Zu den heute veröffentlichten „Bemerkungen“ des Landesrechnungshofes stellt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein klar:
Die das UKSH betreffenden Vorwürfe sind durch mangelnde Recherche oder Weglassungen teilweise unzutreffend, unsachlich und tendenziös einseitig formuliert und stellen Sachverhalte verzerrt dar. Richtigstellungen und eingehende Begründungen des aufsichtsführenden Wissenschaftsministeriums und des UKSH hat der LRH ignoriert. Das ungeordnete Prüfungsverfahren und (Vor-) Veröffentlichungen stehen erneut in zeitlichem Zusammenhang mit existentiellen Entscheidungen für das UKSH - diesmal mit dem Markterkundungsverfahren sowie den Tarifverhandlungen. Es drängt sich der Verdacht einer politischen Motivation auf.
Hat der LRH mit seinen „Bemerkungen“ zuletzt erfolglos auf die Schwächung der Wettbewerbsposition des UKSH gesetzt, entfacht er nun eine Neiddebatte, die auf eine innere Zersetzung zielt. „Die Leistung und der Erfolg aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das Erreichen des Wachstumszieles genauso wie der erhebliche Zuspruch der Patientinnen und Patienten unseres Landes“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. Trotz schwierigster politischer Rahmenbedingungen mit niedrigstem Landesbasisfallwert und Schuldenbremse, gebrochener Versprechen und enttäuschter Hoffnungen, trotz eines unverschuldeten strukturellen Defizits und einer maroden Bausubstanz steht die Universitätsmedizin in Schleswig-Holstein auch beim Markterkundungsverfahren in einer hervorragenden Startposition. „Wenn wir aber zwischen dem Verkauf an eine private Krankenhauskette oder dem Verbleib der Maximalversorgung in öffentlicher Hand mit phantasievollen Partnern und einer nachhaltig gesicherten Zukunft für unsere Patienten und Mitarbeiter wählen können, sollte auch der LRH professionell objektiv bleiben.“ Insgesamt drücken die „Bemerkungen“ des LRH den Unternehmenswert des UKSH und spielen den Interessenten am Ausverkauf der schleswig-holsteinischen Maximalversorgung in die Hände. Billigend in Kauf genommen wird die wachsende Sorge in der Bevölkerung um das umfassende Versorgungsspektrum ihres UKSH.
„Mit Erreichen der gesetzten wirtschaftlichen Ziele können wir uns jetzt mit unserer Unternehmenskultur auseinandersetzen, mit der wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Voraussetzungen bieten möchten, sich auch über die medizinische Exzellenz hinaus mit dem einzigen Maximalversorger des Landes zu identifizieren“, sagt Prof. Dr. Scholz. Das Spektrum reicht von der Etablierung eines Personal-entwicklungskonzeptes u.a. in Partnerschaft mit der Lufthansa über die Zertifizierung als familien-bewusstes Unternehmen mit dem Ausbau von Kitas bis hin zur Verbesserung der Parksituation und Gründung eines Vereines für soziale Projekte. Gleichzeitig legt das UKSH in seinen Tarifverhandlungen Wert auf die überproportionale Steigerung von Entgelten der Pflegekräfte, der nichtmedizinischen Berufsgruppen sowie der niedrigeren Lohngruppen insgesamt. Parallel werden die Vergütungen für neue Chefärzte aus deren eigenen privatärztlichen Leistungen refinanziert. Überschüsse aus den Privatliquidationen fließen dem UKSH zu. Angeprangerte Steigerungen von Oberarzt-Vergütungen sind im Wesentlichen dem Tarifvertrag geschuldet. Da andere Krankenhäuser bereits weit über Tarif vergüten, sollte der LRH dem UKSH gratulieren, dass hervorragende Ärzte aufgrund des Renommees hier für Tariflohn arbeiten. Ebenso bewegen sich die Vorstandsgehälter auf dem Niveau anderer Universitätsklinika - würde der LRH die Größe des UKSH bedenken, sogar darunter.
Würde das UKSH allerdings den „Milchmädchenrechnungen“ des LRH folgen, wäre die Universitätsmedizin in Schleswig-Holstein längst „sturmreif geschossen“: Abgekoppelt vom Wettbewerb, unqualifizierte weil schlechtbezahlte Ärzte, Führungskräfte ohne Leistungswillen. - Dies aber kann nicht Ziel des UKSH für seine Patienten sein.
Verantwortlich für diese Presseinformation
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Stabsstelle Integrierte Kommunikation
E-Mail: presse@uksh.de
Campus Kiel
Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel
Campus Lübeck
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck