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Freitag, 28. Januar 2011

Die klassischen Kopflauspräparate wirken immer noch: Das ist das Ergebnis der neuesten Studie der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK S-H), Campus Kiel, und dem Labor Dr. Krause & Kollegen MVZ, Kiel. Die Daten wurden in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

Die größte Verbreitung finden Läuse bei Kindern zwischen sieben und neun Jahren. Mädchen sind öfter betroffen als Jungen.„Mit Körperhygiene hat das nichts zu tun“, sagt Prof. Dr. Regina Fölster-Holst von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Campus Kiel. Sie und ihr Team untersuchten knapp 2000 Kindergarten- und Schulkinder in Kiel. Davon hatten 3,7 Prozent Läuse. Den Läusen sei es egal, ob der Kopf schmutzig ist oder nicht. Da Mädchen jedoch öfter die Köpfe zusammenstecken, können die Läuse leichter hinüberklettern. Dabei spielt die Länge der Haare keine Rolle.

Prof. Dr. Regina Fölster-Holst, Prof. Dr. Ralf Bialek und Dr. Ulrike E. Zelck (Labor Dr. Krause & Kollegen MVZ, Kiel) untersuchten im Rahmen der Studien 300 Kopfläuse molekularbiologisch auf das Vorliegen eines Resistenzgens. Bei 93% der Kopfläuse wurde das so genannte Resistenzgen gefunden. Die Genveränderung führte aber nicht zu einer klinischen Unwirksamkeit der Insektizide. In klinischen Studien lag die Wirksamkeit der angewandten Kopflausmittel zwischen 74 und 95%, obwohl mindestens 93% der Kopfläuse das Resistenzgen aufwiesen. „Einerseits zeigen die Daten, dass die Mutationen nicht zwangsläufig eine Unwirksamkeit der klassischen Kopflausmittel bedingen und andererseits, dass es bisher ungeklärt ist, welche Faktoren der Läuse und Patienten zum Therapieversagen führen“, erklärt die Dermatologin.

Um die großmöglichste Wirkung bei der Behandlung von Kopfläusen zu erzielen, müssen alle Präparate jedoch vorschriftsmäßig angewendet werden. Eine zweite Behandlung sei außerdem nach 8-10 Tagen erforderlich.

Alle Akut-Kopflausbetroffenen, die eine derzeit laufende Studie unterstützen möchten, werden in der Hautklinik untersucht und behandelt.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Prof. Dr. Regina Fölster-Holst
Tel.: 0431 597-1596 / -1579
E-Mail: rfoelsterholst@dermatology.uni-kiel.de

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