In puncto Übergewicht nimmt Deutschland europaweit eine Spitzenposition ein: Fast jeder zweite erwachsene Deutsche ist übergewichtig, bei jedem fünften erreicht das Übergewicht sogar krankhafte Ausmaße. Allein in Kiel sind schätzungsweise 30.000 Menschen von krankhaftem Übergewicht, der so genannten Adipositas, betroffen. Besorgniserregend: Auch viele Kinder und Jugendliche sind viel zu dick. Schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes können die Folge von krankhaftem Übergewicht sein. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation wird die Zahl der Betroffenen in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen.
Bei den stark übergewichtigen Patienten führt die Krankheit häufig zu deutlichen Beeinträchtigungen des alltäglichen Lebens bis hin zu sozialer Isolation. Darüber hinaus ist die Adipositas mit Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen verbunden, die aufwändige Behandlungen erfordern. Ein zunehmendes medizinisches Problem stellt auch das so genannte Polyzystische Ovar-Syndrom dar, das bei jungen Frauen mit Übergewicht zu unerfülltem Kinderwunsch führen kann.
Um der wachsenden Zahl von übergewichtigen Patienten in Kiel und Umgebung eine Anlaufstelle zu bieten, ist jetzt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, in der Klinik für Innere Medizin I eine neue Ambulanz für Adipositas eingerichtet worden. Adipositas ist eine chronische Erkrankung. „Wir möchten den Patienten helfen, ihre Krankheit besser in den Griff zu bekommen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Laudes, der als neuer Leiter der Ambulanz von der Universitätsklinik in Köln berufen wurde. „Während einer längerfristigen ambulanten Therapie können wir vermitteln, wie Gewicht dauerhaft zu reduzieren ist. Wir wenden dabei ernährungsmedizinische, verhaltensmodifizierende und bewegungstherapeutische Maßnahmen an“, sagt der Mediziner.
Sollte sich bei der Vorstellung von Patienten mit deutlicher Ausprägung der Adipositas zeigen, dass längerfristige Programme in der Vergangenheit keinen anhaltenden Erfolg hatten, bietet das UKSH zudem chirurgische Maßnahmen zur Gewichtsreduktion (z. B. Magenverkleinerung) an.
Die Ambulanz befindet sich im Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin in der Arnold-Heller-Straße 3 auf dem Campus des UKSH. Termine können unter Tel.: 0431 597-5151 vereinbart werden.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Innere Medizin I mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hepotologie, Ernährungs- und Altersmedizin
Prof. Dr. med. Matthias Laudes, Tel.: 0431 597-1380, E-Mail: matthias.laudes@uk-sh.de
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