Noch bis zum 22. September 2013 findet die „Woche der Wiederbelebung“ statt. In ganz Schleswig-Holstein finden zahlreiche Veranstaltungen statt, bei denen medizinischen Laien eine vereinfachte Form der Reanimation vermittelt wird. Bei einer gemeinsamen Aktion der Berufsfeuerwehr Kiel, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Johanniter-Unfallhilfe und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) im Kieler CITTI-PARK ließ sich heute (18.9.2013) auch Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kirstin Alheit zeigen, wie mit einfachen Maßnahmen die Überlebenswahrscheinlichkeit von betroffenen Patienten verdreifacht werden kann.
„In meiner Umgebung ist man jetzt sicher!“, sagte Landesgesundheitsministerin Kirstin Alheit spontan nachdem sie sich die Herzdruckmassage von den Notfallmedizinern zeigen ließ und dann selbst Hand anlegte. Belohnt wurde das Engagement mit einem Teilnahmezertifikat durch Prof. Dr. Berthold Bein, stellv. Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UKSH, Campus Kiel, und Landesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Helfen kann so einfach sein. Drücken kann jeder und damit ein Leben retten, was anderenfalls vielleicht verloren wäre“, so Alheit. Neben der Ministerin interessierten sich Hunderte von Besuchern für die Informationsveranstaltung.
Ein Herzkreislaufstillstand kann jeden Menschen jederzeit und überall treffen. In Deutschland sind hiervon jedes Jahr bis zu 100.000 Menschen betroffen. Bei plötzlichem Herzstillstand können nur sofortige Maßnahmen zur Wiederbelebung Leben retten. Jeder könnte die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes durch einfache Hilfsmaßnahmen überbrücken – die wenigsten tun es. „In Deutschland ist die Erst-Helferquote beim Herzstillstand im internationalen Vergleich sehr gering: Nur in 17 Prozent der Fälle werden einfache, aber lebensrettende Maßnahmen ergriffen. Hier wollen und müssen wir besser werden“, sagte PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Ärztlicher Leiter Notfallmedizin des UKSH, Campus Kiel, der die Veranstaltungsreihe in Schleswig-Holstein koordiniert. „Durch mehr Wiederbelebungsmaßnahmen durch Erst-Helfer könnten in Deutschland jährlich mindestens 5.000 Menschenleben zusätzlich gerettet werden“, ergänzte Prof. Dr. Berthold Bein.
„Prüfen. Rufen. Drücken! So lautet die einfache Devise“, sagte PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner und erläuterte: „Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.“
Während der Aktionswoche werden in Schleswig-Holstein an mehreren Orten einfache Trainingseinheiten aufgebaut, an denen jeder interessierte Bürger die lebenswichtigen Maßnahmen erfahren und üben kann. Experten stehen bereit, Fragen kompetent zu beantworten. Weitere Informationen, unter anderem auch eine Taschenkarte mit den einfachsten Wiederbelebungsregeln zum Ausdrucken, finden Interessierte im Internet auf www.einlebenretten.de
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Tel.: 0431 597-2991, E-Mail: jan-thorsten.graesner@uksh.de

v.li.: Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kirstin Alheit mit PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Ärztlicher Leiter Notfallmedizin des UKSH, Campus Kiel, und Prof. Dr. Berthold Bein, stellv. Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UKSH, Campus Kiel
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v.li.: Dr. Michael Corzillius (Stellv. Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt Kiel), Prof. Dr. Berthold Bein (stellv. Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UKSH, Campus Kiel), PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner (Ärztlicher Leiter Notfallmedizin des UKSH, Campus Kiel), Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kirstin Alheit
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