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Neue Option bei Augentropfen aus Blutserum

Montag, 11. Juli 2022

Bei einer schweren Sicca-Symptomatik („trockene Augen“) können Augentropfen helfen, die auf menschlichen Blutbestandteilen basieren. Diese sind in der Regel besonders gut verträglich. Sie enthalten Botenstoffe und Nährstoffe, die im natürlichen Tränenfilm auch vorhanden, aber künstlich so nicht herstellbar sind. In der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, kann diese Therapie nun auch den Patientinnen und Patienten angeboten werden, die selbst kein Blut spenden können. Hierfür wird passendes Spenderblut genutzt.

Hiermit wird zum Beispiel ein elfjähriger Patient, der wegen einer Kopftumorerkrankung ein Auge nicht mehr komplett verschließen kann, behandelt. Die Augenoberfläche des Jungen ist durch die Erkrankung stark angegriffen. Menschen mit bestimmten Mangelzuständen und Erkrankungen und Kinder dürfen jedoch kein Blut spenden – deshalb kam für den Elfjährigen eine Blutserum-Therapie bislang nicht in Betracht. Durch eine Kooperation der Klinik für Augenheilkunde und des Instituts für Transfusionsmedizin konnte jedoch passendes Spenderblut aus der Blutbank für die Herstellung von Serum-Augentropfen genutzt werden. „Der junge Patient erhält inzwischen mehrfach am Tag diese Augentropfen und verträgt sie sehr gut. Die Augenoberflächenstörungen haben sich bereits deutlich gebessert“, berichtet PD Dr. Vinodh Kakkassery, Oberarzt der Klinik für Augenheilkunde.

Die Verwendung von Spenderblut für Augentropfen erfolgt im Rahmen einer Herstellungserlaubnis des Landesamtes für soziale Dienste Schleswig-Holstein.

Weitere Infos und Kontakt

Pressebild

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PD Dr. Vinodh Kakkassery, Oberarzt der Klinik für Augenheilkunde, und PD Dr. Malte Ziemann, Oberarzt des Instituts für Transfusionsmedizin (v. l.)

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Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten stehen zur Verfügung

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Klinik für Augenheilkunde, PD Dr. Vinodh Kakkassery, Tel.: 0451 500-43911, vinodh.kakkassery@uksh.de

Institut für Transfusionsmedizin, PD Dr. Malte Ziemann, Tel.: 0451 500-16073, malte.ziemann@uksh.de