140 Studierende haben am Mittwoch bei der ersten „White Coat Ceremony“ der CAU gemeinsam mit dem UKSH symbolisch den weißen Kittel angelegt, der künftig Teil ihres klinischen Studiums sein wird.
Die „White Coat Ceremony“ am 16. Oktober 2024 war eine Premiere an der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und geht auf eine Initiative von Professor Joachim Thiery, dem Dekan der Medizinischen Fakultät zurück. Im vollbesetzten Hörsaal der Chirurgie, dem größten Hörsaal am Campus Kiel des UKSH, wurden 140 Medizinstudierende, die den ersten Studienabschnitt gemeistert haben, mit aufmunternden und mahnenden Worten im jetzt beginnenden klinischen Teil des Studiums begrüßt. Professor Jens Scholz, der Vorstandsvorsitzende des UKSH, erinnerte sich daran, wie schön es war, endlich in den klinischen Teil zu starten. „Endlich darf man das machen, weshalb man das Studium angefangen hat. Es geht von den theoretischen Instituten ins wahre Leben.“ Aus diesem Anlass erhielten die Studierenden am Ende der Feierstunde, die von Live-Auftritten des Medizinstudierenden-Chors „Voce medica“ eingerahmt war, symbolisch einen weißen Kittel. Professor Scholz und Professor Dirk Schädler, Studiendekan der Medizinischen Fakultät, überreichten jedem Studenten und jeder Studentin einen Kittel mit persönlichem Namensschild, begleitet vom Applaus der Studienkolleginnen und -kollegen. Professor Thiery und Professor Thomas Becker, der ärztliche Direktor des UKSH, überreichten Blumen, die der Alumni-Verein der Medizinischen Fakultät gespendet hatte.
Kittel steht für Verantwortung gegenüber den Patientinnen und Patienten
„Dieser Kittel soll Sie immer daran erinnern, dass Sie eine bestimmte Rolle und Funktion gegenüber den Patientinnen und Patienten übernehmen. Das ist vor allem Verantwortung, dieses Gefühl soll der Kittel Ihnen mitgeben“, sagte Medizindekan Thiery, der auch Vorstand für Forschung und Lehre des UKSH, Campus Kiel, ist, zu Beginn der Feier und betonte: „Es geht nicht darum, dass man einen weißen Kittel aus Statusgründen anlegt.“ Denn Medizin sei Teamwork, alle Berufe im Gesundheitsbereich würden gebraucht. Und sie sorgten dafür, dass die Medizin besser wird. Zu den zehn Geboten für exzellente Medizin, die er dem medizinischen Nachwuchs mit auf den Weg gab, gehöre neben dem empathischen und verantwortungsvollen Einsatz für die Kranken auch Ehrlichkeit. „Ehrlichkeit ist das A und O, gegenüber Patientinnen und Patienten, in der Wissenschaft und im Kollegium.“
Nebenjob in der Klinik bringt neben Geld auch viel praktische Erfahrung
Professor Thomas Becker freute sich über die vielen motivierten Gesichter im Hörsaal und betonte: „Machen Sie mit einem gesunden Selbstbewusstsein weiter. Sie haben von der kassenärztlichen Versorgung bis zur Spitzenforschung alle Möglichkeiten aus ihrem Leben etwas zu machen.“ Das UKSH biete hierfür alle Voraussetzungen: moderne Gebäude, modernste Techniken, modernste Lehrkonzepte und hochmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und es biete auch die Möglichkeit bei einem Nebenjob, zum Beispiel auf der Intensivstation, Geld zu verdienen und gleichzeitig viel für das spätere Leben zu lernen. „Meine Kolleginnen und Kollegen haben Lust dazu, der nächsten Generation Dinge beizubringen. Wir brauchen Sie alle, hier ist wahnsinnig viel zu tun.“ Pflegedirektorin Sabine Richter verwies darauf, dass man auch von Pflegekräften lernen kann. „Sie werden kompetente Pflegekräfte treffen. Lassen Sie sich Dinge zeigen und erklären und seien Sie offen, auch Ihre Kompetenzen zu teilen. Alle profitieren voneinander und wachsen gemeinsam.“
„Nehmt euch auch Zeit für andere Dinge“
Studiendekan Professor Dirk Schädler lud die Studierenden dazu ein, auch selbst bei der Ausbildung mitzumachen, als Tutorin oder Tutor. „Und kommen Sie zu uns, wenn Sie Vorschläge oder Verbesserungen für die medizinische Lehre haben.“ Leon Baumann von der Fachschaft für Medizin gab den Rat, sich die Zeit zu nehmen in der Klinik persönliche Interessen zu verfolgen und neben dem Studium aktiv zu werden. „Nehmt Euch auch Zeit für andere Dinge, wie Hochschulsport, einem Engagement in der Fachschaft oder bei anderen Studienprojekten. Das ist wirklich eine tolle Sache, um Kompetenzen zu erlernen, die man aus Vorlesungen und Seminaren nicht immer mitnehmen kann.“ Außerdem empfahl er seinen Kommilitoninnen und Kommilitonen zum Beispiel ein Freisemester für eine Doktorarbeit zu nehmen oder für eine Famulatur ins Ausland zu gehen. „Ihr werdet früh genug in der Klinik sein, dann natürlich alle in Vollzeit, aber wenn ihr soweit seid, werdet ihr aufs Studium zurückblicken und an die ganzen Möglichkeiten denken, die ihr hattet.“
Über die White Coat Ceremony
Die White Coat Ceremony ist eine beliebte Tradition an medizinischen Universitäten vor allem in den USA, um den Übergang der Studierenden in den klinischen Teil der Ausbildung zu feiern. In Deutschland haben einige Hochschulen dieses Ritual übernommen, darunter die Universitäten von Köln und Leipzig und seit 2024 auch die CAU. Im Rahmen einer akademischen Feier erhalten Studierende der Medizin, die erfolgreich ihre erste ärztliche Prüfung abgeschlossen haben, symbolisch einen weißen Kittel.
Text: Kerstin Nees/CAU
Pressebilder
Professor Jens Scholz, CEO des UKSH, und Professor Dirk Schädler, Studiendekan, überreichen den Medizinstudierenden jeweils einen Kittel mit persönlichem Namensschild.
Foto: UKSH
Bild in OriginalgrößeProfessor Joachim Thiery, Jasper Balke, Professor Dirk Schädler, Sabine Richter, Professor Thomas Becker, Professor Jens Scholz, Leon Baumann (v. l.)
Foto: UKSH
Bild in OriginalgrößeWeitere Pressebilder:
Ein weißer Kittel und Blumen zum Start in das klinische Medizinstudium (uni-kiel.de)
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