PD Dr. Katharina C. Kähler, Oberärztin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und Leiterin des Hautkrebszentrums des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ist neue Vorsitzende der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft e.V.. Sie folgt auf Prof. Frank Gieseler, Klinik für Hämatologie und Onkologie des UKSH, Campus Kiel, der 15 Jahre lang an der Spitze der Gesellschaft stand. Seit 2021 war die Dermato-Onkologin bereits stellvertretende Vorsitzende. In ihrem neuen Amt möchte sie sich für eine verbesserte Versorgungssituation von Krebspatientinnen und -patienten einsetzen, ein Ziel, das sie bereits seit vielen Jahren als aktives Mitglied des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) am UKSH verfolgt. Als besondere Herausforderung sieht sie die Zeit nach der Akutphase für Betroffene und Angehörige. Noch in diesem Jahr will Dr. Kähler außerdem das Thema Armut und Krebs in den Fokus rücken. Ihr Ziel ist es, mehr Menschen darüber aufzuklären, wie sie mit Veränderungen ihres Lebensstils und Vorsorge ihre Gesundheit positiv beeinflussen können.
Aus ihrer täglichen Arbeit mit Hautkrebspatientinnen und -patienten weiß Dr. Kähler, wie wichtig es ist, die Patientenperspektive bei der Behandlung miteinzubeziehen. Zudem zeigen Erkenntnisse der erst kürzlich von Dr. Kähler veröffentlichten „GERMELATOX-A“-Studie die immensen Unterschiede zwischen Krebspatientinnen und -patienten wie Behandlungsrisiken wahrgenommen werden. Untersucht wurde, ob starke Nebenwirkungen in Kauf genommen werden oder ein höheres Rückfallrisiko akzeptiert wird. Die Studie zeigt: Patientinnen und Patienten bewerten im Durchschnitt den Melanom-Rückfall als weniger akzeptabel als die meisten Nebenwirkungsszenarien während der Behandlung mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) oder zielgerichteter Therapie (TT „targeted therapy“). Beide Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden sich deutlich in der Art der typischerweise auftretenden Nebenwirkungen. „Die Erkenntnisse dieser Studie erlauben wertvolle Einblicke in die Patientenperspektive und können so die behandelnden Ärztinnen und Ärzte bei ihrer Arbeit der gemeinsamen Entscheidungsfindung für oder gegen eine Therapie unterstützen“, sagt Dr. Kähler.
Das Melanom ist eine aggressive Form von Hautkrebs, die oft schwer zu behandeln ist. Die adjuvante Therapie, die nach der operativen Entfernung von Tumoren angewendet wird, um mögliche Mikrometastasen zu bekämpfen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten mit hohem Rückfallrisiko. Die Studie untersuchte erstmals in einem multizentrischen Rahmen die Einstellungen und Präferenzen von Melanom-Patientinnen und -Patienten für die adjuvante Behandlung mit ICI und TT.
Die Patientinnen und Patienten wurden gebeten, verschiedene Szenarien von Nebenwirkungen und Rückfallrisiken zu bewerten, um ihre Präferenzen für die adjuvante Behandlung mit ICI und TT zu ermitteln. „Wir wissen aus früheren Studien sehr genau, dass Patientinnen und Patienten teils für einen sehr kleinen Therapievorteil immens starke Nebenwirkungen auf sich nehmen“, sagt Dr. Katharina Kähler. Die Studie zeigt eine klare Tendenz zugunsten der zielgerichteten Therapie, selbst bei schwerwiegenden Nebenwirkungen. Dies ist von großer Bedeutung, da die adjuvante Behandlung mit ICI und TT zunehmend in frühen Stadien eingesetzt wird.
Die Studie wurde im Journal of Cancer Research and Clinical Oncology veröffentlicht unter https://link.springer.com/article/10.1007/s00432-023-05027-z
PD Dr. Katharina C. Kähler, Oberärztin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und Leiterin des Hautkrebszentrums des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ist neue Vorsitzende der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft e.V.
Foto: UKSH
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