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Den plötzlichen Tod bei Epilepsie verhindern – Aktionstag im UKSH Gesundheitsforum

Mittwoch, 12. Februar 2025

Epilepsie ist die dritthäufigste neurologische Erkrankung. Rund 35.000 Menschen in Schleswig-Holstein sind von chronischer Epilepsie betroffen. Mindestens jeder zehnte Mensch erlebt im Laufe seines Lebens einmal einen epileptischen Anfall. 

Epilepsie ist weit verbreitet und doch sind die damit verbundenen Risiken wenig bekannt. Das Epilepsiezentrum für Erwachsene der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, klärt gemeinsam mit der Oskar Killinger Stiftung darüber auf: bei einem Aktionstag am Sonnabend, 15. Februar, im UKSH Gesundheitsforum. Schwerpunkt ist der plötzliche „unerwartete“ Tod bei Epilepsie (SUDEP, sudden unexpected death in epilepsy), die häufigste epilepsiebedingte Todesursache. 

„Ein Großteil dieser Fälle kann durch Vorbeugung und das Wissen, was im Notfall zu tun ist, verhindert werden“, sagt PD Dr. Nils Margraf, Leiter des Epilepsiezentrums für Erwachsene am Campus Kiel. „Uns ist es wichtig, unseren Patientinnen und Patienten Mut zu machen und sie zu motivieren, mit uns die optimalen Maßnahmen für ihr Krankheitsbild und ihre Lebenssituation zu finden.“

Eingeladen zum Aktionstag im UKSH Gesundheitsforum im CITTI-PARK Kiel sind Betroffene, ihre Familien und alle anderen Interessierten. Dr. Margraf erklärt Risikofaktoren für SUDEP und welche Schutzmaßnahmen wichtig sind. Im Anschluss können Fragen an den Experten gestellt oder einzelne Themen diskutiert werden. Ein Reanimationskurs des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin (IRUN) des UKSH ermöglicht es den Teilnehmenden, lebensrettende Techniken zu erlernen. Auch die Oskar Killinger Stiftung informiert vor Ort. Mit einer VR-Brille können Besucherinnen und Besucher außerdem virtuell das menschliche Gehirn erkunden. 

Bei epileptischen Anfällen gerät die elektrische Impulsabstimmung der Nervenzellen im Gehirn aus dem Gleichgewicht, da sich große Nervenzellverbände plötzlich gleichzeitig entladen. Zu einem SUDEP kann es aufgrund eines Atemstillstands nach einem epileptischen Anfall kommen. Etwa jeder fünfte vorzeitige Todesfall bei Erwachsenen mit Epilepsie wird durch SUDEP verursacht. Zwei von drei dieser Fälle ereignen sich vor dem 40. Lebensjahr. Verschiedene Faktoren beeinflussen dabei das individuelle Risiko, wie das nächtliche Auftreten von epileptischen Anfällen und alleine leben oder schlafen. 

Das Epilepsiezentrum für Erwachsene am Campus Kiel ist das einzige zertifizierte Zentrum dieser Art in Schleswig-Holstein. Es verfügt über stationäre Behandlungsplätze zum Video-EEG-Monitoring, um mögliche epileptische Anfälle über mehrere Tage zu überwachen und einzuordnen. Dies ist ein häufig entscheidender diagnostischer und therapeutischer Schritt bei der Behandlung von Epilepsien. Zum Angebot gehört auch in sehr schweren Fällen eine intensivmedizinische Betreuung und Behandlung auf höchstem Niveau. In der Ambulanz werden rund 1.000 Patientinnen und Patienten im Jahr versorgt. Für betroffene Kinder und Jugendliche ist die Klinik für Neonatologie, Kinderpneumologie und Neuropädiatrie, Campus Kiel, zuständig, die als Epilepsiezentrum für diese Altersgruppe zertifiziert ist. 

Mehr Informationen zum Leben mit Epilepsie bietet das UKSH mit der Digitalen Epilepsieberatung Nord an: www.digitale-epilepsieberatung-nord.de.

Neben einer kostenfreien digitalen Sozialberatung können erwachsene Betroffene und Angehörige dort einen Termin für EpilepsON vereinbaren, dem ersten deutschsprachigen digitalen interaktiven Schulungsprogramm über Epilepsie.

Termin

SUDEP – Plötzlicher „unerwarteter“ Tod bei Epilepsie
Aktionstag am Sonnabend, 15. Februar, 10-17 Uhr

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Um Voranmeldung zu den Vorträgen und Reanimationskursen wird gebeten. Die Vorträge können sowohl in Präsenz als auch virtuell verfolgt werden. Die Reanimationskurse finden ausschließlich in Präsenz statt.

Veranstaltungsort:
UKSH Gesundheitsforum im CITTI-PARK, Mühlendamm 1, 24113 Kiel (im Erdgeschoss – vom CB Modemarkt kommend, direkt gegenüber der Blutspende); Infostände im Eingangsbereich des CITTI-Marktes

Anmeldung:
Tel.: 0431 500-10741 (Mo 9 - 15 Uhr, Di-Do, 9 - 12 Uhr) oder per E-Mail an gesundheitsforum.kiel@uksh.de

Zum Flyer

Pressekontakt

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
UKSH Gesundheitsforum
Marion Krüger, Tel.: 0431 500-10740, marion.krueger@uksh.de

Klinik für Neurologie, Campus Kiel
PD Dr. med. Dipl.-Psych. Nils Margraf,
Tel.: 0431 500-23842, nils.margraf@uksh.de


Verantwortlich für diese Presseinformation

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Henrik Horndahl

Pressesprecher
E-Mail: henrik.horndahl@uksh.de

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