Mit dem Healthcare Hackathon in Berlin präsentierte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) eines der europaweit größten Events der digitalen Medizin. In dieser Woche kamen in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung Expertinnen und Experten aus Kliniken, Technologie und Forschung zusammen, um gemeinsam Lösungen für die medizinischen Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln. Der Fokus lag auf dem praktischen Einsatz von künstlicher Intelligenz und Large-Language-Modellen in der Medizin. Am Freitagnachmittag ging das dreitägige Event mit innovativen Pitchs zu Ende. Überzeugt haben die Jury insbesondere die Teams der Bereiche große Sprachmodelle, Bildmanagement, KI-unterstütztes Lernen, kontaktlose Vitalparametererfassung und ein innovativer Anwendungsfall für den TI-Messenger.
Das UKSH war vor sieben Jahren Geburtsstätte des Healthcare Hackathons. Die Plattform, die alle Partner der digitalen Gesundheit zusammenführt, wurde seither bundesweit in verschiedenen Regionen aufgegriffen. Das Land Schleswig-Holstein ist Schirmherr dieser ersten internationalen Veranstaltung in Berlin, an der auch Klinikpartner des UKSH aus Israel teilnahmen, die den Hackathon entscheidend mitgestalteten. Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein und Minister für Digitalisierung und Medienpolitik, eröffnete am Donnerstag, 30. Mai, gemeinsam mit anderen Rednerinnen und Rednern das Hauptprogramm.
„Beim Healthcare Hackathon in unserer Landesvertretung in Berlin kommen herausragende Talente und Expertinnen und Experten zusammen, die schon jetzt die Zukunft der medizinischen Versorgung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und innovativen Technologien gestalten. Das passt perfekt in unser schleswig-holsteinisches KI-med-Ökosystem“, sagte Minister Schrödter. „Das UKSH hat nicht nur diesen Hackathon erfunden, sondern steht auch mit an der Spitze dieser Bewegung. Ganz besonders freut es mich, dass unsere israelischen Freunde mit dabei sind. Gerade in diesen für Israel und die Jüdinnen und Juden schwierigen Zeiten kommt es auf Solidarität und noch mehr Kooperation an. Was könnte da besser sein, als gemeinsames Hacken für die Gesundheitsversorgung der Zukunft“, so Schrödter. „Wir haben den Anspruch, mit unserer guten Infrastruktur im medizinischen Bereich, mit unserem starken KI-Ökosystem am Digitalstandort Schleswig-Holstein sowie den kurzen Wegen zwischen Forschung und Praxis sowie Wirtschaft und Verwaltung neue Maßstäbe in der Gesundheitsversorgung zu setzen. Der Hackathon unterstreicht den Anspruch.“
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, sagte: „Es ist uns eine Freude, Gastgeber des Healthcare Hackathons zu sein. Überall – aber besonders im Gesundheitssystem - sorgen neue Technologien für gewaltige Veränderungen. Das UKSH prägt diesen Kulturwandel entscheidend mit und nutzt die Chancen der Digitalisierung, der künstlichen Intelligenz und Robotik. Gemeinsam mit unseren Partnern geben wir Antworten auf Zukunftsfragen in der Medizin und machen Lösungen für die Anwendung von Big-Data, Apps und Virtual Reality für unsere Patientinnen und Patienten nutzbar – am UKSH, aber auch in der Gesundheitsversorgung bundesweit. “
Zu den Gästen beim Hackathon zählten unter anderem der israelische Botschafter in Berlin, S. E. Ron Prosor, der ebenfalls mit einem Grußwort die Veranstaltung eröffnete, Liat Nadai Arad, Chief Transformation Officer, und Prof. Dr. Eli Sprecher, Kliniker, Genetiker und Forscher, beide vom Tel Aviv Sourasky Medical Center.
„Das Tel Aviv Medical Center fühlt sich geehrt, im Rahmen unserer langjährigen Partnerschaft mit dem UKSH am Healthcare Hackathon teilzunehmen. Ich habe eine Delegation wichtiger Datenwissenschaftler, Radiologen und Notfallmediziner von unserem medizinischen Campus mitgebracht, um an den Challenges teilzunehmen und zu den Erkenntnissen beitragen, die wir hier gemeinsam erarbeiten. Wir alle fühlen uns privilegiert, einige der innovativsten Forschungs- und Entwicklungs-Initiativen Israels zu vertreten und die Möglichkeit zu haben, die medizinische Versorgung gemeinsam mit unseren deutschen Partnern voranzubringen“, sagte Prof. Sprecher.
„Der Hackathon war und ist eine offene Austauschplattform, bei dem man Ergebnisse gerne teilt und zusammenarbeitet. Wir sind besonders stolz, dass diese Zusammenarbeit inzwischen auch Grenzen überschreitet und mit unserem Partner aus Israel genau diesen Geist fortsetzt. Wir können hier viel voneinander lernen und freuen uns über die tiefe Vernetzung, die zwischen unseren Teams stattgefunden hat“, sagte Prof. Scholz. „Die Internationalität des Hackathon-Formates birgt sehr viele neue Chancen und Möglichkeiten der Vernetzung und Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen“, ergänzte PD Dr. Christian Elsner, kreativer Kopf des Hackathons und Partner bei PwC Deutschland.
19 Challenges waren mit einer Rekordzahl von insgesamt über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zugelassen. Teams aus über 15 Universitätsklinika, Start-ups und Industriepartnern haben gemeinsam an den Zukunftsthemen gearbeitet und sich dazu ausgetauscht. Eingeteilt wurden die Challenges nach Themen wie verbessertes Bildtraining von KI oder Sprachmodelle für Medizin und Pflege. „Eine besondere Neuerung beim Hackathon stellte die Nutzung von Echtdaten dar, synthetisierten Patientendaten, die sich nicht auf Einzelne zurückführen lassen, die aber eine realistische Bearbeitung von Fragestellungen erlauben“, sagte Rudolf Dück, CIO des UKSH.
Zur Jury, die am Finaltag die Ideen bewertete, gehörten Teilnehmende aus Israel, Vertreterinnen und Vertreter des UKSH, des Deutschen Herzzentrums der Charité und der Industriepartner des Hackathons, unter anderem ATOSS, IBM, Google, PwC und Siemens Healthineers.
Als Plattform bietet der Healthcare Hackathon die Chance, die theoretisch geführte Digitalisierungsdiskussion im Gesundheitswesen in eine praktische Initiative zu verwandeln. Aus den Hackathons vergangener Jahre ist zum Beispiel die Blutspende-App entstanden, die das UKSH als erstes Krankenhaus in Deutschland angeboten hat, die Self-Check-in-Terminals in den Aufnahmebereichen des Klinikums, bei denen sich Patientinnen und Patienten selbst anmelden können, und auch die Retter-App, eine Smartphone-basierte Ersthelfer-Alarmierung, die in ganz Schleswig-Holstein im Einsatz ist.
Pressebilder
S. E. Ron Prosor, Botschafter Israels in Berlin, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH, und der schleswig-holsteinische Digitalisierungsminister Dirk Schrödter beim Healthcare Hackathon in Berlin
Foto: UKSH
Bild in OriginalgrößeHackathon-Finale am Freitag. An der Veranstaltung haben sich insgesamt über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit ihren Ideen und ihrer Expertise beteiligt.
Foto: UKSH
Bild in OriginalgrößeIntensiver Austausch über die Medizin von morgen.
Mitte: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH
Foto: UKSH
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