Patientinnen und Patienten mit mit hochinfektiösen Erregern, die schwere Krankheiten auslösen können, müssen fachgerecht isoliert und versorgt und das Umfeld vor einer Ansteckung geschützt werden. Rund 20 Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, bereiten sich auf den Umgang mit möglichen Verdachtsfällen vor. Federführend organisiert hat das Projekt die Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie, aber auch Fachpersonal anderer Bereiche, zum Beispiel der Intensivstationen und der Notaufnahme, ist beteiligt. „Wir wollen so für einen Ernstfall noch besser gerüstet sein“, sagt Dr. Evelyn Kramme, Oberärztin der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie.
Über zwei Tage hinweg trainierte das UKSH-Team die simulierte Versorgung in Gebläseschutzanzügen, zu denen eine Funkanlage gehört, ebenso wie das sichere An- und Auskleiden der Schutzausrüstung. Auch Erstmaßnahmen, Raummanagement und der Transport der Patientinnen und Patienten wurden thematisiert. Mehrere theoretische Schulungen sind dem Training bereits vorausgegangen, das in Kooperation mit der Sektion Infektiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und dem Robert Koch-Institut (RKI) stattfindet. Das RKI stellt die Schutzausrüstung und berät das UKSH vor Ort. Die Schulungen sind Teil des RKI-Projektes „EKOS Rollout“, einem Nachfolge-Projekt von „EKOS - Entwicklung eines neuartigen Konzepts zur Sicherstellung der infektiologisch-medizinischen Versorgung von seltenen, hochkontagiösen und lebensbedrohlichen Erkrankungen durch hochpathogene Erreger in Schwerpunktkrankenhäusern.“
In den Fokus genommen werden insbesondere Erreger, die infektiöse, mit Blutungen einhergehende Fiebererkrankungen auslösen, wie Ebola-Viren.
Die Spezialistinnen und Spezialisten der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie sind mit einem breiten Spektrum an Infektionskrankheiten vertraut. Ihre Expertise umfasst die klinische Versorgung von Infektionspatientinnen und -patienten ebenso wie die mikrobiologische Labordiagnostik der zugrundeliegenden Erreger. Durch eine enge Verknüpfung mit der Grundlagenforschung und als Studienzentrum des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung werden neueste Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie von Infektionen kontinuierlich in die tägliche Arbeit integriert. Durch die Teilnahme an „EKOS Rollout“ leistet die Klinik einen weiteren wichtigen Beitrag zur frühen Eindämmung und erfolgreichen Behandlung von Infektionskrankheiten.
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Dr. Benjamin Gebel, Jana Lück und Dr. Elisa Teifke in gelben Gebläseschutzanzügen (v. l.) Koordiniert hatten das Projekt Dr. Evelyn Kramme (2. v. l.) und Dr. Simone Wolff (ganz links), Ärztinnen der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie.
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