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Molekulare Pathologie des UKSH geht neue Wege im Kampf gegen Krebs

Montag, 11. Januar 2016

Schnell, nebenwirkungsarm und spezifisch Tumore bekämpfen, um so die Therapie für die Tumorpatienten zu verbessern - daran arbeiten derzeit Ärzte und Forscher der Pathologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck und des Leibniz-Forschungszentrums Borstel. „Bisher hatte man bei Tumorerkrankungen meist nur sehr unspezifische Möglichkeiten: entweder wurde versucht den Tumor operativ zu entfernen, ihn zu bestrahlen oder eine Chemotherapie zu geben. Die Entscheidung, für diese Therapien beruhte im Wesentlichen auf dem Ergebnis der histologischen Untersuchung mit Hilfe des Mikroskops durch den Pathologen. Heutzutage untersuchen Pathologen Tumore nicht nur ausschließlich auf Basis ihres histologischen Erscheinungsbildes, sondern mittels modernster Labormethoden auch hinsichtlich ihrer genetischen Veränderungen. Mit dem Nachweis spezifischer Genveränderungen können im Idealfall neue zielgerichtete Therapien zum Einsatz kommen, die wesentlich nebenwirkungsärmer und nur gegen den Tumor gerichtet sind“, sagt Prof. Dr. Sven Perner, Direktor der Pathologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Campus Lübeck.

Generell befasst sich die Molekularpathologie mit der DNA – also den Bausteinen der Gene - aus Tumorproben des Patienten und kann so einen wichtigen Beitrag zu prädiktiven Diagnostik leisten. „Es geht darum, Genveränderungen zu detektieren, die das Ansprechen auf eine moderne zielgerichtete Therapie vorhersagen können“ sagt Dr. Helen Pasternack, Leiterin der neu aufgebauten Molekularpathologie.

Laut Prof. Perner und Dr. Pasternack liegen die Schwerpunkte der Molekularpathologie bisher auf dem Lungenkrebs, schwarzen Hautkrebs, Dickdarm-, Burst- und Eierstockkrebs sowie den Tumoren des Knochenmarks und der Lymphknoten. Durch das enge Zusammenspiel zwischen molekularer Tumorforschung in nationalen und internationalen Forschungsverbünden und diagnostischer Molekularpathologie, soll in den kommenden Jahren das Spektrum dieser Untersuchungen auf alle Tumorerkrankungen ausgedehnt werden. „Wir wollen molekulargenetische Veränderungen finden, die eine Therapie erlauben, an die man bislang nicht gedacht hat, um so auch austherapierten Patienten noch eine Behandlungsmöglichkeit anbieten zu können“, sagt Prof. Perner.

Bisher profitierten ausschließlich Patienten am UKSH von dieser Art der Untersuchung. Diese stehen jetzt jedoch für alle Patienten in der Region offen, womit flächendeckend die Versorgungslandschaft für Patienten mit Tumoren verbessert wird.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Verbundpathologie Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Prof. Dr. Sven Perner, Tel.: 0451 500-2707, E-Mail: patho.luebeck@uksh.de
Dr. Helen Paternack, Tel.: 0451 500-3729, E-Mail: helen.pasternack@uksh.de

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