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Zur Berichterstattung über die Zentrale Sterilgutversorgung (ZSVA) des UKSH, Campus Lübeck

Freitag, 02. September 2016

Die gestrige Begehung des UKSH durch das Landesamt für Soziale Dienste (LAsD) fand im Rahmen der seit Juni vereinbarten Maßnahmen statt und diente der Überprüfung der Prozesse und Technik. In Einzelfällen wurde beim Bepacken der Operationssiebe Optimierungsbedarf festgestellt und Verbesserungsmaßnahmen unverzüglich umgesetzt, ebenso wurde die Entfernung von Rostspuren an einigen Schubwagen sofort vorgenommen. Das LAsD hat in keinem Sieb verschmutze oder angerostete Instrumente vorgefunden. Eine Gefährdung von Patienten ist damit ausgeschlossen.

Auf dem Campus Lübeck werden jährlich rund 90.000 Sterilguteinheiten aufbereitet, nur etwa 0,6 Prozent davon werden aus verschiedensten Gründen nach der Kontrolle vor OP-Beginn ersetzt. Damit liegt die Reklamationsquote deutlich unter dem Bundesdurchschnitt der Krankenhäuser. Gründe sind z.B. defekte Sterilgutverpackungen, unvollständig bestückte Siebe oder nicht funktionsfähige Instrumente (z.B. „stumpfe Schere“). Sollte es im Rahmen des Reklamationsmanagements zu irgendeinem Zeitpunkt zu einer Beanstandung kommen, wird unverzüglich ein Ersatzsieb zur Verfügung gestellt oder vorbereitet. Dadurch kann es naturgemäß im Einzelfall zu einer verzögerten Patientenbehandlung kommen. Dies ist im Sinne der Patientensicherheit die standardisierte Vorgehensweise.

Dass Siebe aus dem OP zurückgeschickt werden, ist nicht ungewöhnlich, sondern betrifft jedes Krankenhaus. Am UKSH ist dies Teil der Routine des Reklamationsmanagements und findet regelhaft in der zertifizierten ZSVA statt. Durch unsere Sicherungsprozesse haben wir seinerzeit festgestellt, dass es zu einer erhöhten Zahl zu beanstandender Siebe gekommen ist – allerdings ohne dass es je zu einer Gefährdung oder Anwendung auffälliger Siebe am Patienten gekommen wäre. Vor Auslieferung an den Anwender im OP werden in einem 4-Augenprinzip in der ZSVA die Siebe gesichtet. Vor dem Einsatz im OP ist eine erneute Sichtung durch das OP-Fachpersonal durchgeführt worden (6-Augenprinzip). Erst dann erfolgt ein Einsatz am Patienten.

Aufgrund steigender OP-Leistungen sowie differenzierter Siebbestückung bei gleichzeitiger Personalfluktuation in der ZSVA kam es tatsächlich zu Engpässen von Mai bis Juni, so dass sich die Reklamationsquote auf 0,9 Prozent erhöhte. Der einmalige und nicht zu akzeptierende Fall, dass vier Siebe vom Reklamationsmanagement des Operationsteams abgelehnt worden sind und aufgrund des fehlenden rechtzeitigen Ersatzes ein Patient aus der Narkose geholt werden musste, bedauern wir außerordentlich. Dies haben wir gegenüber unserem Patienten zum Ausdruck gebracht und unverzüglich ein umfassendes Maßnahmenpaket eingeleitet.

Proaktiv haben wir nach der Erkenntnis aus dem Mai die Freigabeprozesse im OP verlangsamt, um die Sicherheit der Patienten weiterhin zu gewährleisten. Wir haben zusätzlich Fachkräfte der Firma Vanguard hinzugezogen, die die Prozesse und Siebe gesichtet haben. Darüber hinaus wurden weitere Arbeitskräfte ausgebildet und die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 53 erhöht. Im Ergebnis wurde unserer ZSVA durch die Firma Vanguard attestiert, dass die Prozesse der Aufbereitung sämtlich validiert sind und das Aufbereitungssystem normkonform arbeitet.

Verantwortlich für diese Presseinformation

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de

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