"Akuter Schlaganfall - Persönliches Risiko und Symptome erkennen" - so lautet das Thema einer Veranstaltung, zu der die Klinik für Neurologie des UK S-H, Campus Lübeck, zum Welttag des Schlaganfalls am 29. Oktober Patienten, Besucher und Interessierte einlädt.
Mehr als 70 Prozent der Schlaganfallpatienten erreichen die Klinik zu spät, um mit einer Thrombolyse behandelt zu werden. Hierbei lösen Ärzte das Blutgerinnsel im Gehirn, das den Schlaganfall verursacht hat, medikamentös auf. Die Therapie darf jedoch nur in den allerersten Stunden nach Auftreten der Symptome zum Einsatz kommen. Wichtig ist daher, Warnsignale zu erkennen und umgehend den Rettungsdienst mit der Nummer 112 zu rufen. Doch dies bleibt oft aus. Denn noch immer wissen viele Menschen zu wenig über Symptome und die richtige Handlungsweise bei einem Schlaganfall.
Welche Warnsignale auf einen Schlaganfall hinweisen und wie Betroffene und Angehörige reagieren sollten, darüber informieren Dr. Jürgen Eggers und seine Kollegen von der Stroke Unit (Schlaganfall-Einheit) am 29. Oktober ab 17 Uhr im Hörsaal Z 3 im Zentralklinikum. Die Veranstaltung ist Teil einer Kampagne der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH) anlässlich des Weltschlaganfalltages.
Schlaganfälle sind die zweithäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Auslöser ist oft ein Gerinnsel, das ein Hirngefäß verschließt. Mit der Thrombolyse, die das Gerinnsel auflösen kann, steht eine effektive Therapie zur Verfügung. Diese kann das Ausmaß der Behinderungen nach einem Schlaganfall vermindern. "Wir können die Thrombolyse aber nur in den ersten Stunden nach Auftreten der Symptome einleiten. Vor der Behandlung müssen wir durch eine Computer- oder Magnetresonanztomografie ausschließen, dass eine Hirnblutung der Auslöser war", erläutert Dr. Eggers. Daher könne eine umgehende Einweisung in die nächste Klinik mit einer Schlaganfall-Spezialstation die Chance auf Heilung erheblich verbessern. "Doch noch immer erreicht nur eine Minderheit rechtzeitig die Klinik", klagt Eggers.
Dies sei nicht nur in der verbreiteten Unkenntnis der Symptome begründet, zu denen neben der Halbseitenlähmung auch plötzliche Seh- oder Sprachstörungen gehören. "Viele Menschen wissen mittlerweile, dass der Schlaganfall ein Notfall ist. Doch an der richtigen Reaktion hapert es", berichtet Eggers. Er verweist auf eine Umfrage aus den USA, wonach nur jeder Zweite die Notwendigkeit für einen sofortigen Notruf sieht, wenn ein Angehöriger plötzlich nicht mehr sprechen kann oder gesprochene Worte nicht mehr versteht. Bei einer Halbseitenlähmung waren es nur rund 40 Prozent und bei Sehstörungen nur 20 Prozent. Die Befragung zeige ein auch in Deutschland typisches Verhalten: Die meisten Befragten begleiten ihre Angehörigen selbst zur nächsten Notaufnahme. "Das ist ein Fehler", warnt Eggers. Der Transport mit dem Rettungswagen sei in der Regel nicht nur schneller, die Besatzung wisse auch, wo sich die nächste Stroke Unit befindet. "Außerdem wird die Klinik frühzeitig über das Eintreffen des Patienten informiert und kann Vorbereitungen treffen", ergänzt der Mediziner. "Die Devise lautet deshalb: Bei einem Schlaganfall sofort 112 wählen."
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
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E-Mail: juergen.eggers@neuro.uni-luebeck.de
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Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uk-sh.de
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