Bad Boller Reanimationsgespräche 2014
Vom 10. bis 11.Januar 2014 diskutieren 50 Experten aus ganz Deutschland in Bad Boll die Optimierung der Reanimationsversorgung. „Wir bündeln die Kräfte der Notfallmedizin, um zehn Thesen zu erarbeiten, mit deren Hilfe jedes Jahr 10.000 Leben gerettet werden können“, sagt PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Ärztlicher Leiter Notfallmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und, gemeinsam mit Dr. Jan Wnent (Campus Lübeck), Organisator der Tagung. Unter der Schirmherrschaft des Deutschen Rates für Wiederbelebung, dem Berufsverband der Anästhesisten, der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und dem Deutschen Reanimationsregister kommen Experten verschiedener medizinsicher Fachgesellschaften, Vertreter von Rettungsdienstorganisationen, Deutscher Herzstiftung, Krankenkassenvertreter sowie weitere an der Behandlung von Reanimationspatienten beteiligte Fachgruppen nach Bad Boll. Erstmalig treffen sich in Deutschland somit alle an der gesamten Versorgungskette beteiligten Fächer zu einer Expertenrunde.
In Deutschland werden täglich bis zu 155 Menschen durch den Rettungsdienst reanimiert, dies sind mehr als 75.000 Wiederbelebungsversuche pro Jahr. Dabei kommt dem Start von Wiederbelebungsmaßnahmen durch anwesende Laien eine wesentliche Bedeutung zu. „Im internationalen und europäischen Vergleich ist der Anteil dieser Erste-Hilfe-Maßnahmen durch Laien in Deutschland eher ernüchternd“, sagt Dr. Gräsner. Daten aus dem von Kiel aus geleiteten Deutschen Reanimationsregister, welches bundesweit Wiederbelebungsmaßnahmen erfasst und analysiert, belegten, dass mit 17 Prozent begonnener Maßnahmen ein erheblicher Unterschied zu Ländern wie den Niederlanden (60 Prozent) oder Skandinavien (bis zu 70 Prozent) besteht. Auf ihrer Tagung wollen die Experten u.a. ausloten, wie diese Quote verbessert werden kann. Darüber hinaus werden während der Klausurtagung Möglichkeiten diskutiert, wie die gesamte Versorgungskette des Rettungsdienstes vom Notarztdienst über den Rettungseinsatz bis zur Versorgung im Krankenhaus weiter zu optimieren ist.
Aus dem Deutschen Reanimationsregister, der nationalen Datenbank für die Erfassung und Analyse von Wiederbelebungsmaßnahmen in Deutschland, sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Publikationen erschienen, welche die Optimierungsmöglichkeiten bei Reanimationspatienten aufgezeigt haben. Das Deutsche Reanimationsregister wird aus der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des UKSH (Campus Kiel) geleitet.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel,
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin,
PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Tel.: 0172 2806241
E-Mail: jan-thorsten.graesner@uksh.de
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