Die Impfungen gegen das Coronavirus sind ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie. Dennoch haben einige Menschen Bedenken, sich impfen zu lassen. Manche fühlen sich nicht ausreichend informiert oder es fällt ihnen schwer, verlässliche Informationen von „Fake News“ zu trennen. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat deshalb eine Entscheidungshilfe zur Corona-Schutzimpfung entwickelt. „Als Ärzte befürworten wir ausdrücklich die Impfung aller Bürgerinnen und Bürger. Damit trotzdem jeder für sich individuell entscheiden kann, stellen wir ein Angebot wie dieses bereit", sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH.
Das Online-Angebot ist ab sofort kostenfrei unter https://coronaimpfung.share-to-care.de verfügbar. In laienverständlichen Texten werden alle wichtigen Fragen zum Infektionsrisiko und zu den Impfmöglichkeiten beantwortet. Ergänzend erklären Expertinnen und Experten in Videoclips die Zusammenhänge. In weiteren Clips erläutern Bürgerinnen und Bürger anschaulich ihre Beweggründe bei der Impfentscheidung. So kann man sich unabhängig und objektiv informieren und eine persönliche Entscheidung zur Corona-Schutzimpfung treffen.
Diese Entscheidungshilfe ist Teil der flächendeckenden Einführung der „Gemeinsamen Entscheidungsfindung“ zwischen Arzt und Patient am UKSH, dem sogenannten Shared Decision Making. Das Universitätsklinikum ist Pionier beim Shared Decision Making: Gefördert vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss werden hier rund 14 Millionen Euro investiert, um Patientinnen und Patienten systematisch in Therapieentscheidungen einzubeziehen. Neben der Bereitstellung verständlicher Informationen für Patientinnen und Patienten gehört zum Beispiel das Training der Gesprächsfertigkeiten aller Ärztinnen und Ärzte sowie die Einbindung von Pflegekräften dazu.
„Mit dem nachweislich wirksamen SHARE TO CARE-Programm können komplette Krankenhäuser bundesweit Shared Decision Making zum Standard machen. Dies wollen wir mit einem Nationalen Kompetenzzentrum von Kiel aus unterstützen“, sagt der Leiter des Programms, Prof. Dr. Friedemann Geiger. Die Einbindung von Patientinnen und Patienten habe eine große Bedeutung für die Versorgungsqualität. „Je besser eine Behandlung zum Betroffenen und zu dessen Lebensumständen passt, desto eher kann sie umgesetzt werden und so ihre Wirksamkeit entfalten. Shared Decision Making ist damit nicht nur im Interesse der Patientinnen und Patienten, sondern auch im Sinne der Krankenkassen und des Gesundheitssystems insgesamt.“ Die Techniker Krankenkasse unterstützt das Kieler Projekt von Beginn an als Partnerin.
Die Entwicklungen in Schleswig-Holstein haben auch andernorts Anklang gefunden: Im Bundesland Bremen ist das SHARE TO CARE-Programm bereits in die hausärztliche Versorgung integriert und wird dort von den Krankenkassen finanziert. Gemeinsam mit der Ärztekammer Schleswig-Holstein sowie der Region Süddänemark um das Krankenhaus in Vejle wird nun die Ausweitung des SHARE TO CARE-Programms in den ambulanten Sektor vorbereitet.
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Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Sonderprojekt Shared Decision Making, Prof. Dr. Friedemann Geiger, Tel. 0431 500-20211, friedemann.geiger@uksh.de
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