
Dr. Manuel Tobias Munz, Tel.: 0431 500-98300, manuel.munz@uksh.de
Pressebilder
Startschuss für umfangreiche Baumaßnahmen des Zentrums für Integrative Psychiatrie des UKSH am Niemannsweg. V.l.: Anette Nedderhoff (Kaufmännische Geschäftsleitung ZIP), Dr. Manuel Munz, Kay Thullessen (tsj-architekten gmbh, Geschäftsleiter), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Staatssekretär Guido Wendt, Prof. Kamila Jauch-Chara, Bernd Richling (Leiter Baumanagement UKSH) und Dominik Völk (Abteilungsleiter Gesundheitsversorgung im Ministerium für Justiz und Gesundheit)
Bild in OriginalgrößeMit einem Bagger lösten Prof. Dr. Scholz und Staatssekretär Wendt erste Steine aus dem Westflügel von Haus 1. Das Gebäude soll voraussichtlich Ende 2025 fertiggestellt sein. Zeitgleich wird der unter Denkmalschutz stehende mittlere Gebäudeteil, ein Bauwerk mit 120-jähriger Geschichte, von Haus 1 saniert.
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