Vom 9. bis 13. Mai findet in Deutschland die diesjährige Euromelanoma-Hautkrebsvorsorgewoche statt, an der sich auch die beiden Hautkliniken des UKSH beteiligen. Die Hautärzte appellieren vor allem an den Teil der Bevölkerung, der bislang noch nicht die Möglichkeit eines Screenings als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung wahrgenommen hat, die Euromelanoma-Woche zu nutzen und ihre Haut auf verdächtige Veränderungen untersuchen zu lassen.
„Wir halten es für unsere Verantwortung, unser medizinisches Wissen und unsere Fähigkeiten einzusetzen, um die anhaltende Bedrohung der Bevölkerung durch Hautkrebs zu mindern. Wenn Hautkrebs bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt wird, können die Folgen für die Betroffenen minimiert werden“, betonen Prof. Dr. Axel Hauschild, Leiter des Schwerpunktbereichs Dermato-Onkologie und operative Dermatologie in der Hautklinik am Campus Kiel, und PD Dr. Patrick Terheyden, stellvertretender Direktor der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie am Campus Lübeck. „Hautkrebs stellt für unser hoch entwickeltes Gesundheitswesen eine humanitäre, medizinische und wirtschaftliche Herausforderung ersten Ranges dar“, sagen die beiden Dermatologen.
In Schleswig-Holstein erkranken nach Auskunft des Instituts für Krebsepidemiologie in Lübeck jedes Jahr rund 6.000 Menschen neu an Hautkrebs, bundesweit sind es jährlich ca. 195.000. Bislang hat bereits rund die Hälfte der 44 Millionen gesetzlich krankenversicherten Deutschen ab dem 35. Lebensjahr das Hautkrebs-Screening in Anspruch genommen. Besorgt zeigen sich die Dermatologen insbesondere über den hohen Anteil älterer Männer jenseits der 50, die - anders als Frauen in diesem Alter - einer Früherkennung offenbar noch distanziert gegenüber stehen. „Ihre Prognose ist im Ernstfall deutlich schlechter als bei ihren vorsorgebewussten Altersgenossinnen“, sagt Prof. Hauschild.
Träger der Kampagne sind in Deutschland der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD), die Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), die Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie (ABD) sowie die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO). Die Dermatologen setzen auf eine Aufklärung und Prävention, die im Idealfall schon im Kindesalter und in der Familie beginnen sollte. „Wichtig sind aber auch eine wissenschaftlich fundierte, qualitätsgesicherte Diagnostik und Therapie sowie medizinische und pharmakologische Forschung“, unterstreicht PD Dr. Terheyden.
Erstmals wird die Euromelanoma-Kampagne in Deutschland 2011 auf ein ganzes Jahr ausgedehnt. Der Euromelanoma-Woche im Mai folgt eine Aufklärungsaktion zum Sonnenschutz in Kindergärten, die sich insbesondere an junge Eltern, Erzieherinnen und den Nachwuchs richtet. Im Dezember wird das Thema „Hautkrebs und Beruf“ in Betrieben verstärkt angesprochen, um auch dort Beschäftigte auf ihre Risiken aufmerksam zu machen.
Die Hautklinik am Campus Kiel bietet im Rahmen der Hautkrebsvorsorgewoche zwei Veranstaltungen an. Am 5. Mai spricht Prof. Dr. Axel Hauschild in der Kieler Käthe-Kollwitz-Schule über das Thema „Die Sonne: Unser Freund oder Feind?“ Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Am 10. Mai findet eine Fortbildung des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen, Sektion Schleswig-Holstein, in Zusammenarbeit mit dem Kieler Ärzteverein im Hörsaal der Kieler Hautklinik statt. Thema ist das deutsche Hautkrebsscreening und die primäre Prävention von Hautkrebs.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Campus Kiel,
Prof. Dr. Axel Hauschild, Tel.: 0431 597-1852Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Campus Lübeck,
PD Dr. Patrick Terheyden, M.A., Tel.: 0451 500-5147
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