Nach einem Jahr Bauzeit ist der Rohbau des neuen Laborzentrums des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Kiel fertiggestellt, was heute mit dem Richtfest gefeiert wurde. Begrüßt wurden die Anwesenden von Monika Heinold, Finanzministerin des Landes Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, und Prof. Dr. Ralf Junker, Ärztlicher Direktor des campusübergreifenden Diagnostikzentrums; sowie von Dr. Daniel Häußermann, Vorstandsvorsitzender BAM Deutschland, und Ing. Walter Troger, Geschäftsführer VAMED, Immobilienpartner des UKSH, denen die bauliche Umsetzung des Hauses obliegt. Die Baumaßnahme ist Teil des Baulichen Masterplans des UKSH und zentralisiert die diagnostischen Labore der einzelnen Fachbereiche, die derzeit in verschiedenen Gebäuden untergebracht sind.
Finanzministerin Monika Heinold sagte: „Das neue Laborgebäude ist von großer Bedeutung für die Kliniken und Institute des UKSH. Mit dem entstehenden Zentrum wird ein weiterer wichtiger Baustein im umfangreichen Erneuerungsprozess des UKSH gelegt. Es zahlt sich aus, dass das Land mit dem Zukunftspakt UKSH den finanziellen Rahmen für Sanierungen und Modernisierungen des UKSH gesteckt hat. Ich gratuliere zum Richtfest und wünsche allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg.“
„Die Entstehung dieses bundesweit wegweisenden Neubaus im Rahmen des Baulichen Masterplans hat die parteiübergreifende Unterstützung des Landtages 2011 möglich gemacht. Frau Ministerin Heinold hat diesen Prozess für die Landesregierung mit höchstem Engagement nachhaltig gefördert, wofür ich ihr im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKSH danken möchte“, sagte Prof. Scholz. „Durch verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit, kürzere Wege, optimale Prozesse und den Einsatz hochmoderner Technik schaffen wir mit unserem Laborzentrum die Voraussetzungen für hervorragende Labordiagnostik.“
Rund 6.000 Proben und bis zu 40.000 Messergebnisse täglich
Das neue sechsgeschossige Laborzentrum vereint auf einer Fläche von über 6.000 Quadratmetern nahezu die gesamte Labordiagnostik beider Campi. Es steht für die Zentralisierungsstrategie des UKSH, nach der Leistungen - soweit medizinisch möglich und sinnvoll - an einem Campus gebündelt werden. Zusammengeführt wird im Gebäude künftig die Labordiagnostik der Institute für Klinische Chemie und für Infektionsmedizin, der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie, der Krankenhaushygiene und des Medizinaluntersuchungsamts, der Transfusionsmedizin und der Humangenetik sowie spezialisierter Bereiche der Kinderklinik. Am Campus Lübeck werden jedoch selbstverständlich weiterhin jene diagnostischen Leistungen vorgehalten, die sehr kurzfristig und in Notfällen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten erforderlich sind.
Das neue Laborzentrum spiegelt die zentrale Bedeutung der Labormedizin für die Diagnostik und Behandlungssteuerung in einem Universitätsklinikum wider – eine Bedeutung, die sich gerade während der Pandemie zeigt, deren Eindämmung nicht zuletzt hohe Testkapazitäten erfordert, wie sie das UKSH erbringt.
Künftig werden im Laborzentrum täglich rund 6.000 Proben für die Patientinnen und Patienten des UKSH - und für Erkrankte aus 29 anderen Krankenhäusern - befundet und bis zu 40.000 Messergebnisse freigegeben. Untersucht werden unter anderem die Zellen des Blutes und anderer Körperflüssigkeiten, der Hormonstatus, die Funktion des Gerinnungssystems und des Immunsystems und sämtliche Organfunktionen. Hinzu kommen Notfallanalysen, zum Beispiel bei akuten Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Es werden bakterielle und virale Infektionen, auch sehr seltene Erreger nachgewiesen, Blutkonserven und andere Blutprodukte für die Transfusion vorbereitet, genetische Marker bestimmt und Untersuchungen für die Krankenhaushygiene durchgeführt, um Krankenhausinfektionen zu vermeiden. Dabei kommen alle modernen Verfahren der Labordiagnostik zum Einsatz. Dies umfasst die Routinediagnostik bei der stationären Aufnahme der Patientinnen und Patienten bis hin zur hochspezialisierten Diagnostik bei seltenen Erkrankungen.
Rohrpostanlage transportiert mit zwei Geschwindigkeiten
Funktionelle Betriebsabläufe werden unter medizinischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Aspekten bestmöglich im neuen Gebäude gestaltet. Im Erdgeschoss und in den zwei folgenden Geschossen entstehen vorwiegend Laborbereiche. Dazu gehört ein Speziallabor der Schutzstufe L3 nach Biostoffverordnung, in dem hochansteckende und Krankheitserreger höherer Gefahrstufen nachgewiesen werden können. Im 3. Obergeschoss sind Fortbildungs- und Konferenzräume, Umkleideräume, Büros, ein Aufenthaltsraum sowie ein Ambulanzbereich vorgesehen. Die Technikzentrale des Gebäudes befindet sich ebenfalls im 3. Oberschoss und im darüber gelegenen Staffelgeschoss. Lagerflächen sind hauptsächlich im Kellergeschoss untergebracht.
Prozesse werden zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten optimiert. Dies gelingt unter anderem durch die Installation einer an andere Klinikgebäude angeschlossenen Rohrpostanlage, die den Probentransport direkt von den Stationen ermöglicht - und dies mit zwei Geschwindigkeiten, da Blut des sanften und schonenden Transportes bedarf. Eingeführt wird der derzeit höchstmögliche Automatisierungsgrad bei der Laboranalytik. Auch werden IT-Systeme betrieben, die ein sehr genaues Nachverfolgen jeder einzelnen Probe erlauben. „Wir bieten ein großes Spektrum an Analytik mit einer sehr kurzen Bearbeitungsdauer und schnellen Rückmeldung der Ergebnisse. Davon profitieren die Ärztinnen und Ärzte wie auch die Erkrankten“, sagt Prof. Junker.
Führende Expertise
Die Labormedizin des UKSH ist deutschlandweit führend im Bereich der Gerinnungsdiagnostik und der neuroimmunologischen Diagnostik, bei der bestimmte Marker für Erkrankungen des Nervensystems bestimmt werden. Ebenso führend ist sie in der Diagnostik hormoneller Erkrankungen im Kindesalter. Mit ihren Leistungen versorgen unter anderem das Institut für Infektionsmedizin und die Zentrale Einrichtung Medizinaluntersuchungsamt und Hygiene nicht nur das UKSH, sondern auch zahlreiche weitere Krankenhäuser und Einrichtungen. Im neuen Zentrum wird außerdem die gesamte Spezialdiagnostik für die Dialog Diagnostiklabor GmbH durchgeführt werden, ein Tochterunternehmen des UKSH und der Helios Kliniken, das sich auf die labormedizinische Versorgung von Krankenhäusern außerhalb des UKSH spezialisiert hat.
Der Umzug der Institute und Einrichtungen in das neue Laborzentrum ist im Dezember 2022 geplant. Baukosten der kreditfinanzierten Maßnahme belaufen sich auf rund 26 Mio. Euro.
Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Campusübergreifendes Diagnostikzentrum, Prof. Dr. Ralf Junker, Kontakt über petra.schiesewitz@uksh.de

Monika Heinold, Finanzministerin des Landes Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, Ing. Walter Troger, Geschäftsführer VAMED, Dr. Daniel Häußermann, Vorstandsvorsitzender BAM Deutschland und Prof. Dr. Ralf Junker, Ärztlicher Direktor des campusübergreifenden Diagnostikzentrums, (v. r.) ziehen den Richtkranz für das neue Laborzentrum auf.
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Bei einem Rundgang über die Baustelle ließ sich Finanzministerin Monika Heinold (2. v. r.) das Nutzungskonzept erläutern.
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Nach einem Jahr Bauzeit ist der Rohbau des neuen UKSH-Laborzentrums fertiggestellt.
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