PD Dr. Martin Albrecht (42), Leiter der Arbeitsgruppe „Experimentelle Anästhesie“ an der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin (komm. Direktor: Prof. Dr. Markus Steinfath) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, hat den diesjährigen Karl-Thomas-Preis erhalten. Der von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin ausgelobte Forschungspreis wird für bedeutsame Arbeiten auf dem Gebiet der Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin verliehen.
PD Dr. Albrecht wurde zusammen mit PD Dr. Patrick Meybohm (aktuell Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Frankfurt) ausgezeichnet. In der gemeinsamen Forschungsarbeit untersuchten die Wissenschaftler die zellulären und molekularen Mechanismen der sogenannten ischämischen Fernpräkonditionierung an einer Gruppe herzchirurgischer Patienten. Als ischämische Fernpräkonditionierung bezeichnet man einen Mechanismus, bei dem eine kurzzeitige Minderdurchblutung (Ischämie) in einem entfernten Organ oder Gewebe (z.B. Ischämie der Oberarmmuskulatur) körpereigene Prozesse anstößt, die vor den Auswirkungen eines späteren Schadens ähnlicher Art im Zielorgan (z.B. Ischämie am Herzen) schützen.
Bei Herz-OPs kann es durch die mit dem chirurgischen Eingriff einhergehende Minderdurchblutung und Sauerstoffmangel zu einer Schädigung des Herzgewebes kommen. Im Rahmen der mit dem Karl-Thomas-Preis ausgezeichneten Studie führten die Forscher durch kurzes wiederholtes Aufblasen einer Blutdruckmanschette am Oberarm der Patienten vor der Operation eine ischämische Fernpräkonditionierung herbei. Die Auswertung von Gewebeproben zeigte nach der Herz-OP, dass die ischämische Fernpräkonditionierung die Schädigung des Herzgewebes vermindert. Die Arbeitsgruppe um PD Dr. Albrecht identifizierte zudem potenzielle Faktoren, die an diesem Schutzmechanismus beteiligt sind. „Die aus der Studie abgeleiteten Erkenntnisse tragen zum tieferen Verständnis der bislang nur unzureichend aufgeklärten herzschützenden Mechanismen der ischämischen Fernpräkonditionierung bei“, erklärt PD Dr. Albrecht. „Sie könnten den Grundstein für eine künftige weitere Verbesserung des Gesundheitszustands der Patienten nach Herzoperationen legen.“
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Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
PD Dr. Martin Albrecht, Leiter der Arbeitsgruppe „Experimentelle Anästhesie“
Tel.: 0431 597-1652, E-Mail: martin.albrecht@uksh.de

Bei der Preisverleihung (v.li.): PD Dr. Martin Albrecht, PD Dr. Patrick Meybohm, Dr. Beirich (Firma Braun), Prof. Gabriele Nöldge-Schomburg (Vizepräsidentin der DGAI), Prof. Christian Werner (Präsident der DGAI) (Foto: Bischof & Broel, DAC 2013)
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