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Palliativstation des UKSH, Campus Kiel, erfüllt schwerstkranken Patienten letzte Wünsche

Montag, 13. Februar 2017

„WunderVoll“ heißt ein neues Projekt der Interdisziplinären Schmerz- und Palliativstation (ISPS) am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH): Schwerstkranke Patienten der erhalten die Möglichkeit, Herzenswünsche zu formulieren, bei deren Realisierung die Mitarbeiter der Station unterstützen. „Viele Patienten erleben auf unserer Station ihre letzten Lebenstage“, sagt Assistenzärztin Anika Neumann, die das Projekt gemeinsam mit Krankenschwester Margret Wietfeld ins Leben gerufen hat, „in dieser schwierigen, aber auch wertvollen Phase wünschen sich viele Menschen noch einmal zu erleben, was sie im bisherigen Leben erfüllt hat oder zu tun, was sie sich schon lange gewünscht haben.“ Dies wollen die Mitarbeiter den Patienten der Station, aber auch anderen palliativmedizinisch betreuten Patienten am Campus Kiel mit dem neuen Projekt ermöglichen. Die Patienten haben die Möglichkeit, drei Herzenswünsche zu formulieren und in die „WunderVoll-Wunschbox“ einzuwerfen. Das Stationsteam bemüht sich dann, einen der Wünsche für den Patienten umzusetzen.

„Zu unseren ersten Aktionen nach dem Projektstart im Januar zählte der Wunsch eines Patienten, noch einmal mit seinen Söhnen zu fliegen“, berichtet Margret Wietfeld, „da einer der Söhne Pilot ist, konnten wir gemeinsam mit der Familie und mit Unterstützung des Wünschewagens des Arbeiter Samariter Bundes einen Rundflug über Kiel organisieren.“ Ein Konzert- oder Theaterbesuch, noch einmal den Sternenhimmel sehen, ein gemeinsamer Restaurantbesuch mit dem Partner beim Italiener – auch wenn den Beteiligten bewusst ist, dass sie sich in der letzten Lebensphase befinden, seien die Wunscherfüllungen immer ein positives Ereignis, das Kraft verleihe und den Menschen ermöglichte, Offenes abzuschließen, sagt Anika Neumann. Auch für die Angehörigen sei das Projekt eine gute Möglichkeit, in einer Phase, die oft von Hilflosigkeit geprägt sei, sich aktiv einzubringen und den Abschied mitzugestalten.

„Natürlich sind wir auf Unterstützung angewiesen – nicht nur seitens der Angehörigen“, sagt die Medizinerin. So erhält die Station für das Projekt bereits Spenden seitens des Fördervereins für Palliativmedizin Kiel. „Da solche Aktivitäten nicht von den Krankenkassen finanziert werden, basiert ein Großteil des Projektes auf ehrenamtlichem Engagement der Beteiligten.“ Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich an Anika Neumann, Margret Wietfeld oder Christian Graviat wenden unter Tel.: 0431 500-20920 oder per E-Mail an Anika.Neumann@uksh.de, Margret.Wietfeld@uksh.de oder Christian.Graviat@uksh.de.

Über die Station:
Das Interdisziplinäre Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin ist Teil der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Campus Kiel (komm. Direktor: Prof. Dr. Markus Steinfath). Jährlich werden hier 3.500 Patienten schmerz- und palliativmedizinisch versorgt. Die Mitarbeiter sind spezialisiert auf Patienten, bei denen nicht die Heilung, sondern Schmerzfreiheit und Lebensqualität im Vordergrund steht. Neben der Station, die von Prof. Dr. Dieter Siebrecht geleitet wird, finden aus Kliniken oder von niedergelassenen Ärzten überwiesene Patienten in der angrenzenden Schmerz- und Palliativmedizinischen Ambulanz (ISPA) einen kompetenten Anlaufpunkt. Darüber hinaus können die Kliniken auf dem Campus Kiel zur Beratung und Unterstützung in der Behandlung eigener Patienten die sogenannten Konsildienste im Bereich der Schmerz- und Palliativmedizin in Anspruch nehmen.

In der Schmerz- und Palliativmedizin geht es um eine ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht. Höchste Priorität besitzt die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen. Um dies zu gewährleisten, steht ein interdisziplinäres, multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten, spezialisierten Pflegekräften sowie Mitarbeitern des Sozialdienstes zur Verfügung. Über den Konsildienst hinaus gibt es gemeinsame Visiten von Palliativmedizinern und Onkologen sowie eine enge Einbindung in die Tumorkonferenzen des Onkologischen Zentrums des UKSH. Nach einer stationären Symptombehandlung wird gemeinsam mit allen Beteiligten geschaut, wie und wo eine anschließende angemessene Betreuung des Patienten gewährleistet werden kann. Hierzu gibt es eine enge Zusammenarbeit mit anderen regionalen Organisationen wie dem SAPV-Team Kiel und dem Hospiz Kieler Förde sowie niedergelassenen Ärzten und Pflegeheimen.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Interdisziplinäre Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin, Anika Neumann, Margret Wietfeld, Christian Graviat
Tel.: 0431 500-20920, E-Mail: Anika.Neumann@uksh.de, Margret.Wietfeld@uksh.de, Christian.Graviat@uksh.de

Verantwortlich für diese Presseinformation

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de

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