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Pflegekräfte als gleichwertige Partner in einem multiprofessionellen Behandlungsteam

Freitag, 19. November 2010

Im Spannungsfeld zwischen Medizin und Ökonomie geht die Pflege am UK S-H neue Wege und stellt die persönliche Beziehung zwischen Patient und Pflegekraft in den Vordergrund. Das Konzept der „Primären Verantwortung in der Pflege“ sieht vor, dass eine examinierte Pflegende die gesamte Betreuung für ihre Patienten auf ihrer Station übernimmt - von der Aufnahme bis zur Entlassung. „Vorteil für unsere Patienten ist, dass sie eine feste Ansprechpartnerin oder einen festen Ansprechpartner auf der Station haben, die nicht nur über das Krankheitsbild, sondern auch die Persönlichkeit informiert ist“, sagt Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UK S-H). „Unsere Pflegekräfte müssen mit der Übernahme von Verantwortung auch Entscheidungen treffen und gewinnen so Gestaltungsmöglichkeiten“. Erste Erfahrungen am UK S-H zeigen, dass sich die Berufszufriedenheit deutlich erhöht.

Mit der „Primären Verantwortung in der Pflege“ (nach Marie Manthey) antwortet dass UK S-H auf die Herausforderungen des demografischen Wandels. Dem Anstieg der Anzahl älterer und damit multimorbiderer Patienten muss eine sinnvolle und menschliche Lösung folgen, damit die stationäre Versorgung die Zunahme an Komplexität in der individuellen Betreuung auffangen kann. Kern ist der Aufbau einer professionellen persönlichen Beziehung der Pflegekraft zu ihren Patienten.

Durch die Übernahme der Verantwortung für den gesamten Pflegeprozess des Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung werden die Tätigkeiten am Patienten nicht mehr fragmentiert, sondern der Patient und seine Angehörigen in den Pflegeprozess einbezogen. Die Umsetzung am UK S-H begann auf „Starterstationen“ in jeder der 50 Kliniken in Kiel und Lübeck. Initiiert wurde die Umsetzung durch den Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Christa Meyer, und begleitet durch Regina Sälzer als verantwortliche Projektleiterin.

Wer plant, führt auch aus
Die primär verantwortliche Pflegekraft ist für den pflegerischen Gesamtprozess von der Planung über den Prozess bis zur Dokumentation verantwortlich. Die Übertragung der persönlichen Verantwortung für das Treffen von Entscheidungen erfolgt auf eine Pflegekraft (Primäre Pflegekraft). Die Zuweisung der Patienten orientiert sich dabei täglich an der Fallmethode (patientenorientiert nicht tätigkeitsorientiert). Faktoren sind also die Anzahl der Patienten, die Komplexität der Versorgungsbedarfe und Kompetenz der Pflegekräfte. Die primäre Pflegekraft steuert die direkte Kommunikation mit Patienten, Angehörigen und allen am Pflege- und Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen. Die primäre Pflegekraft übernimmt dabei auch die Verantwortung für die Qualität der am Patienten erbrachten Pflege für die gesamte Aufenthaltsdauer auf der Station. Unterstützt wird die primäre Pflegekraft durch Pflegekräfte, die im Planungsrahmen stellvertretend betreuen.

Attraktive Argumente: Perspektive, Spielräume, Transparenz und Qualifikation
Schon heute steht fest, dass das System der primären Verantwortung die pflegerische Kompetenz stärkt. Es erfolgt eine Ausrichtung an der prozessorientierten, interaktiven Patienten- und Angehörigenbeziehung. Die Patienten profitieren durch die Verlässlichkeit und verstärkte persönliche Präsenz der Pflegekraft, haben eine feste Ansprech- und Bezugsperson. Diese Pflegeorganisation ermöglicht so ein noch schnelleres Erkennen von Ressourcen, Risiken und Komplikationen und ermöglicht ein zielorientiertes Handeln und optimale Kommunikation im therapeutischen Team durch bessere Kenntnis des Patienten. Die Zufriedenheit sowohl von Patienten als auch von Mitarbeitern steigt.


Verantwortlich für diese Presseinformation:
Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
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