Campus Kiel - Luftbild 2024_1240x200

Kampagne gegen Mundkrebs

Montag, 16. April 2012

Den weißen Fleck rechtzeitig entdecken

Mundkrebs ist die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Männern. Bereits jeden zweiten Tag wird diese Diagnose in den entsprechenden Fachkliniken gestellt. Viel zu oft wird die Krankheit aber erst in einem späten Stadium erkannt. Die Folge ist, dass rund die Hälfte der Betroffenen kaum länger als fünf Jahre überlebt. Dabei lässt sich der Tumor in der Regel gut behandeln, wenn die Anzeichen früh erkannt werden. Darüber aufzuklären ist das Ziel der Kampagne „Gemeinsam gegen Mundkrebs in Schleswig-Holstein“. Die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) gaben heute, 16. April 2012, gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg das bundesweite Startsignal zur Aufklärung. Weitere Informationen unter: www.mundkrebs.info.

„Die frühe Erkennung und Diagnose von Mundkrebs ist lebensnotwendig“, erklärt die Initiatorin Dr. Katrin Hertrampf. „Sie bedeutet eine deutlich verbesserte Heilungschance und die Behandlung ist viel weniger invasiv und belastend.“

Ein unscheinbarer weißer Fleck in der Mundhöhle ist Vorbote dieser Krankheit. Um dieser vorzubeugen, bedarf es einer regelmäßigen Untersuchung der Mundschleimhäute. Hertrampf: „Die Untersuchung erfolgt kurz und schmerzlos beim Zahnarzttermin. Gemeinsam wollen wir die zahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen für dieses Thema sensibilisieren. Aber auch die Patientinnen und Patienten müssen über Früherkennung und Risikofaktoren informiert werden.

So hoffen wir, die Anzahl an Mundkrebserkrankungen zu reduzieren und die Überlebenschance deutlich zu erhöhen - das werden wir mit einer wissenschaftlichen Begleitstudie beweisen.“

Dieses Hand-in-Hand von Krankheitsfrüherkennung und Forschung zeichnet das Projekt aus, erklärt Professor Gerhard Fouquet, Präsident der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: „Zahnmedizinische und ärztliche Fachdisziplinen sagen hier gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einer Krebserkrankung den Kampf an. Während die Präventionsarbeit sofort allen Betroffenen zu Gute kommt, packt die interdisziplinäre Forschung das Übel bei der Wurzel.“

Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg betonte zum Auftakt: „Wie so oft bei guten Ideen ist auch die Idee hinter der Kampagne so einfach wie überzeugend: Früh erkannt hat gute Heilungschancen, gute Prognosen und die Aussicht auf eine bessere Lebensqualität. Nutzen Sie die Informationsmöglichkeiten.“

„Die operative Therapie von Mundkrebs ist für die Betroffenen besonders belastend, je später der Tumor entdeckt wird“, sagt Professor Jörg Wiltfang, Direktor der Klinik für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie. „Die Tumore liegen im sensiblen Bereich in der Mundhöhle und die Entfernung kann zu funktionellen und ästhetischen Einbußen führen. Das bedeutet eine erschwerte Kommunikation und Ernährung. Aber auch im sozialen Umfeld können dadurch Probleme entstehen. Die Früherkennung ist deshalb nicht nur entscheidend für die Lebenserwartung sondern auch wichtig für die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten.“

Dr. K. Ulrich Rubehn, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein: „Rauchen und Alkohol sind besonders hohe Risikofaktoren.“ Aber grundsätzlich könne jeder Mensch an Mundkrebs erkranken. „Wir Zahnärzte sind bestens geschult für den gesamten Mundraum. Bei einem Verdacht werden entweder Abstriche genommen oder die Betroffenen werden direkt an die Spezialistinnen und Spezialisten der Uniklinik überwiesen.“ Um den Blick für Mundkrebserkrankungen zu schulen, bietet die Zahnärztekammer den Zahnärztinnen und Zahnärzten regelmäßige Fortbildungen an. „Wichtig ist zum Beispiel auch der Blick unter den Zahnersatz“, so Rubehn.

Unterstützt wird diese Kampagne durch viele Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie durch Ärztinnen und Ärzte aus Schleswig-Holstein und durch die Friede-Springer-Stiftung sowie das Gesundheitsministerium Schleswig-Hostein. Am UKSH beteiligen sich interdisziplinär und campusübergreifend Kliniken an den Standorten Kiel und Lübeck.

Kontakt:
Dr. Katrin Hertrampf
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Tel: 0431 597-2896
E-Mail: hertrampf@mkg.uni-kiel.de
www.mundkrebs.info

Verantwortlich für diese Presseinformation

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de

Campus Kiel

Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel,
Tel.: 0431 500-10700, Fax: 0431 500-10704

Campus Lübeck

Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,
Tel.: 0451 500-10700, Fax: 0451 500-10708