Hörstörungen gehören zu den am meisten vernachlässigten und unentdeckten Beeinträchtigungen, die zu einer Behinderung führen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass etwa 5,3 Prozent der Weltbevölkerung davon betroffen sind. Gerade jüngere Menschen setzen sich durch bspw. zu lauter Nutzung von MP3-Playern und Smartphones dem Risiko einer Schwerhörigkeit aus – laut WHO etwa 1,1 Milliarden.
Um mehr Aufmerksamkeit für die Vorbeugung und Versorgung von Hörminderungen zu bekommen, organisiert die WHO am 3. März 2016 den Welttag des Hörens, denn das Hören nimmt eine zentrale Stellung in unserer Kommunikationsgesellschaft ein. In diesem Jahr ist das zentrale Thema des Welttages der Hörverlust bei Kindern. Schätzungsweise haben weltweit etwa 32 Millionen Kinder eine behandlungsbedürftige Schwerhörigkeit. Aber auch ältere Menschen hören und verstehen oftmals schlechter. Eine Einschränkung des Hörvermögens kann zur Ausgrenzung bei Gesprächen und im täglichen Umgang mit anderen Menschen führen.
Im Rahmen des Welttages des Hörens beteiligt sich auch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie; Phoniatrie und Pädaudiologie am Campus Kiel gibt Einblick in die spannende Welt der Hörvorgänge. Im Rahmen von drei kurzen Vorträgen werden die Vorgänge rund um das Hören veranschaulicht und begreiflich gemacht. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit die Untersuchungsräume mit modernster Technik zur Hörprüfung zu besichtigen und im persönlichen Gespräch mit den Spezialisten weitere Fragen zu klären. „Eine Schwerhörigkeit kann die verschiedensten Ursachen haben. Nur ein sicheres Erkennen einer Hörstörung kann auch in eine adäquate und erfolgreiche Therapie münden. Das UKSH bietet hierzu alle modernen Diagnostik- und auch dann die weiterführenden Therapieverfahren an“ sagt Dr. Matthias Hey, Leiter der Audiologie in der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie; Phoniatrie und Pädaudiologie am Campus Kiel.
Am Campus Lübeck beteiligt sich das multidisziplinäre „Hörzentrum Lübeck“ gemeinsam mit der Akademie für Hörgeräte-Akustik Lübeck und der Fachhochschule Lübeck mit einem Hörparcours. Die Akademie in Lübeck ist die weltweit größte Bildungseinrichtung eines Gesundheitshandwerks. „Gerade bei Neugeborenen ist ein universelles Screening notwendig“, sagt Prof. Dr. Rainer Schönweiler, Leiter der Sektion Phoniatrie und Pädaudiologie der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Campus Lübeck und Leiter der Hörscreening-Zentrale Schleswig-Holstein. „Universell heißt: für jedes Neugeborene – garantiert und qualitätskontrolliert. Denn Schwerhörigkeiten zählen zu den häufigsten angeborenen Krankheiten überhaupt – betroffen ist eines von 750 Neugeborenen. Diese Schwerhörigkeiten müssen möglichst in den ersten drei Lebensmonaten diagnostiziert und in den ersten sechs Lebensmonaten mit Hörgeräten und Frühförderung versorgt werden.“ Andreas Blöß, Leiter des Kompetenzzentrums Hörakustik an der Akademie für Hörgeräte-Akustik, ergänzt: „Neben dem frühest möglichen Zeitpunkt ist vor allem die Qualität der Versorgung mit neuesten Hörgeräten und Hörassistenzsystemen von großer Bedeutung. Daher sollten nur speziell ausgebildete Hörakustik-Meister oder ein Pädakustiker die Hörsystemanpassung vornehmen, um eine weitest gehende Kompensation der Hörbeeinträchtigung zu erreichen.“
Schwerhörigkeiten können in Abhängigkeit von der Ursache und der Ausprägung mit Medikamenten, mit einer Ohroperation, mit Hörgeräten oder mit implantierbaren Hörsystemen behandelt werden. Die Möglichkeiten der apparativen Versorgung bei Schwerhörigkeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend erweitert. Am UKSH werden schwerhörige Personen mit innovativen Verfahren zur Hörverbesserung versorgt.
World Hearing Day im UKSH:
Campus Kiel: Donnerstag, 3. März 2016, 14.00 bis 15.30 Uhr in der Audiometrie der HNO-Klinik, Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, Haus 27, 24105 Kiel – um Anmeldung wird gebeten: 0431 – 597 3707 oder audio@uksh.de
Campus Lübeck: Donnerstag, 3. März 2016 11.00 bis 15.00 Uhr in der Magistrale des Zentralklinikums, Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160, Haus 40, 23538 Lübeck
Für Rückfragen steht zu Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie; Phoniatrie und Pädaudiologie (Audiologie), Dr. Matthias Hey, E-Mail: audio@uksh.de, Tel.: 0431 597-3707
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Sektion Phoniatrie und Pädaudiologie, Prof. Dr. Rainer Schönweiler,
E-Mail: rainer.schoenweiler@uksh.de Tel.: 0451 500-3485
http://www.uksh.de/phoniatrie-luebeck/Veranstaltungen.html
Verantwortlich für diese Presseinformation
Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de
Campus Kiel
Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel,
Tel.: 0431 500-10700, Fax: 0431 500-10704
Campus Lübeck
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,
Tel.: 0451 500-10700, Fax: 0451 500-10708