Ziel des Projektes: Langfristig den Anteil der Chirurginnen in den Kliniken zu steigern
Das Projekt FamSurg (engl. zusammengesetzt aus family und surgery bzw. female surgeon) ist ein Projekt der Klinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, zur Förderung von Frauen und familienfreundlichen Strukturen in der Chirurgie. „In der Klinik wurden die Strukturen angepasst und es entstand exemplarisch ein ganzheitlicher Ansatz für die Karriereförderung von Chirurginnen“, sagt Prof. Dr. Tobias Keck, Leiter des Projektes FamSurg und Direktor der Klinik für Chirurgie am UKSH, Campus Lübeck. „Wir möchten die Grundlage schaffen, den Kinderwunsch unserer Mitarbeiterinnen unter anderem mit dem Wunsch nach zeitlich annehmbaren Weiterbildungen zu verbinden.“ Im Rahmen des Projektes FamSurg ist die Klinik für Chirurgie, Campus Lübeck, als Pilotklinik bestrebt, den Anteil von Chirurginnen durch die Etablierung familienfreundlicher Maßnahmen und Strukturen weiter zu erhöhen und zu festigen. So wurde beispielsweise das Dienstmodell an die Bedürfnisse der Klinik und der Mitarbeiterinnen angepasst:
Diensthabende beginnen den Dienst um 17 Uhr bis 8 Uhr am nächsten Morgen
Abschaffung der 24 Std.-Dienste
Konzentration der Dienstmannschaft auf zwei Anwesende und eine Rufbereitschaft, daher weniger Anwesenheitsdienste
Einführung von OP und Stationsblöcken für strukturierte Weiterbildung
Jetzt ist das Projekt zur Förderung von Frauen und familienfreundlichen Strukturen in der Chirurgie in der Finalrunde des Innovationspreises der Universität Witten Herdecke und wurde unter knapp 50 Bewerbern unter die Top 5 gerankt. Die Abstimmung um den Innovationspreis läuft noch bis zum 21. Oktober 2016.
Hintergrund des Projektes war die Tatsache, dass der Anteil von Frauen in der Chirurgie in Deutschland mit nur 19 Prozent noch immer gering ist. Die Arbeitsbelastung in der Chirurgie ist im Vergleich mit anderen Disziplinen überdurchschnittlich hoch. Die Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fallen daher eher ungünstig aus.
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der EU geförderten Projekts ist es, zu untersuchen, welche Maßnahmen geeignet sind, den Anteil von Chirurginnen in den Kliniken zu steigern, einen ganzheitlichen Ansatz zur Karriereförderung von Chirurginnen zu etablieren und die Familienfreundlichkeit in der Chirurgie zu verbessern. Das Projekt umfasste die Aspekte Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsstruktur/Curricula, Weiterbildungstechnologien, Kinderbetreuung und Karriereentwicklung.
Weitere Informationen und die Möglichkeit, für das Projekt zu stimmen, gibt es unter www.voraus-gedacht.de/famsurg/
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Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
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