Als erstes Klinikum in Deutschland richtet das UKSH am Campus Kiel zum 1. März 2012 eine geburtshilflich-gynäkologische Notarzthotline ein. Die Nummer wird an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr durch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe betreut. Insbesondere bei geburtshilflichen, aber auch bei gynäkologischen Notfällen gibt sie den Notärzten aus den Rettungsgebieten Kiel und Rensburg-Eckernförde sowie dem Einsatzgebiet des Rettungshubschraubers Christoph 42 die Möglichkeit, sofortigen fachärztlichen Rat einer Einheit der Maximalversorgung einholen zu können.
„Notfälle, bei denen schwangere Frauen versorgt werden müssen, sind glückicherweise sehr selten“, sagt Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Ärztlicher Leiter der Notfallmedizin an der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Campus Kiel. „Dies ist aber auch der Grund, weshalb Notärzte trotz ihrer sehr hohen Qualifikation meist relativ wenig Erfahrung und Routine mit diesen Situationen haben“, so Dr. Gräsner.
Um die gute notärztliche Versorgung im Land weiter zu verbessern, haben die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe (Direktor Prof. Dr. Walter Jonat) und die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin (Komm. Direktor Prof. Dr. Markus Steinfath) in Zusammenarbeit mit Notfallmedizinern das deutschlandweit einzigartige Pilotprojekt entwickelt. „Insbesondere in der Schwangerenversorgung kann es zu seltenen, nicht trainierbaren Notfällen kommen“, sagt Prof. Dr. Alexander Strauss, Leitender Oberarzt an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Zudem seien diese Situationen für die Notärzte eine besondere Herausforderung, da es immer um mindestens zwei Personen gehe.
Die Notfallhotline ist rund um die Uhr für die Notärzte mit ihrem Diensthandy direkt vom Einsatzort zu erreichen. Im Falle eines Anrufs wird der Notarzt sofort mit dem diensthabenden Oberarzt verbunden. „Wie ein Tower an einem Flughafen geben wir den Notärzten die Möglichkeit, in Sekundenschnelle im Rahmen eines standardisierten Verfahrens fachärztliche Unterstützung einzuholen, um die Lage für einen weiteren Transport der Patientin zu stabilisieren.“ So werde die Handlungssicherheit der Notärzte auch in schwierigen Situationen zum Wohle der Patientinnen weiter verbessert.
„Mit der Einrichtung des geburtshilflich-gynäkologischen Notfalltelefons werden wir unserer Verantwortung als einziger Maximalversorger in Schleswig-Holstein gerecht“, sagt Prof. Dr. Walter Jonat. Auch wenn die potentiellen Fallzahlen gering seien, so der Klinikdirektor, rechtfertige jede erfolgreiche telefonische Unterstützung den Aufwand der 24-Stunden-Hotline.
Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Standort Kiel und die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Standort Lübeck nehmen als einzige in Schleswig-Holstein die Aufgaben der Maximalversorgung auf dem Gebiet der Frauenheilkunde wahr.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel,
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin,
Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Ärztlicher Leiter Notfallmedizin,
Tel.: 0431 597-2991,
E-Mail: graesner@anaesthesie.uni-kiel.de
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