UKSH lädt Ärzte und betroffene Familien am 5. Mai zu Informationsveranstaltung am Campus Kiel ein
Rheuma im Kindesalter bedeutet für die jungen Patienten und ihre Familien eine besonders große Belastung, die weit über Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte hinausgeht. „Zugleich ist Rheuma einer der Bereiche in der modernen Kinderheilkunde, bei dem sich in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte im Krankheitsverständnis, in der Diagnostik, aber vor allem in der Therapie ergeben haben“, sagt Prof. Dr. Martin Schrappe, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie am Campus Kiel.
Am 5. Mai von 9.30 bis 12 Uhr informieren die Experten der Kinderklinik Ärzte, betroffene Familien und Interessierte über alle derzeit bekannten Facetten der Erkrankung. Die Veranstaltung findet in der Kinderklinik am Campus Kiel statt.
Dass Rheuma auch schon im Kindesalter auftreten kann, ist häufig nicht bekannt. „Die Veranstaltung soll dazu beitragen, unbegründete Ängste zu nehmen und zu vermitteln, welche Therapiechancen heute im Gegensatz zu früher bestehen“, erläutert Dr. Philipp von Bismarck, Kinderrheumatologe mit langjähriger Erfahrung auf diesem Gebiet. „Kinder und Jugendliche brauchen eine frühzeitige Diagnose und Behandlung. Neben einer effektiven medikamentösen Therapie benötigen die jungen Patienten auch immer unterstützende physiotherapeutische und ergotherapeutische Maßnahmen. In unserer kinderrheumatischen Ambulanz haben wir umfassende Möglichkeiten, die wir im Rahmen der Informationsveranstaltung vorstellen möchten.“, so Dr. von Bismarck.
Rheuma im Kindesalter ist eine eher selten auftretende Autoimmunerkrankung. In Deutschland erkranken daran jährlich etwa 10 von 100.000 Kindern. Dabei treten verschiedene Formen von chronischer Entzündungen im Körper auf. 75 Prozent der an Rheuma erkrankten Kinder und Jugendlichen leiden an Gelenkrheuma. Die häufigste Form ist die sogenannte Oligoarthritis, die auch schon im Kleinkindalter auftreten kann. Dabei kommt es durch die Gelenkentzündung zu einer Schwellung und Bewegungseinschränkung der Gelenke. Erste Symptome werden bei kleinen Kindern oft erst sichtbar, wenn sie nicht mehr laufen wollen.
In der kinderrheumatischen Ambulanz am Campus Kiel werden zurzeit rund 150 Kinder und Jugendliche zumeist ambulant behandelt und betreut. „Ziel der Therapie ist eine vollständige langfristige Unterbrechung der Gelenkentzündung. Nur dann gelingt eine Wiederherstellung und Erhaltung der Beweglichkeit und Funktionalität der Gelenke“, so Dr. Philipp von Bismarck. Bei rund 50 Prozent der Betroffenen heilt das Rheuma langfristig aus, andere begleitet die Erkrankung ein Leben lang. „Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine rasche und effektive medikamentöse Therapie, die zu einer anhaltenden Entzündungsfreiheit führt, die Heilungschancen der Kinder deutlich verbessert“, betont der Mediziner.
Der Kieler MTV möchte den Kindern, die in der Ambulanz der Kinderklinik behandelt werden, helfen und lädt am 9. Juni zum „1. Kieler Spendenlauf für Kinder mit Rheuma“ in den Schrevenpark ein. Von den Erlösen soll ein neues Sonographiegerät zur Verbesserung der Untersuchungsmöglichkeiten in der Ambulanz finanziert werden. Anmeldung und weitere Informationen unter www.spendenlauf.kmtv.de
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel,
Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Dr. Philipp von Bismarck
Tel.: 0431 597-1254,
E-Mail: v.bismarck@pediatrics.uni-kiel.de
Verantwortlich für diese Presseinformation
Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de
Campus Kiel
Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel,
Tel.: 0431 500-10700, Fax: 0431 500-10704
Campus Lübeck
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,
Tel.: 0451 500-10700, Fax: 0451 500-10708