Zwei Auszeichnungen für Kieler Nachwuchswissenschaftlerinnen

Rudolf-Buchheim-Preis an Dr. rer. nat. Meike Kähler

Auf dem 9th German Pharm-Tox Summit, der vom 13. bis 15. März 2024 in München stattfand, ist an die Biochemikerin Dr. rer. nat. Meike Kähler vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) der mit 1.000 Euro dotierte Rudolf-Buchheim-Preis verliehen worden. Dieser gilt als einer der bedeutendsten Auszeichnungen für junge Forschende im Bereich Pharmakologie und Toxikologie. Der Rudolf-Buchheim-Preis wird seit 2003 von der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie (DGPT) verliehen, um besondere Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in der experimentell-pharmakologischen und toxikologischen sowie klinisch-pharmakologischen Grundlagenforschung, der angewandten Arzneimittelforschung und der Überleitung der Ergebnisse in die Praxis anzuerkennen und ihre weitere Entwicklung zu fördern.

Ausgezeichnet wurde Dr. Kählers 2023 in der Fachzeitschrift Frontiers in Oncology erschienene Publikation „Clonal evolution in tyrosine kinase inhibitor-resistance: Lessons from in vitro-models“. In der Arbeit wurden anhand von in-vitro-Modellen der Chronisch-Myeloischen Leukämie Mechanismen des Therapieresistenz untersucht, die das Nichtansprechen auf bestimmte Tyrosinkinaseinhibitoren erklären können. Das etablierte System kann genutzt werden, um Optionen neuer Therapiestrategien zur Überwindung der Resistenz zu entwickeln.

Young-Investigator-Preis an Anne Kasten, MSc

Ebenfalls auf dem 9th German Pharm-Tox Summit ausgezeichnet wurde Anne Kasten, Pharmazeutin am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie des UKSH und der CAU. Sie erhielt den Young-Investigator-Preis für ihren Vortrag „Generation of an ABCB1/ABCG2 knockout platform for substrate characterization using CRISPR/Cas9-genome editing“.Im Rahmen ihrer gegenwärtigen Promotionsarbeit zum Dr. rer. nat. hat sie erfolgreich eine sogenannte Knockout-Plattform für die Arzneimitteltransporter ABCB1 und ABCG2 in einem menschlichen Zelllinienmodel etabliert. Aufgrund des gezielten Knockouts, also dem „Ausschalten“ bestimmter Gene, benötigt das Modell keine Inhibitoren und zeigt keine restliche Transporteraktivität. Die Plattform kann zur Analyse von Transportprofilen potenzieller ABCB1- und ABCG2-Substrate im Rahmen der Entwicklung von Arzneistoffen verwendet werden und leistet einen Beitrag zur Vorhersage der Bioverfügbarkeit und des Wechselwirkungspotenzial.

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie, Prof. Dr. Dr. Ingolf Cascorbi
Tel.: 0431 500-30400, Ingolf.Cascorbi@uksh.de