Deutsche Jugendliche und Studenten sehen die heutigen weltwirtschaftlichen Entwicklungen deutlich optimistischer als amerikanische Jugendliche und Studenten. Das ist das Ergebnis einer großen online-Befragung von 1375 jungen Erwachsenen, die das Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, in Kooperation mit den Universitäten Bremen, Rostock und der Universität Pensacola, West-Florida 2009/2010 durchführte.
Bei der Befragung wurden 508 amerikanische, und 426 deutsche Studenten der Medizin und Psychologie sowie 271 Schüler im durchschnittlichen Alter von 21,3 Jahren interviewt. Die Optimismus-Fragenbögen beinhalteten Fragen über die Gefühle und Erfahrungen in bestimmten Situationen sowie die Angaben und Meinungen zu Themen der Weltfinanzkrise. Die Auswertung ergab, dass sich die amerikanischen Studenten deutlich stärker von der Weltwirtschaftskrise betroffen fühlen und somit eine wesentlich pessimistischere Grundeinstellung entwickelt haben als ihre deutschen Kommilitonen.
Auf die Frage, ob sie von der Weltwirtschaftkrise persönlich betroffen sind, stimmten 29,4 % der deutschen Studenten und demgegenüber 60,4 % der amerikanischen Studenten zu. Desweiteren gaben 50 % der amerikanischen Studenten an, finanzielle Probleme durch die Weltwirtschaftkrise erlitten zu haben, in Deutschland sind es dagegen nur 30 %. 48,4% der Amerikaner fürchten sich um ihre zukünftige finanzielle Sicherheit, in Deutschland sind es lediglich 29,4 %.
„Die Gesellschaft bildet sich hier ab. Die deutsche Jugend hat keine unmittelbare Einschränkung durch die Weltwirtschaftskrise erfahren. Ihr Weltbild wurde durch die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre bei weitem nicht so erschüttert, wie dies bei der amerikanischen Jugend der Fall ist. Daher ist auch nicht verwunderlich, dass sich die deutschen Befragten in den Optimismus-Fragebögen deutlich optimistischer als die amerikanischen jungen Leute dargestellt haben“, erklärt Prof. Dr. Wolf-Dieter Gerber, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des UKSH, Campus Kiel.
Allgemein ist in der Psychologie bekannt, dass eine optimistische Grundhaltung nicht nur die persönliche Produktivität von Menschen fördert, sondern auch unter medizinischen Aspekten wichtig ist. So werden Optimisten weniger krank, haben eine höhere Lebenserwartung und können in der Regel Krankheiten besser überwinden als Pessimisten.
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Prof. Dr. Wolf-Dieter Gerber, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Tel.: 0431 6594630 E-Mail: gerber@med-psych.uni-kiel.de
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