Die Versorgung am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) läuft an beiden Standorten in Kiel und Lübeck wieder im Normalbetrieb. Durch den globalen Ausfall des Cybersicherheitsunternehmens Crowdstrike am vergangenen Freitag, 19. Juli 2024, waren sämtliche IT-Dienste des UKSH beeinträchtigt gewesen, einschließlich kritischer klinischer Anwendungen. Alle elektiven Eingriffe mussten an diesem Tag abgesagt und die Ambulanzen geschlossen werden. In den Operationssälen beider Standorte entfielen am vergangenen Freitag 137 Eingriffe.
Die Teams der entsprechenden Bereiche haben die betroffenen Patientinnen und Patienten zeitnah informiert und stimmen mit ihnen individuelle Nachholtermine ab.
Die Interdisziplinäre Notaufnahme (INA) am Campus Kiel musste sich am vergangenen Freitag von 7.30 Uhr bis ca 16.45 Uhr abmelden, anschließend war die INA nur eingeschränkt aufnahmebereit, bis der Normalbetrieb um 18 Uhr wiederhergestellt war. Die INA am Campus Lübeck musste sich am Freitagvormittag für fünf Stunden abmelden. Ab ca. 12.45 Uhr war die INA am Campus Lübeck zwei Stunden lang eingeschränkt aufnahmebereit, ab 14.45 Uhr war der Normalbetrieb wiederhergestellt. „Wir bedanken uns bei den umliegenden Kliniken in Kiel und Lübeck, die in den entsprechenden Zeiten die eintreffenden Notfälle versorgt haben“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, CEO des UKSH.
Die Tochtergesellschaft UKSH-Gesellschaft für IT-Services (UKSH ITSG) hatte Freitagmorgen umgehend Maßnahmen zur Entstörung eingeleitet. Dazu gehörte zunächst ab 7 Uhr morgens die Kontaktaufnahme mit Crowdstrike und die Umsetzung eines Workarounds für die Server. Der Crowdstrike-Client wurde auf betroffenen Rechnern deinstalliert und defekte Systemdaten bereinigt. Von der fehlerhaften Datei waren etwa 9.000 Rechner im UKSH betroffen. Die Teams der IT haben Bauteil für Bauteil durchlaufen und dort die Rechner manuell wieder an das System gebracht. Bereits um 12 Uhr mittags waren Großteile der Systeme wieder betriebsbereit.
„Dank des engagierten Handelns der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedenen klinischen Bereichen wie den Ambulanzen, den Intensivstationen, den Notaufnahmen, den Stationen, der Apotheke sowie dem Erlösmanagement, dem Facility Management und der Service Stern Nord war die Patientensicherheit konstant gewährleistet. Ihre Professionalität und ihr Teamgeist haben es uns ermöglicht, die Herausforderungen zu bewältigen und den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen“, sagt Prof. Scholz.
Er bedankte sich insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UKSH ITSG für ihren unermüdlichen Einsatz. So konnte der Fehler innerhalb kürzester Zeit identifiziert werden und insbesondere die Notaufnahmen, die OP-Bereiche, die Intensivstationen, die Labore, die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP), die Kreißsäle, die Radiologie, die Katheterlabore und die Apotheke bereits am Freitag wieder in Betrieb genommen werden, so dass ein Betrieb ohne wesentliche Einschränkungen am Wochenende möglich war. Die restliche Instandsetzung erfolgte über das Wochenende, so dass auch Bereiche wie die Ambulanzen, die Ordinariate, die Fallwagen und die Labore wieder vollumfänglich laufen.
„Wir danken auch unseren externen Partnern Akquinet, Kontor BIT, Melting Mind und der Vater-Gruppe. Insgesamt bis zu 20 Mitarbeitende dieser Partner waren in Kiel und Lübeck zur Unterstützung anwesend und haben zur schnellen Behebung der angespannten Situation beigetragen“, sagt Rudolf Dück, CIO des UKSH. „Auch Mitarbeitende von Crowdstrike waren an beiden Standorten sehr zeitnah vor Ort.“
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