Nach Schätzungen der Notfallärzte am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UK S-H) erleiden jährlich 2.500 Menschen in Schleswig-Holstein einen plötzlichen Herztod. Bei bis zur Hälfte dieser Patienten kann der Rettungsdienst die betroffenen Patienten zunächst erfolgreich wiederbeleben und für eine medizinische Versorgung in ein Krankenhaus transportieren. Rund 5% der Patienten können nach einem plötzlichen Herztod das Krankenhaus wieder verlassen und in ihr Leben zurückkehren. Ziel neuer Richtlinien in der Wiederbelebung ist, durch Verbesserung der Versorgungskette die Zahl der Überlebenden zu steigern und, wie in einzelnen Regionen bereits möglich, zu vervierfachen.
Auf der 7. wissenschaftlichen Arbeitstagung Notfallmedizin „WATN 2011“ stellen Ärzte aus ganz Deutschland die aktuellsten Studien aus der experimentellen und klinischen Forschung im Bereich Notfallmedizin vor. Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Mitglied im Vorstand des wissenschaftlichen Arbeitskreises Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin und Ärztlicher Leiter Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des UK S-H, Campus Kiel, organisiert mit seinem Team die international besuchte Expertentagung.
Kurz nach Veröffentlichung der neuen internationalen Empfehlungen zur Wiederbelebung steht dieses Thema auch im Fokus zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge auf den WATN. Durch die Verbesserung der Versorgung an der Einsatzstelle, aber auch durch eine optimale Therapie in der aufnehmenden Klinik könnten zahlreiche Menschenleben mehr gerettet werden.
Prof. Dr. Berthold Bein, stellvertretender Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UK S-H, Campus Kiel, freut sich sowohl über die starken Kieler Aktivitäten als auch über die insgesamt hervorragenden wissenschaftlichen Beiträge des Fachgebiets Anästhesiologie in der Notfallmedizin. Bein, der auch Landesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin in Schleswig-Holstein ist, unterstreicht nochmals die Bedeutung von Anästhesisten für eine qualitativ hochwertige Notfallmedizin.
Die Notfallmedizin steht nicht nur innerhalb der anästhesiologischen Fachgesellschaft im Brennpunkt der Diskussionen. Die aktuelle Situation in Deutschland ist u.a. durch steigende Einsatzzahlen, knappe Personalressourcen und zunehmende fachliche Ansprüche charakterisiert. Die Tätigkeit im Spannungsfeld zwischen präklinischer und innerklinischer Notfallmedizin erfordert mehr denn je eine fundierte Aus- und Weiterbildung und den Gedankenaustausch mit Fachkollegen aus ganz Deutschland.
Das UK S-H engagiert sich seit Jahren im Bereich Notfallmedizin. „Überregionale Projekte wie das Deutsche Reanimationsregister werden von Kiel aus geleitet“, berichtet Gräsner. Weitere Schwerpunkte der Kieler Anästhesisten liegen in der Grundlagenforschung und natürlich auch in der praktischen Notfallmedizin.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Ärztlicher Leiter Notfallmedizin
Tel.: 0431 597-2991, Fax: -3002, E-Mail: graesner@anaesthesie.uni-kiel.de
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