Campus Kiel - Luftbild 2024_1240x200

Überwältigender Zuspruch von Blutspendern während der EHEC-Krise

Dienstag, 14. Juni 2011

Über 1000 Menschen sind dem Aufruf des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein gefolgt, um für die medizinische Versorgung von Patienten mit dem lebensbedrohlichen hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) Blut zu spenden. „Wir sind stolz auf die Menschen in unserem Land, die in Krisenzeiten entschlossen und mit Weitsicht ihr lebenswichtiges Blut für die schwerstkranke Patienten geben“, sagt Prof. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Dieses Signal der Solidarität ist wichtig für unsere über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil wir im Kampf um das Überleben der Infizierten nicht allein gelassen werden.“ Hunderte Ärzte, Schwestern, Krankenschwestern und -pfleger sowie Servicekräfte sind seit Wochen unter höchster körperlicher und seelischer Belastung rund um die Uhr im Einsatz. Ein besonderer Dank gilt den Vertretern aus Regierung, Politik und des öffentlichen Lebens, die mit ihren persönlichen Blutspenden mit gutem Beispiel vorangegangen sind. Die Blutspendezentren des Campus Kiel und Campus Lübeck empfangen normalerweise wöchentlich 1000 Blutspender, darunter 100 Neuspender. Jede Woche geben die Transfusionsmediziner am UKSH 3000 Einheiten mit Blutplasma in die Isolierstationen.

Noch werden am UKSH 84 Patienten mit schwerem Nierenversagen und neurologischen Symptomen versorgt - 21 von ihnen sind so schwer angegriffen, dass sie auf den Intensivstationen mit den letzten Möglichkeiten der Hochleistungsmedizin überwacht werden müssen. Diese Menschen werden noch Wochen, Monate, viele von ihnen ihr Leben lang auf Spenderblut angewiesen sein. Die lebensnotwendige Therapie durch Blutaustausch (Plasmapherese) bedarf drei Liter Plasma - dafür müssen zehn Spender ihr Blut geben. Für die Versorgung eines Patienten sind also pro Tag zehn Blutspender erforderlich. Die Behandlung des Patienten erfolgt über mehrere Tage. Zu Spitzenzeiten wurden von den Spezialisten am UKSH fast 200 EHEC-Patienten, davon nahezu 100 vom HU-Syndrom Betroffene, behandelt - so viele wie in keiner anderen Klinik in Deutschland.

Nach dem Aufruf zum Blutspenden besuchten in der vergangenen Woche 1685 Blutspender einschließlich 485 Neuspendern das UKSH. Dies ist ein Zuwachs von 70 Prozent. „Die Zahl der Neuspender hat sich verfünffacht und damit alle unsere Erwartungen übertroffen“, sagt Dr. Siegfried Görg, Direktor des campusübergreifenden Instituts für Transfusionsmedizin am UKSH. „Diese überwältigende Bereitschaft darf jetzt nicht nachlassen, wenn wir die Folgen dieser Epidemie weiter in den Griff bekommen wollen.“

Verantwortlich für diese Presseinformation

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Stabsstelle Integrierte Kommunikation
E-Mail: presse@uksh.de

Campus Kiel

Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel

Campus Lübeck

Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck