Auftaktveranstaltung des KUSS-Projektes am 21. September
Wie ist die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten mit Migrationshintergrund in Deutschland? Bisher ist die Datenlage dazu sehr begrenzt. Dies will ein interdisziplinäres Team des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH) nun ändern. Mit dem KUSS-Projekt sollen soziale Vulnerabilitäten (Verwundbarkeiten) identifiziert werden, die besonderer Beachtung im Umgang mit diesen Patientinnen und Patienten und bei der Therapie bedürfen. Das Projekt wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert.
Titel und Ziel des Projekts ist die „Etablierung eines kultur- und diversitätssensiblen Screening-Instruments zur Erfassung sozialer Vulnerabilitäten und Einflussfaktoren auf die gemeinsame Therapiezielfindung in der Onkologie“ (abgekürzt KUSS). Entwickelt werden soll ein Screening-Instrument, das im Klinikalltag eingesetzt werden kann, um bestimmte Faktoren bei Krebspatientinnen und -patienten zu erheben und zu berücksichtigen, wie zum Beispiel Aufenthaltsdauer und Bleiberecht, soziale Netzwerke, Sprachkenntnisse und Ausdrucksmöglichkeiten, Bildungsniveau, sozio-ökonomischer Status und Diskriminierungserfahrungen. So sollen Menschen mit Migrationshintergrund, die an Krebs erkranken, noch besseren Zugang zu einer umfassenden und exzellenten onkologischen Versorgung erhalten. Zum Projektteam gehören Expertinnen der Onkologie und Strahlentherapie, der Medizinethik und der Sozialwissenschaften, Bereich Gender & Diversity Studies.
Zum Start des Projektes lädt das Team am Donnerstag, 21. September, 17 bis 20 Uhr, Fachpublikum zur Auftaktveranstaltung im Zoologischen Museum in Kiel ein.
Prof. Dr. Mark Schweda, Mitglied im Deutschen Ethikrat, und Prof. Dr. Vassilis Tsianos, Vorstandsvorsitzender des Rats für Migration, werden ins Thema einführen. Die Projektgruppe möchte anschließend mit Fachpublikum aus Politik, Stadt- und Landesverwaltung, Medizin, Sozialwissenschaften und Organisationen im Bereich Migration und Diversität ins Gespräch kommen und Ansatzpunkte diskutieren. Neben dem KUSS-Projekt wird ein weiteres in dem Förderschwerpunkt der Krebshilfe gefördertes Projekt des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vorgestellt.
Pressebild
Das KUSS-Projektteam (v. l.): Dr. Ilka Ratjen (Klinik für Innere Medizin II mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie, UKSH, Campus Kiel), Dr. Claudia Schmalz (Klinik für Strahlentherapie, UKSH, Campus Kiel), Esther van Lück und Prof. Dr. Tina Spies (Arbeitsbereich Gender & Diversity Studies, Institut für Sozialwissenschaften, CAU), Prof. Dr. Claudia Bozzaro (Institut für Experimentelle Medizin, UKSH, Campus Kiel, und Medizinische Fakultät, CAU), Prof. Dr. Anne Letsch (Klinik für Innere Medizin II mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie, UKSH, Campus Kiel) und Christine Mainka (Medizinethik, Medizinische Fakultät, CAU). Nicht im Bild: Dr. Katrin Liethmann (Klinik für Strahlentherapie, UKSH, Campus Kiel)
Foto: UKSH
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