„BoneBank“ soll zukünftig die Gewinnung und Verwertung von Knochenmark-Stammzellen aus frakturbedingten Routineoperationen möglich machen.
Das deutsch-dänische Projekt BoneBank zur Errichtung einer Biobank für Knochenmark-Stammzellen mit einem Gesamtvolumen von 2,3 Mio. Euro wird ab September 2015 durch das Förderprogramm Interreg Deutschland-Danmark gefördert.
„Als humane Biomaterialbank (kurz Biobank) wird eine Infrastruktur bezeichnet, die sich mit der Sammlung und Lagerung von menschlichen Köpersubstanzen wie z.B. Blut, Urin, DNA, Zellkulturen und Gewebe beschäftigt und diese Biomaterialen für wissenschaftliche und therapeutische Zwecke zur Verfügung stellt“, so Professor Dr. Dr. Jens Habermann, Präsidiumsbeauftragter der Universität zu Lübeck für das ICB-L.
Erklärtes Ziel ist die Gewinnung von Knochenmark-Stammzellen im Rahmen von Routine-Operationen in den deutschen und dänischen Traumazentren Lübeck und Odense. Darauf aufbauend wird die Etablierung einer grenzüberschreitenden Biobank für Knochenmark-Stammzellen vorangebracht. „Das Projekt BoneBank ebnet den Weg zu neuen Stammzelltherapien mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, z.B. in der Krebstherapie oder der Knochenheilung. Darüber hinaus bietet BoneBank eine wichtige Innovationsplattform für neue medizinische Produkte und Therapien in der regenerativen Medizin“, so Prof. Dr. Arndt Peter Schulz, Oberarzt an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des UKSH und Vorstandsmitglied im Life Science Nord e.V.
„Als grenzüberschreitendes Projekt im Cluster Life Science Nord und in Dänemark leistet BoneBank einen wichtigen Beitrag zu den Programmzielen des Interreg Deutschland-Danmark Programms, “ sagt Prof. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH.
Leadpartner des Konsortiums ist das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Lübeck. Gemeinsam mit den Projektpartnern Universitätsklinikum Odense, Stryker Trauma GmbH, soventec GmbH und der Life Science Nord Management GmbH wurde im vergangenen Jahr ein umfassendes Konzept erarbeitet. Unterstützt wurde die Projektentwicklung durch das Kieler Unternehmen DSN Connecting Knowledge.
„Mit BoneBank beschreitet das Konsortium einen innovativen Weg, um Stammzellen noch besser für Forschung und Therapie nutzbar zu machen. Gleichzeitig stärkt das Projekt die Kooperation zwischen deutschen und dänischen Unternehmen, Kliniken und Forschungseinrichtungen“, freut sich Dr. Hinrich Habeck, Geschäftsführer der Life Science Nord Management GmbH.
Über die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am UKSH, Campus Lübeck
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie ist seit Jahren sehr aktiv im Bereich der klinischen und translationalen Forschung. Im Mittelpunkt stehen hierbei Verletzungen und Erkrankungen des gesamten Bewegungsapparates, es existiert ein großes Labor für Biomechanik, Biomechatronik und sportmedizinische Diagnostik sowie ein gut etablierter Bereich für klinische Studien.
Über das ICB-L
Ziel des Interdisziplinären Centrums für Biobanking-Lübeck (ICB-L) und seiner partizipierenden Kliniken und Institute ist es, eine qualitativ hochwertige Sammlung von Biomaterialien und dazugehörigen klinischen Daten zu ermöglichen, die für die grundlegende Erforschung und Entstehung von Erkrankungen genutzt werden sollen. Der Zusammenschluss von 21 Kliniken und Instituten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Lübeck und der Universität zu Lübeck zum Interdisziplinären Centrum für Biobanking-Lübeck (ICB-L) ermöglicht eine Sammlung und Aufbereitung von Biomaterialien nach standardisierten Prozessen und somit ein klinisch-orientierte Spitzenforschung.
Über Stryker
Die Stryker Trauma GmbH wurde 1904 in Kiel von dem Orthopädiemechaniker Ernst Pohl gegründet. Der Erfolg des Unternehmens ist eng mit der Erfindung des intramedullären Marknagels durch den Chirurgen Prof. Gerhard Küntscher im Jahre 1938 verbunden. Die Firma ist mittlerweile eine der Weltmarktführer in der Knochenbruchbehandlung. Stryker verspricht sich von diesem Projekt die Erschließung eines vollständig neuen und hochinnovativen Geschäftsfeldes, Produkte zur Gewinnung und Re-Implantation humanen Knochengewebes sollen in Zukunft von Kiel aus in die ganze Welt gehen.
Über soventec
Die soventec GmbH ist ein schleswig-holsteinisches Software-Entwicklungsunternehmen, das seit mehr als 16 Jahren Softwarelösungen und Entwicklungsdienstleistungen für Industrie, Medizin und Life Sciences anbietet. Mit der Adaption ihrer eigenen Standard-Biobanken- und Prozessdokumentationslösung Lab OS® wird sie in dem Projekt die Basis für die sichere Verwaltung der Proben und Vernetzung der interregionalen Partner bereitstellen und an einem Businesskonzept für BoneBank mitwirken.
Über das Universitätsklinikum Odense
Das Universitätsklinikum Odense ist die größte Klinik in der Region Süddänemark. Im Rahmen des Projektes erfolgt die Etablierung klinischer Verfahren zur routinemäßigen Verwendung von mesenchymalen Stammzellen in der Behandlung von Knochendefekten. Ziel ist die Zulassung des Verfahrens als Produkt.
Über Life Science Nord
Die Life Science Nord Management GmbH vernetzt als Clustermanagement-Agentur in Norddeutschland die Branchen Medizintechnik, Biotech und Pharma unter der Dachmarke Life Science Nord. Life Science Nord wird im Rahmen des Projektes ein Verwertungs- und Organisationsmodell einer deutsch-dänischen Stammzell-Biobank entwickeln.
Weitere Informationen:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Prof. Dr. Arndt Peter Schulz
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Tel.: 0451 500-4730, E-Mail: schulz@biomechatronics.de
Life Science Nord Management GmbH
Dr. Imke Schneemann
Koboldstraße 4
24118 Kiel
E-Mail: 0431 90 89 68 58, E-Mail: schneemann@lifesciencenord.de

Im Mechaniklabor: Prof. Arndt Peter Schulz und Dr.-Ing. Robert Wendlandt von der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein diskutieren neuste Ergebnisse. © UKSH
Bild in Originalgröße Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de
- Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel,
Tel.: 0431 500-10700, Fax: 0431 500-10704 - Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,
Tel.: 0451 500-10700, Fax: 0451 500-10708