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UKSH veröffentlicht Qualitätsergebnisse im Rahmen der Initiative Qualitätsmedizin (IQM)

Dienstag, 22. Mai 2012

Verbesserungsprozess durch Fachaustausch zwischen IQM-Mitgliedskliniken

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) legt erstmals seine IQM-Qualitätsergebnisse vor, die über den seit 2004 veröffentlichten Qualitätsbericht hinaus Auskunft über die Behandlungsqualität an den Standorten Kiel und Lübeck liefern.

Ab heute (22. Mai) sind die IQM-Qualitätsergebnisse des UKSH unter der Webadresse www.uksh.de/UEVA/IQM.html abrufbar. Hier lässt sich ablesen, wie erfolgreich das Klinikum Patienten bei wichtigen Krankheiten behandelt. Die Ergebnisse des UKSH stammen aus der IQM-Datenauswertung von 219 Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) angehören. Insgesamt umfasst der IQM-Indikatorensatz 183 Qualitätskennzahlen für 48 relevante Krankheitsbilder und Behandlungsverfahren. Das UKSH nutzt das IQM-Verfahren für aktives Qualitätsmanagement, das durch die Verbesserung der Behandlungsprozesse und Komplikationsraten zu besserer Behandlungsqualität und mehr Patientensicherheit führt.

„Ziel ist es, unseren Patienten die bestmögliche Qualität in der medizinischen Versorgung zukommen zu lassen“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Deshalb sind wir der trägerübergreifenden Initiative beigetreten. Die IQM-Indikatoren zur Ergebnisqualität belegen unsere Stärken, zeigen aber auch ganz deutlich, wo Optimierungspotenzial besteht. Unsere Ergebnisse veröffentlichen wir ganz bewusst freiwillig im Internet. Diese konsequente Transparenz setzt hierzulande Maßstäbe und ist für uns vor allem zusätzlicher Ansporn, um noch besser zu werden.“

Im nächsten Schritt wird das UKSH mit Hilfe des sogenannten Peer-Review-Verfahrens (dt.: „Fachkollegen-Besprechung“) den Ursachen von Abweichungen zu bestimmten Erwartungswerten auf den Grund gehen. Das Peer-Review-Verfahren setzt auf den Fachaustausch zwischen IQM-Mitgliedskliniken und ist ein effektives Instrument zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse. „Unser verantwortlicher Klinikdirektor setzt sich mit den chefärztlichen Kollegen aus anderen IQM-Mitgliedskliniken zusammen, um gemeinsam kritische Patientenfälle auf mögliche Fehler in Abläufen und Strukturen zu analysieren. Damit werden die Schwachstellen identifiziert und Änderungen festgelegt“, erklärt Prof. Dr. Scholz.

Ziel des IQM Peer-Review-Verfahrens ist es, einen kontinuierlichen internen Verbesserungsprozess und eine offene Fehler- und Sicherheitskultur in den teilnehmenden Kliniken zu etablieren sowie die fächerübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Das Peer-Review-Verfahren von IQM ist ein originär ärztliches und freiwilliges Verfahren. Es ist unbürokratisch, auf den kollegialen Austausch und die Hilfe zur Selbsthilfe unter ärztlichen Kollegen fokussiert. Dabei identifizierte Qualitätsprobleme dienen anschließend als Grundlage für zielgenaue Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität. Die teilnehmenden ärztlichen Führungskräfte werden nach dem Curriculum „Ärztliches Peer Review“ der Bundesärztekammer ausgebildet. Das UKSH beteiligt sich selbst mit eigenen ausgebildeten Fachexperten (sog. „Peers“) an einer Qualitätsverbesserung auch in anderen Krankenhäusern, die der Initiative Qualitätsmedizin angeschlossen sind. Damit wird das wichtigste Ziel der Initiative Qualitätsmedizin erreicht: Durch Transparenz die Verbesserung der Behandlungsqualität aktiv voranzutreiben und damit die Qualität von Kliniken insgesamt kontinuierlich weiter zu verbessern.

Führende Krankenhausträger haben sich 2008 zur „Initiative Qualitätsmedizin“ zusammengeschlossen. Die trägerübergreifende Initiative mit Sitz in Berlin ist offen für alle Krankenhäuser aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Vorhandenes Verbesserungspotenzial in der Medizin sichtbar zu machen und zum Wohle der Patienten durch aktives Fehlermanagement zu heben, ist das Ziel von IQM. Dafür stellt IQM den medizinischen Fachexperten aus den teilnehmenden Krankenhäusern innovative und anwenderfreundliche Instrumente zur Verfügung. Die Mitglieder der Initiative verpflichten sich drei Grundsätze anzuwenden: Qualitätsmessung mit Routinedaten, Veröffentlichung der Ergebnisse und die Durchführung von Peer-Review-Verfahren. In derzeit 219 Krankenhäusern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz versorgen die IQM-Mitglieder jährlich rund 3,5 Mio. Patienten stationär, davon etwa 20 % in Universitätskliniken. In Deutschland liegt ihr Anteil an der stationären Versorgung bei rund 17 %, in Österreich bei 15 % und in der Schweiz bei ca. 10 %.

Weitere Informationen über die Ergebnissen des UKSH und die Initiative Qualitätsmedizin:

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