Hochkarätig besetzte öffentliche Podiumsdiskussion am 4. Oktober ab 18.15 Uhr im Audimax der Christian-Albrechts Universität zu Kiel
Die moderne Medizin steht vor gewaltigen Veränderungen: In Zukunft werden Big Data, Nano- und Biotechnologie, Computernavigation sowie IT-Lösungen entscheidend helfen, um Patienten so individuell wie möglich zu behandeln. Diese „Systemmedizin“ ist Grundlage der strategischen e:Med-Fördermaßnahme, die seit 2013 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt wird – mit dem Ziel, die Erforschung von Krankheiten, wirksame Prävention, klarere Diagnostik und persönliche Therapieschemata in der individua-lisierten Medizin zu ermöglichen. Eine enorme Herausforderung, die eine umfassende Koordination und intensive gemeinsame Forschung zwischen verschiedenen Disziplinen erfordert.
Auf der vom 4. bis 6. Oktober 2016 stattfindenden Jahrestagung der e:Med Systemmedizin in Kiel stellen internationale Wissenschaftler neueste Erkenntnisse der Systemmedizin aus den Bereichen Manifestation von Erkrankungen, deren Heterogenität und der Vorhersage auf Therapieansprache vor. Am Beispiel bestimmter Erkrankungen werden Infektionen und Entzündungen sowie neuropsychiatrische Veränderungen im Mittelpunkt stehen. Prof. Dr. Philip Rosenstiel, Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie (IKMB) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) erläutert: „Wir machen derzeit große Schritte in Richtung einer molekularen Medizin. Enorme Datenerhebungen, wie bei der Genomentschlüsselung, ermöglichen immer präzisere Therapien für die ganz individuelle Versorgung von Patienten. Dieser Weg kann nur erfolgreich beschritten werden, wenn wir als Ärzte und Wissenschaftler Grenzen zwischen den Disziplinen abbauen und Diagnostik und Therapie gemeinsam neu definieren.“
Bewusst steht bei der Förderlinie die Umsetzung der systemmedizinischen Daten in klinische Ergebnisse im Vordergrund. Daher werden auch ethische, juristische und ökonomische Aspekte beleuchtet und die Diskussi-on mit der Öffentlichkeit gesucht. „Wir wollen mit der Gesellschaft über diesen Wandel der Medizin frühzeitig in den Dialog treten und über die Perspektiven des Verhältnisses zwischen Patient und Arzt informieren“, betont Prof. Dr. Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I am UKSH, Campus Kiel, und des Instituts für Klinische Molekularbiologie der CAU. „An ‚Big Data‘ führt dabei kein Weg vorbei. Es ist unsere Ver-antwortung und Pflicht, diese Innovation für mehr Gesundheit verantwortungsvoll nutzbar zu machen".
Auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion können sich Interessierte mit Medizinern zu dem Thema austau-schen. Am Dienstag, 4. Oktober, ab 18.15 Uhr findet im Audimax der CAU (Christian-Albrechts-Platz 2, 24118 Kiel) die Podiumsdiskussion „Wohin bewegt sich die Medizin der Zukunft? – Wie sieht der Arztbesuch in naher Zukunft aus?“ statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Diskutieren Sie mit Prof. Dr. Alena Buyx (Mitglied des deutschen Ethikrates), Prof. Dr. Stefan Schreiber, Professor Ernst Theodor Rietschel (Gründungsdirektor des „Berlin Institute of Health“), Dr. Ulrike Holtkamp (Vertreterin Patientenorganisation DLH, Bonn) und Dr. Lore Grünbaum (Geschäftsführung Applied BioMath, Lincoln, MA). Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Burkhard Plemper (Journalist). Im Zentrum des Abends stehen Fragen wie: Wie können Daten intelligent vernetzt werden? Wie entsteht daraus Personalisierte Medizin? Wie erfährt mein Arzt von neuesten Ergebnissen aus der Wissenschaft? Nutzt er dieses Wissen zur bestmöglichen Medikamentenwahl für mich? Sind meine Gesundheitsdaten sicher?
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Institut für Klinische Molekularbiologie, Prof. Dr. Philipp Rosenstiel
Tel.: 0431 597-1333 (ab dem 2. Oktober 2016 gilt eine neue Rufnummer: 0431 500-15111)
E-Mail: angelina.offt@uksh.de
e:Med Geschäftsstelle, c/o Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
Dr. Silke Argo,Tel.: 06221 42-4743, E-Mail: s.argo@dkfz.de
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Presse, Kommunikation und Marketing, Dr. Boris Pawlowski
Tel.: 0431 880-2104, E-Mail: presse@uv.uni-kiel.de
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