Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) positioniert sich im Markterkundungsverfahren: "Das UKSH trägt als einziger Maximalversorger eine wachsende Verantwortung für die Gesundheit der Menschen in unserem Land", sagt Prof. Dr. Jens Scholz, "ein Viertel der Patienten in Schleswig-Holstein, die der dringenden klinischen Versorgung bedürfen, kommen in unser UKSH - wer diese Verantwortung in die Hände privater Aktiengesellschaften legt, geht ein hohes Risiko ein." Der Vorstand des UKSH hat der Regierung das einzige politisch konsens- und zukunftsfähige Modell vorgelegt, das sowohl den Landeshaushaltes nachhaltig entlastet, als auch die universitätsmedizinische Gesundheitsversorgung sicherstellt.
Das Modell des UKSH-Vorstandes beweist, wie die international angesehene medizinische und wissenschaftliche Expertise des einzigen Maximalversorgers in öffentlicher Trägerschaft verbleiben kann. Die Klinikgebäude sollen dabei mit dem Know-How privater Partner (ÖPP-Projekt) modernisiert und bewirtschaftet werden. Die durch die Modernisierung erwirtschaftete Rationalisierungsrendite reicht dann nicht nur für den Betrieb des gesamten klinischen Spektrums aus. Das UKSH kann darüber hinaus einen nennenswerten Anteil der Finanzierung für Forschung und Lehre mit übernehmen, die eigentlich hoheitliche Aufgabe des Landes ist und daher nicht privatisiert werden kann. (Die Planungsrechnungen zu den positiven Effekten einer Modernisierung erfolgten durch die unabhängigen Agenturen "Partnerschaften Deutschland" und "Planungsgruppe M+M".) Bei einem vollständigen Verkauf müsste ein privater Klinikbetreiber erzielte Gewinne an seine Aktionäre abführen und damit dem Land entziehen. Neben den finanziellen Nachteilen blendet der Vorschlag einer Totalprivatisierung aber auch die Risiken für schwerkranke Menschen - etwa von Kindern - aus, deren teure Behandlung keine Gewinne abwirft. Auch die Mitarbeiter des UKSH hätten die Wahl, ob sie beim öffentlichen Arbeitgeber verbleiben, was für das Land einen immensen Kostenfaktor darstellen würde. Beispiele für die Folgen eines Verkaufs landeseigener Maximalversorger sind in Hessen und Hamburg deutlich sichtbar.
"Es macht keinen Sinn, die erwiesene Leistungsfähigkeit und Loyalität von mehr als 10.000 Menschen am UKSH zu verkaufen. Sie tragen keine Schuld an der jahrzehntelang versäumten Modernisierung", sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, "es ist jetzt höchste Zeit mit dem Bau des Klinikums der Zukunft zu beginnen, denn vier verzögerte Jahre kosten116 Millionen Euro." Der fraktionsübergreifende Beschluss zur Umsetzung des baulichen Masterplans zur Modernisierung des UKSH wurde bereits 2009 gefasst und durch die Schuldenbremse auf Eis gelegt. Das UKSH hat in den vergangenen Jahren durch kontinuierliches Erreichen des Wirtschaftsplanes die anspruchsvollen Vorgaben der Regierung erfüllt - trotz schlechtester bundesgesetzlich festgelegter finanzieller Rahmenbedingungen. "Das UKSH hat immer wieder bewiesen, dass es der Fels in der Brandung ist", sagt Prof. Scholz.
Auch vereinzelten Stimmen, die ein Auseinanderreißen der Standorte Kiel und Lübeck wünschen, erteilt Prof. Scholz eine klare Absage: "In Zeiten, in denen sich Kliniken zusammenschließen, um Schlagkraft zu beweisen ist eine Defusion volkswirtschaftlicher Unsinn - das Land spart durch die Synergieeffekte der Fusion jährlich 20 Millionen Euro." Wer eine weitsichtige Wirtschaftsplanung will, muss eine wiederholte Konkurrenz zweier - dann drittklassiger - Uniklinika mit unnötigen Doppelstrukturen vermeiden. Vielmehr geht es darum, das UKSH mit den gleichen rechtlichen Freiheiten auszustatten, von denen alle anderen Klinika im Land profitieren. Dann wäre das UKSH unter den zehn größten Klinikbetreibern in Deutschland und könnte seine Marktposition weiter ausbauen. Schließlich sind auch die zielgerichteten Interessen einer jungen Generation von Ärzten, Forschern und Pflegekräften zu unterstützen, die an den alten Kraft und Zeit kostenden Animositäten zwischen Kiel und Lübeck kein Interesse haben. Sie wollen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse für den Dienst am Patienten erweitern und benötigen dazu einen großen und leistungsfähigen Hintergrund für wissenschaftliche Exzellenz, wie es nur ein starkes UKSH vorhalten kann.
Im UKSH greifen im Übrigen längst Strukturen, die auch ein privater Betreiber nicht verbessern kann. Die Entscheidungsebenen sind auf flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege umgestellt. Die Kliniken müssen sich nach wirtschaftlichen Zielen richten. Für sekundäre und tertiäre Dienstleistungen sind internationale Marktführer mit an Bord. Und die Köpfe im Management des UKSH kommen längst aus bekannten Unternehmen der deutschen Gesundheitswirtschaft und verfügen neben der Erfahrung im Markt über die notwendige Energie, das UKSH in schwierigsten Zeiten auf Erfolgskurs zu halten.
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