Stürze sind ein gravierendes Problem im Alter. Etwa 30 Prozent der zu Hause lebenden über 65-Jährigen und 50 Prozent der über 80-Jährigen stürzen mindestens einmal pro Jahr. 2012 starben in Schleswig-Holstein 243 Menschen an den Folgen eines Sturzes. Davon waren 85 Prozent älter als 65 Jahre. Etwa fünf Prozent der Stürze führen zu Knochenbrüchen und etwa zwei Prozent zu Oberschenkelhalsbrüchen. Pro Jahr gibt es in Deutschland ca. 100.000 Hüftfrakturen. 30 Prozent der alten Patienten sterben in Folge einer solchen Fraktur innerhalb eines Jahres, 50 Prozent erlangen ihre ursprüngliche Beweglichkeit nicht mehr zurück und 20 Prozent werden dauerhaft pflegebedürftig. Folgen von Stürzen sind neben den Verletzungen aber auch schwere Beeinträchtigungen des Selbstvertrauens.
Diese alarmierenden Zahlen sind Grund genug, etwas zu tun und die Bevölkerung über die Risiken aufzuklären. Denn Stürze haben oft äußere, vermeidbare Ursachen, wie lose Teppiche, schlechte Beleuchtung oder freiliegende Kabel. Die Unfallchirurgen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, sind mit dem LandFrauenVerband Schleswig-Holstein eine Gesundheitspartnerschaft eingegangen. Unter dem Titel: „Vor dem Sturz – Sturzprävention im Alter“ wird in den nächsten zwei Jahren im ganzen Land aktive Aufklärungsarbeit mit Vorträgen und Übungen geleistet. Dr. Ove Schröder, Oberarzt der Kieler Klinik für Unfallchirurgie des UKSH unter der Leitung von Prof. Andreas Seekamp, ist Initiator und ärztlicher Leiter des Projektes: „Moderne Unfallchirurgie darf nicht nur einen entstandenen Schaden exzellent operieren wollen, sondern sie muss auch ihre Verantwortung zur Unfallverhütung ernst nehmen. Wir wollen im ganzen Land ein Bewusstsein für die Ursachen von Stürzen schaffen. Gleichzeitig bieten wir Checklisten an, anhand derer Gefahrenquellen überprüft und beseitig werden können. Die LandFrauen sind für uns der ideale Partner. Sie sind unglaublich engagiert, kennen die Strukturen vor Ort und tragen das Thema weiter in ihre Familien, Freundeskreise und Vereine. Ich bin sicher: Mit den LandFrauen werden wir die Sturzgefahr der älteren Menschen senken. Eine wissenschaftliche Studie wird darüber hinaus die Qualität sichern. Wir freuen uns auf das gemeinsame Projekt.“ Marga Trede, Präsidentin des LandFrauenVerbandes Schleswig-Holstein, ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass uns Herr Dr. Ove Schröder angesprochen hat und wir so mit einem kompetenten, landesweit agierenden Kooperationspartner zusammengekommen sind. Ich bin sicher, dass unsere Mitglieder durch die Vorträge in den einzelnen Ortsvereinen der LandFrauen eine Fülle von sachlichen Hintergrundinformationen erhalten, von denen sie im Alltag in vielen Situationen profitieren werden.“
Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe wird Dr. Ove Schröder das Projekt gemeinsam mit Ulrike Röhr, Präsidiumsmitglied des LandFrauenVerbandes Schleswig-Holstein e.V. und Dr. Franz-Joseph Bartmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein, im Rahmen des LandFrauenTages am Mittwoch, 14. Mai 2014, gegen 15.30 Uhr in den Holstenhallen Neumünster, Justus-von-Liebig-Straße 2-4, vorstellen. Pressevertreter sind herzlich eingeladen.
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