Pflege

Ausbildung

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung gliedert sich in theoretische (min. 2100 Std.) und praktische (min. 2500 Std.) Ausbildung, die in Blöcken erfolgt.

Wir starten mit einem zweimonatigen Blockunterricht in der Akademie zur Vorbereitung auf den ersten Praxiseinsatz. Der erste Praxiseinsatz dient zur Orientierung im UKSH und dauert 3 Monate. Dafür kommen alle pflegerischen Stationen in unterschiedlichen Fachgebieten in Frage, z.B. chirurgische Stationen, internistische Stationen, allgemeine Kinderstation, Stationen der Augenklinik,  der Hautklinik und der Klinik für Neurologie.

Praktische Pflichteinsätze sind zudem in der stationären Langzeitpflege (Pflegeheim), in der ambulanten Pflege, in der Kinderklinik und in der psychiatrischen Pflege vorgesehen.
Es gibt auch Wunscheinsätze - nach Möglichkeit, z. B. im Kreißsaal, Aufwachraum, OP, Hospiz, in der Endoskopie oder auf der Intensivstation. Diese Einsätze sind auch campusübergreifend oder im europäischen Ausland möglich.

Vor Beginn der Ausbildung entscheiden Sie sich für einen praktischen Vertiefungseinsatz, der im dritten Ausbildungsjahr stattfindet. Dafür stehen zur Wahl: stationäre Akutpflege, psychiatrische Pflege und die pädiatrische Pflege (Pflege von Kindern).

Wenn Sie die pädiatrische Pflege gewählt haben, entscheiden Sie sich zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres:
Entweder Sie wählen den Abschluss in der generalistischen Pflege (Pflegefachfrau/ Pflegefachmann), Vertiefung Pädiatrie, oder den Abschluss Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.

Wo und zu welchen Uhrzeiten findet die Ausbildung statt?

Die theoretische Ausbildung erfolgt in den Räumen der UKSH Akademie, die praktische Ausbildung findet im UKSH statt. Für den externen Pflichteinsatz „ambulante Pflege“ stehen zahlreiche Einrichtungen am jeweiligen Ausbildungsort zur Verfügung.

Wer bildet mich aus?

An Ihrer qualifizierten Ausbildung sind viele Personengruppen beteiligt.

Theorie

In der Theorie unterrichtet Sie ein motiviertes Team von rund 20 gut ausgebildeten Lehrkräften.

Bei Bedarf können Sie sich zusätzlich an einen Lerncoach und eine Beratungslehrerin wenden.

Praxis

  • Das Ausbildungsmanagement plant die praktischen Einsätze.

  • Hauptamtliche Praxisanleiter:innen (HPA) bilden Sie praktisch aus.

  • Mitarbeiter:innen und Praxisanleiter:innen der jeweiligen Stationen leiten Sie direkt vor Ort an.

Wie funktioniert die praktische Ausbildung?

Die praktische Ausbildung erfolgt auf den Stationen des UKSH sowie einiger Kooperationspartner. In jedem Team befinden sich Praxisanleiter mit einer pädagogischen Zusatzqualifikation, welche vor Ort Ausbildungsfunktionen ausüben.

Darüber hinaus gewährleistet ein Team Hauptamtlicher Praxisanleiter (HPA) eine systematische Betreuung der Schülerinnen und Schüler während aller Phasen der Ausbildung. Die HPA sind für diese Aufgabe freigestellt. Ihre Tätigkeit wird von der Ausbildiungskoordinatorin gelenkt.

Bekomme ich eine Ausbildungsvergütung?

Eine Ausbildungsvergütung wird gewährt. Im ersten Ausbildungsjahr beträgt sie rund 1230 € brutto und steigert sich auf 1400 € brutto im dritten Ausbildungsjahr.

Dazu kommt ab dem 01.01.2024 eine abgabenfreie Inflationspauschale von 50€ monatlich.

Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung hängt vom Tarifvertrag/ Arbeitgeber ab und ist ca. 2500 - 2800 € brutto.

Welchen Urlaubsanspruch habe ich?

Jeder Lernende erhält 30 Tage Urlaub pro Kalenderjahr, der größtenteils im Vorfeld fest geplant wird.

Welchen Abschluss erhalte ich?

Mit bestandenem Examen haben Sie den Abschluss Pflegefachfrau / Pflegefachmann. Ein Abschluss in der Kinderkrankenpflege ist weiterhin möglich. Voraussetzung dafür ist die Wahl der Vertiefung Pädiatrie.

Besonderheiten der Ausbildung an der UKSH Akademie

  • Als Krankenhaus der Maximalversorgung bietet das UKSH Ihnen zahlreiche interessante Einsatzmöglichkeiten in der Praxis z.B. Stroke Unit, Einheit für Schwerbrandverletzte (HL), Krebszentrum (KI), Schmerzambulanz, Herzchirurgie.

  • Diese Vielfalt ermöglicht Ihnen eine umfassende, generalistische Ausbildung.

  • Zur Auswahl stehen der Campus Kiel oder der Campus Lübeck

  • Zahlreiche übergeordnete Praxisanleiter betreuen Sie während Ihrer Praxiseinsätze zusätzlich zu den Praxisanleitern der Stationen.

  • Eine Ausbildungskoordinatorin pro Campus plant und organisiert Ihren gesamten praktischen Ausbildungsverlauf und steht Ihnen ebenfalls als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

  • Es ist möglich, parallel zur Ausbildung einen dreieinhalbjährigen Studiengang mit dem Abschluss Bachelor auf Science an der Universität zu Lübeck zu belegen.

Kann die Ausbildung auch in Teilzeit absolviert werden?

Ja, das geht.- Das bezieht sich auf die praktischen Einsätze. Die Theorie-Blöcke können nicht reduziert werden.

Ein Einblick in die Ausbildung

Praktisch gedacht - Bewegung!

Sitztanz

Bewegung ist ein zentraler Bereich der Arbeit von Pflegekräften. Es ist schon lange bekannt, dass ein aktives Leben Auswirkungen auf die Heilung, die Stimmung und somit auf die gesamte Gesundheit hat. Besonders im höheren Alter nimmt die Beweglichkeit ab, dies hat Auswirkungen auf Körper und Geist.

Im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung trainieren die Lernenden nicht nur reine Handlungsketten, um eine Maßnahme umzusetzen, sondern üben kreativ, bedürfnisgerecht und individuell mit den Patientinnen und Patienten zu arbeiten. Mit Spaß und Motivation üben sie Fingerübungen und Sitztanz, um die Bewegung besonders im Alter zu erhalten und zu fördern.

Dabei lernen die Azubis, dass Beratung und Anleitung ein fundamental wichtiger Anteil der Arbeit einer Pflegefachkraft ist und dass diese Tätigkeit Übung und Fingerspitzengefühl erfordert.

Shared Decision - Entscheide den Weg mit der zu versorgenden Person

Der nachfolgende Informationstext betont die Wichtigkeit für ein Lernen im Bereich Training und Transfer in einer Pflegeausbildung. Der Lernbereich Training und Transfer gibt Auszubildenden einen Einblick darüber, wie sich ein kompetenter Umgang im Bereich körpernaher Aktivitäten anfühlt. Diese Erfahrungen machen Auszubildende in Form von Eigenaktivitäten, im Training miteinander und im Kontakt mit Simulationspatienten. Sie lernen, dass Entscheidungen im Bereich der Pflege immer in einem Miteinander getroffen werden.

„Hilf mir, es allein zu tun.“ (M. Montessori – Ärztin und Begründerin der Montessoripädagogik)

Maria Montessori, geb. 1870, legte schon damals den Schwerpunkt auf ein individuelles Lernen und Wachsen eines jeden Menschen. Auch heutzutage ist es die Aufgabe von Pflegefachkräften, Patienten und Patientinnen in ihrem aktuellen Sein zu bestärken und ressourcenorientiert im Miteinander zu handeln. Der nachfolgende Informationstext veranschaulicht, dass ein respektvoller Umgang unabdingbar und ressourcenfördernde Pflege ausschlaggebend für den Genesungsprozess eines Menschen ist.

Das Gelernte in der Praxis umsetzen: Auszubildende leiten eine Station 22.02.24 - 27.03.24 Kurs 04/22

ALES Bild März 2024

Wir sind der Kurs 04/22 (Beginn April 2022) und befinden uns am Ende des zweiten Ausbildungsjahres. Im Rahmen des Ausbildungsangebotes des UKSH Kiel, haben wir die Möglichkeit erhalten, das Projekt „Auszubildende leiten eine Station“ mit zu gestalten und durchzuführen. Die zu leitende Station fiel in diesem Fall auf die KMT (Knochenmarktransplantation: Sektion für Stammzelltransplantation und zelluläre Immuntherapie), welche in den onkologischen Fachbereich des Universitätsklinikum Kiel gehört. Vom 22.02.24 bis 27.03.24 sind wir in die Rollen der examinierten Pflegefachkräfte geschlüpft. Dieses beinhaltete sowohl die pflegerischen Aufgaben als auch die teaminternen Positionen, wie Teamleitung, Konfliktmanager und vieles mehr.

Trotz anfänglicher Bedenken konnten wir durch das Projekt und vor allem durch die fürsorgliche Begleitung der "Schattenprofis" (examinierte Pflegekräfte) innerhalb unserer Aufgaben wachsen, davon profitieren und uns weiterentwickeln und viel Eigenständigkeit dazugewinnen. Wir sagen DANKE!

Theoretischer Rahmen und Modulhandbücher