Dass psychische Probleme körperliche Beschwerden auslösen können, ist hinlänglich bekannt - die Psychosomatik beschäftigt sich mit diesen
Krankheitsbildern. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, in dem bestimmte organische Erkrankungen psychische Störungen hervorrufen. So
kann z.B. ein erhöhter Kalziumspiegel zu schweren Depressionen führen, Nebennierentumore können Panikattacken auslösen. Psychische Störungen
sind also nicht grundsätzlich psychisch bedingt.
Prof. Dr. Erich Kasten, Psychologe am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, hat sich intensiv mit den körperlichen Ursachen psychischer Störungen beschäftigt und jetzt ein Buch veröffentlicht, in dem er mehr als 400 körperliche Auslöser psychischer Störungen ausführlich vorstellt und erklärt.
"Im Gegensatz zur Psychosomatik ist die Somatopsychologie, die sich mit dem umgekehrten Phänomen beschäftigt, eher ein Randgebiet der
medizinischen Psychologie. Und das, obwohl das Fach sehr spannend ist", sagt Prof. Kasten. Um die richtige Diagnose zu stellen, sei meistens eine Fülle von Hintergrundwissen, manchmal geradezu detektivisches Gespür nötig. Prof. Kasten vermutet, dass regelmäßig tausende Patienten auf der Couch von Psychoanalytikern oder im Sprechzimmer von Psychotherapeuten landen, obwohl sie dort gar nicht hingehören.
"Da Somatopsychologie bisher an Universitäten kaum gelehrt wird, wissen auch Fachleute leider noch viel zu wenig darüber, wie der Körper die
Psyche beeinflusst", beklagt der Psychologe. Sein Buch bietet deshalb in Form eines Nachschlagewerks umfangreiche Informationen zum Thema. Es
wendet sich an Psychologen, Psychologische Psychotherapeuten und andere psychosoziale Berufsgruppen.
Das Buch "Somatopsychologie - Körperliche Ursachen für psychische Störungen von A bis Z" erscheint Mitte Mai im Ernst Reinhardt Verlag.
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für
Medizinische Psychologie
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Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
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